• 29.07.2006 09:50

Bell: "Wir setzen uns nur selbst unter Druck"

Renaults Technischer Direktor Bob Bell im Interview über die zahlreichen Neuerungen am R26 sowie die Planungen für die nächstjährige Formel-1-Saison

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Bob, welche technischen Updates habt ihr an diesem Wochenende in Hockenheim am R26?"
Bob Bell: "Die Leute haben sicher schon den neuen Frontflügel bemerkt, der unserem fortlaufenden Entwicklungsprogramm entspringt. Dabei handelt es sich nicht um ein streckenspezifisches Teil, sondern um eines, das wir bis zum Ende der Saison verwenden werden. Außerdem haben wir hinten eine neue Radaufhängung - aerodynamisch und mechanisch eine Neuentwicklung. Dann gibt es noch Detailmodifikationen am Bodywork, aber die muss man erst mal finden!"

Titel-Bild zur News: Bob Bell

Bob Bell leitet als Technischer Direktor die Renault-Chassisfabrik in Enstone

Frage: "Wie groß sind die möglichen Fortschritte durch diese Teile?"
Bell: "Es ist ein guter Schritt, ungefähr ein Prozent mehr aerodynamische Effizienz."#w1#

Frage: "Haben euch die starken Leistungen von Ferrari in den vergangenen Rennen unter Druck gesetzt?"
Bell: "Nein, wir setzen uns nur selbst unter Druck! Wir stehen in einem harten Kampf mit Ferrari, aber wir haben ja sowieso nicht damit gerechnet, dass es ein Spaziergang im Park werden würde. Wir erwarten, dass die Konstrukteurs-WM erst im letzten Rennen entschieden wird."

"Wir sind motiviert und gehen die nächsten Rennen sehr aggressiv an." Bob Bell

Frage: "Wie wirkt sich das auf die Motivation des Teams aus?"
Bell: "Positiv. Wir sind motiviert und gehen die nächsten Rennen sehr aggressiv an. Ich denke, wir genießen es!"

Frage: "Ist es schwierig, zwischen der Weiterentwicklung des R26 und der Neuentwicklung des R27 den richtigen Kompromiss zu finden, was die Verwendung der Ressourcen angeht?"
Bell: "Nicht wirklich. Wir haben einen Plan entwickelt, um mit den Ressourcen hauszuhalten - und wir sind im grünen Bereich. Jetzt hatten wir gerade einen großen Entwicklungsschub für das aktuelle Auto, aber das wirkt sich nicht auf das R27-Projekt aus. Wir befinden uns auf Kurs und sind sogar besser im Zeitplan als zur gleichen Zeit vor einem Jahr. 2005 war der WM-Kampf eine ungewohnte Situation für uns, aber jetzt kennen wir das schon."