Befreiungsschlag Podium? Vater Stroll spricht schon vom Titel

Während sich Williams-Rookie Lance Stroll mit dem ersten Podestplatz vom enormen Druck erst mal befreit hat, nimmt sein Vater bereits die nächsten Ziele ins Visier

(Motorsport-Total.com) - Von vielen bereits als schlechtester Rookie aller Zeiten geächtet, strafte Lance Stroll in Baku seine Kritiker Lügen. Mit Platz drei sicherte sich der 18-Jährige nach den ersten WM-Punkten in Kanada nun auch seinen ersten Podestplatz. Kein Wunder, dass Vater Lawrence Stroll, der rund 80 Millionen Euro in die Karriere des Sohnes investiert hat, aus dem Häuschen war. "Ich könnte natürlich nicht glücklicher sein", frohlockt der reiche Modemogul gegenüber 'Sky Sports F1'. "Und ich denke nicht, dass es verdienter sein könnte. Er hat an den vergangenen Wochenenden gezeigt, wozu er imstande ist - nach einer sehr kurzen Zeit in diesem Sport."

Titel-Bild zur News: Lawrence Stroll

Rennfahrer-Vater Lawrence Stroll hat große Träume Zoom

Jetzt müsse er sich nicht hinsetzen, "sondern hinlegen", scherzt er. Dass sein Sohn auf den letzten Meter noch von Mercedes-Pilot Valtteri Bottas abgefangen und auf Platz drei verdrängt wurde, ändert daran nichts: "Da gab es keine Enttäuschung. Zwei oder Dritter? Die Tatsache, dass es ein Podestplatz ist, und dass er am gesamten Wochenende keinen Fehler gemacht hat, auf einer schwierige Strecke - das fühlt sich an wie ein Sieg."

Jetzt rechnet er offenbar mit weiteren Highlights. "Zeit ist glaube ich wirklich der Faktor", sagt der Kanadier. "Je mehr Runden im Auto, das wissen wir alle, desto wohler fühlt man sich. Und es gibt keine Testfahrten mehr, also ist jedes Wochenende für ihn ein weiterer Test." Kanada sei für seinen Sohn "Woche 7" gewesen. "Es ist also unser achtes Wochenende. Und das nach nur acht Wochen zu erreichen..."

Vater Stroll: Titel ist "der Plan"

Und am Ende soll der WM-Titel für den jüngsten Piloten, der je auf einem Formel-1-Podest gestanden ist, her. Daran glaubt Vater Stroll immer noch: "Der Plan ist, hoffentlich irgendwann Weltmeister zu sein. Das will hier jeder schaffen. Das ist definitiv unsere Hoffnung und der Plan."

Die Kritik, die bisher auf seinen Sohn einprasselte, hält er für überzogen. "Ich denke nicht, dass der Start so schlecht war. Barcelona war etwas schwierig. Wir hatten Probleme. Wir hatten ein paar mechanische Probleme, einige Leute sind uns reingefahren. Er hat ein paar Punkte in Kanada geholt und in China und Bahrain ein gutes Qualifying absolviert."


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Welche Rolle spielte der Geheimtest in Austin?

Zudem sei die Formel 1 dieses Jahr durch die unberechenbaren Autos und Reifen schwieriger als in den Vorjahren. "Man muss diesen Sport erlernen: Er ist 18 Jahre alt - und er wird das viele Jahre lang machen", kündigt der Unternehmer an.

Dass der Test in Austin, den Lance Stroll unmittelbar vor Baku mit einem 2014er-Williams absolvierte, den Unterschied machte, glaubt Lawrence Stroll im Gegensatz zu Williams-Technikchef Paddy Lowe nicht: "Ich denke nicht, dass es sehr geholfen hat. Ich denke nicht, dass es einen Unterschied gemacht hat. Das hatten wir schon vor rund neun Monaten geplant. Dann wurde es eben umgesetzt."