Berger findet Bestrafung für Motorenwechsel in Ordnung
In Barcelona wird die Startaufstellung durch Motorenwechsel kräftig durcheinander gewürfelt, Berger findet das Reglement in Ordnung
(Motorsport-Total.com) - Bei vielen Fans dürften in diesen Minuten wohl die Köpfe rauchen, denn die Startaufstellung zum Großen Preis von Spanien hat es aufgrund der zahlreichen Motorwechsel in sich. Ein Motorwechsel ist nur alle zwei Rennen erlaubt, der erste zusätzliche Motorwechsel bedeutet eine Strafversetzung von zehn Rängen, der zweite von 20 Rängen und so weiter. Aus diesem Grund muss Nick Heidfeld von ganz hinten starten, obwohl er im Qualifying schneller war als die anderen Piloten, die an diesem Wochenende auch einen Motor wechseln mussten.

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Gerhard Berger findet die Bestrafung für Motorenwechsel in Ordnung
Betroffen von dieser nicht ganz unumstrittenen Regel sind auch Tiago Monteiro, dessen Toyota-Motor in der 2. Qualifikation spektakulär kurz nach der Ziellinie verrauchte, sowie Rubens Barrichello (Ferrari) und Nick Heidfeld (BMW WilliamsF1 Team). Mark Webber hat wie Heidfeld auch einen neuen Motor bekommen, da er aber in Spanien im Wechselturnus war und am Freitag auf eine Herausfahrt verzichtete, der ursprünglich eingebaute Motor also ungenutzt blieb, wird der Australier nicht bestraft.#w1#
Ex-Formel-1-Pilot Gerhard Berger findet es in Ordnung, dass in diesem Fall ein Fahrer für etwas bestraft wird, für das er eigentlich gar nichts kann: "Die Formel 1 ist auch eine Konstrukteurs-Weltmeisterschaft", so der Österreicher gegenüber 'Premiere'. "Es geht auf der einen Seite um die Leistung der Fahrer, auf der anderen aber auch um die Leistung des Materials."
"Und wenn das Material nicht mitspielt, dann sind die Regeln eben so", so der Privatbesucher des Rennens in Barcelona weiter. "Ich finde das völlig in Ordnung. Mal trifft es den einen, das andere Mal den anderen. Für den Fahrer ist das natürlich nicht bequem, aber so ist es nun einmal."
Nick Heidfeld meinte am Sonntagmorgen sogar: "Um ehrlich zu sein, macht es mir viel Spaß, von hinten zu starten, das war schon zu meiner Kartzeit so." Berger stimmt zu: "Für uns Zuschauer und Fans ist das doch manchmal auch ganz interessant zu sehen, wie einer von weit hinten startet. So wie zum Beispiel Michael Schumacher von weit hinten durch das gesamte Feld pflügte."
Überhaupt glaubt Berger, dass das neue Reglement ein Erfolg ist: "Schon beim ersten Rennen in Melbourne hat sich abgezeichnet, dass die Autos wesentlich knapper beisammen liegen. Ich glaube, dass das mit der veränderten Härte der Reifen durch das neue Reglement zusammenhängt. Das Feld ist also zusammengerückt."
Doch der 45-Jährige sieht aber auch Verbesserungsbedarf: "Jetzt muss daran gearbeitet werden, dass auch wieder überholt wird, denn wenn die Startaufstellung so bleibt, wird es morgen wahrscheinlich nicht allzu viele Überholmanöver geben. Das ist ein großes Manko. Prinzipiell aber liegt alles eng beisammen und es sind unterschiedliche Autos vorne - genau so soll es sein."

