• 03.02.2004 15:36

Beck: "Freuen uns auf fünf weitere Jahre Formel 1"

Das aktuelle Gespräch mit Ministerpräsident Kurt Beck (Rheinland-Pfalz) über die Vertragsverlängerung mit dem Nürburgring

(Motorsport-Total.com/sid) - Frage: "Der Nürburgring bleibt bis 2009 Austragungsort der Formel 1. Haben Sie und das Land als Hauptgesellschafter so kurzfristig mit dem Zuschlag gerechnet?"
Kurt Beck: "Heute ist ein großer Tag für Rheinland-Pfalz und für ganz Deutschland. Wir und vor allem die Sportfans freuen sich auf fünf weitere Jahre Formel 1. Es waren aber sehr schwierige Verhandlungen. Um ehrlich zu sein: Wenn mir jemand vor einem Jahr gesagt hätte, dass wir so ein positives Ergebnis erzielen, hätte ich das vor allem aufgrund der Konkurrenzsituation zu anderen Staaten nicht für möglich gehalten. Jetzt freuen wir uns aber natürlich auf fünf weitere Jahre Formel 1."

Titel-Bild zur News: Kurt Beck

Ministerpräsident Kurt Beck (Rheinland-Pfalz) zu Besuch auf dem Nürburgring

Frage: "Was hat Ihrer Ansicht nach den Ausschlag für den Nürburgring als Formel-1-Standort gegeben?"
Beck: "Zunächst mal die anspruchsvolle und moderne Rennstrecke. Zudem bietet der Nürburgring ideale Geschäftsbedingungen. Den größten Anteil haben aber Herr Kafitz und sein Team, die bei den Vertragsverhandlungen sehr viel Geschick bewiesen haben. Aufgrund der finanziellen Möglichkeiten der Staaten, vor allem im arabischen Raum, die nicht der Breite und der Demokratie verpflichtet sind, konnten wir schließlich nicht unter vergleichbaren Bedingungen verhandeln."#w1#

Frage: "Musste die öffentliche Hand - ähnlich wie beim Umbau des Fritz-Walter-Stadions für die Fußball-WM 2006 - Zuschüsse gewährleisten, um den neuen Kontrakt zu ermöglichen?"
Beck: "Der Vertrag ist so gestaltet, dass die Nürburgring GmbH den Kontrakt alleine stemmen kann, ohne den Zuschuss öffentlicher Mittel. Das Land geht dabei kein Risiko ein. Wenn nicht alles schief läuft, ist die Nürburgring GmbH aus unserer Sicht finanziell sehr gut aufgestellt. Mit der Situation in Kaiserslautern ist das aus verschiedenen Gründen nicht zu vergleichen."

Frage: "Wegen des Tabak-Werbeverbots will der Weltverband FIA weniger Rennen in Europa austragen. Ein Rennen in Italien wird zur Saison 2005 wohl aus dem WM-Kalender gestrichen. Gibt es auf politischer Ebene neue Erkenntnisse zu diesem Thema?"
Beck: "Wenn die 100.000 Zuschauer beim Rennen keine Tabakwerbung sehen, dafür aber 160 Millionen vor den TV Geräten - wenn ein Rennen außerhalb Europas stattfindet - dann ist das doch ein sehr relativer Betrachtungsrahmen. Deshalb führen wir Gespräche mit der Bundesregierung, das Tabakverbot bis zur Selbstbeschränkung durch den Weltverband FIA aufzuheben."