• 02.06.2001 12:38

  • von Marcus Kollmann

Benetton-Renault-Rennvorschau Kanada

Gascoyne und Symonds erwarten in Kanada ein schwierigeres Wochenende als in Monaco, sind aber dennoch guter Hoffnung

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Großen Preis von Monaco, bei dem das Benetton-Renault-Team erstmals in dieser Saison einen guten Eindruck machte, steht nun mit dem Circuit Gilles Villeneuve wieder ein schwieriges Rennen für das Team bevor. Der Technische Direktor Mike Gascoyne sowie Pat Symonds sprachen über ihre Ansichten über den Circuit Gilles Villeneuve und ihre Erwartungen, wie man sich dort in gut einer Woche schlagen wird.

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella

Fisichella soll auch dieses Jahr wieder für Benetton in Kanada Punkte holen

Zufrieden mit den in Monaco gezeigten Leistungen, jedoch vorsichtig in Anbetracht der Tatsache, dass das Rennen im Fürstentum nun einmal ein ganz spezielles Rennen war, erklärte Mike Gascoyne: "Nach Monaco, wo viel Abtrieb gefragt war, steht nun in Kanada eine neue und vollkommen andere Herausforderung bevor. Wir werden in Montreal mit viel weniger Abtrieb fahren und der Kurs ist geradezu dafür bekannt, dass er den Bremsen der Autos ziemlich zusetzt. Auf Grund der Streckencharakteristik kommt uns der Circuit Gilles Villeneuve nicht so entgegen wie Monaco, wenngleich wir zufrieden sind, in Sachen Konkurrenzfähigkeit einen Schritt nach vorn gemacht zu haben. Giancarlo hat in Montreal bisher immer gute Rennen gefahren und wir hoffen, dass er und Jenson eine gute Leistung abliefern werden."

Rückblickend auf das letzte Rennen in Monaco erklärte der Technische Direktor noch: "Natürlich waren wir enttäuscht, dass wir in Monaco keinerlei Punkte geholt haben, wo wir doch lange Zeit an aussichtsreicher Position lagen. Wir haben den Grund für Giancarlos Ausfall aber mittlerweile herausgefunden und müssen nun versuchen, dass wir in Kanada mit beiden Autos ins Ziel kommen und ein gutes Ergebnis erreichen."

Pat Symonds, der Chefingenieur, widmete sich wie üblich der Beschreibung der besonderen Anforderungen, welche die Strecke an Fahrer und Autos stellt. Symonds sagte: "Montreal ist eine sehr interessante Strecke, sowohl für die Fahrer als auch für die Ingenieure. Da der Kurs sehr hart für die Autos ist, was vor allem an der Mischung aus Hochgeschwindigkeitsgeraden und langsamen Schikanen liegt, ist die Ausfallrate jedes Jahr sehr hoch. Eine hohe Motorleistung ist in Montreal das A und O. Neben Monza stellt diese Strecke die härteste Belastung für die Bremsen dar. Da auf dem Circuit Gilles Villeneuve nur einmal im Jahr ein Rennen gefahren wird, wird der Asphalt am Freitag noch sehr staubig sein und wenig Haftung bieten. Die Autos werden auf minimalen Abtrieb abgestimmt, da man auf den Geraden so schnell wie möglich sein möchte. Wir gehen davon aus, dass dieses Jahr auf der längsten Geraden 330 km/h als Höchstmarke erreicht werden."

Der Chefingenieur weiter über die Besonderheiten: "Der Benzinverbrauch ist hier ebenfalls sehr hoch, was einige Kompromisse erforderlich macht. Was die Reifen anbelangt, so ruft der Asphalt nicht besonders starken Verschleiß hervor, sodass die weiche Reifenmischung hier gut funktionieren sollte. Für die Fahrer ist die Strecke eine große Herausforderung, denn die Mischung aus schnellen, langen Geraden und langsamen Schikanen erfordert hohe Konzentration und Präzision, um eine gute Rundenzeit zu fahren. In der Vergangenheit kam Benetton in Kanada immer gut zurecht. 1996 wurden wir Dritter, 1997 Zweiter, 1998 Zweiter und Vierter, 1999 Zweiter und im letzten Jahr Dritter. Giancarlo zählt diesen Kurs zu seinen Lieblingsstrecken, weshalb wir guter Hoffnung sind, auch dieses Jahr ein gutes Ergebnis nach Hause fahren zu können. Die Renntaktik wird hauptsächlich vom Verhalten der Reifen beeinflusst werden, aber wir gehen von einer Ein-Stopp-Strategie beim Großteil der Teams aus. Wie letztes Jahr gesehen, so hoffen wir wieder auf einige Überholmanöver, zum Beispiel die Haarnadelkurve oder die Schikane vor der Start- und Zielgeraden bieten sich dazu ja gerade an."