Bei Regen: Fahrer wollen befragt werden

Sollte es beim Grand Prix von China wie zuletzt in Fuji regnen, wollen die Fahrer konsultiert werden - Safety-Car-Regeln wurden angepasst

(Motorsport-Total.com) - Sollte es heute in Shanghai wieder ein Regenchaos geben wie zuletzt in Fuji, wonach es momentan aussieht, dann wünschen sich die Fahrer, von Rennleiter Charlie Whiting über ihre Meinung befragt zu werden. Zuletzt hatte es beim Japan-Grand-Prix nämlich starke Bedenken hinsichtlich der Freigabe des Rennens nach 19 Runden hinter dem Safety-Car gegeben.

Titel-Bild zur News: Safety-Car

Für das Rennen in Shanghai wurde eine neue Safety-Car-Regel beschlossen

Die Fahrer haben bekanntlich die Möglichkeit, über den Boxenfunk mit ihren Teams Kontakt aufzunehmen, und sollten sie auf diesem Weg Bedenken äußern, was die Sicherheit angeht, dann möchten sie erhört werden. In diesem Fall wäre es Aufgabe der jeweiligen Teamchefs am Kommandostand, mit Whiting Kontakt aufzunehmen und ihm die Ansichten zu übermitteln - und Whiting müsste letztendlich die Entscheidung über einen Abbruch treffen.#w1#

Whiting wurde von den Fahrern angesprochen

"Wir haben Charlie unsere Meinung zum letzten Rennen gesagt", erklärte Jarno Trulli. "Die meisten Fahrer sind der Meinung, dass die Bedingungen in Fuji zu extrem waren. Von außen war das gar nicht so deutlich, aber im Cockpit war es wirklich schlimm. Ich sage nicht, dass wir nicht hätten fahren sollen, aber vielleicht hätten wir zweimal darüber nachdenken sollen, das Safety-Car hereinzuholen und das Rennen freizugeben."

Genau das wurde im Fahrerbriefing in Shanghai besprochen, das diesmal keine Fünf-Minuten-Angelegenheit war, sondern laut Alexander Wurz rund eine Stunde dauerte. Diskutiert wurde dabei auch das Verhalten hinter dem Safety-Car, nachdem es infolge des Fuji-Rennens heftige Kritik an Lewis Hamilton gegeben hatte. Während des Briefings, so der allgemeine Tenor, habe man den WM-Leader aber nicht an den Pranger gestellt, sondern lediglich eine Klarstellung gefordert.

Mehr Sicherheitsabstand hinter dem Safety-Car

Diese wurde dann auch rechtzeitig vor dem heutigen Start beschlossen: Weil viele Fahrer betonen, dass man die gefährlichen Stop-and-Go-Bewegungen nicht einfach verboten werden können, weil ansonsten die Bremsen abkühlen, was im Endeffekt beim Restart ein noch größeres Risiko darstellen würde, dürfen die Abstände zwischen den einzelnen Autos nun anstelle von wie bisher fünf bis zu zehn Wagenlängen betragen - damit der Hintermann mehr Reaktionszeit hat.

Der Wetterbericht für das heutige Rennen ist bekanntlich eine Katastrophe, denn die Regenwahrscheinlichkeit beträgt 90 Prozent und im schlimmsten Fall könnte sogar ein Taifun aufziehen - in dem Fall wäre ein Start wahrscheinlich undenkbar. Was dann passieren würde, ist unklar; fest steht, dass die Fahrer diesmal im Gegensatz zu Fuji auf die Barrikaden steigen wollen, sollte es ihnen zu gefährlich werden.