Berger begrüßt die Budgetobergrenze
Ex-Teamchef Gerhard Berger hält die Budgetobergrenze für den einzigen Weg, die Formel 1 vor dem wirtschaftlichen Kollaps zu bewahren
(Motorsport-Total.com) - Unerwartete Rückendeckung für FIA-Präsident Max Mosley: Nach dem Aufschrei über die Einführung der freiwilligen Budgetobergrenze von umgerechnet 44,5 Millionen Euro spricht sich nun Ex-Toro-Rosso-Teilhaber Gerhard Berger deutlich für ein solches Ausgabenlimit aus. Der Österreicher, derzeit nur Beobachter von außen, sieht die Formel 1 in akuter Gefahr.

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Nachdenklich: Gerhard Berger fürchtet um die Zukunft des Systems Formel 1
"Die Budgetgrenze ist der einzige Weg, sie zu retten. Wenn wir einfach so weitermachen wie bisher, gibt es die Formel 1 bald nicht mehr", wird Berger von 'auto motor und sport' zitiert. Als Grund gibt er die Weltwirtschaftskrise an, die sich derzeit noch nicht in vollem Ausmaß auf die Königsklasse auswirkt, weil viele Verträge noch bestehen und honoriert werden. Doch mittelfristig sei nach Meinung des Ex-Grand-Prix-Piloten ein finanzieller Kollaps des Systems Formel 1 nicht auszuschließen.#w1#
"Wartet ab, bis die großen Sponsorverträge auslaufen", mahnt Berger. "Wenn man danach noch für zehn Prozent der Summe einen Sponsordeal bekommt, kann man froh sein. In einem nächsten Schritt brechen die Einnahmen von Bernie Ecclestone ein. Bernie kann unmöglich die Preise halten, die er heute von Veranstaltern und TV-Anstalten verlangt. Dann werden die Teams nicht mehr 30, sondern nur noch zehn Millionen Dollar aus seiner Kasse bekommen."
Außerdem glaubt Berger, dass die Budgetobergrenze bald auch den großen Teams zusagen könnte: "Wenn einer, der nur 45 Millionen im Jahr ausgibt, gleich gut oder besser ist als ein Werksteam mit 300 Millionen, dann wird der Vorstand bald einmal fragen: Warum machen wir es nicht auch mit 45 Millionen? Es wird dann wieder eine Formel 1 wie in den 80er- und 90er-Jahren. Dann fahren Williams, McLaren und Jordan für 45 Millionen pro Jahr wieder gegeneinander."

