• 16.09.2001 16:57

  • von Marcus Kollmann

Barrichello Zweiter, Schumacher Vierter

Beim Heimspiel in Monza boten die Ferrari eine gute Vorstellung, wenngleich ihnen das Glück nicht wirklich hold war

(Motorsport-Total.com) - Rubens Barrichello war bei Ferrari heute ganz klar der Mann des Rennens und im 53 Runden langen Grand Prix eindeutig stärker als sein deutscher Teamkollege. Von Beginn an fuhr der Brasilianer ein aggressives aber beherztes Rennen. Zu seinem Unglück gab es beim ersten Boxenstopp in der 34. Runde ein Problem, welches ihn geschätzte 6 Sekunden kostete. Nach seinem zweiten Boxenstopp legte sich der Brasilianer noch einmal ins Zeug, den Rückstand auf Juan-Pablo Montoya verkürzte er noch auf 5,175 Sekunden und kam als Zweiter ins Ziel.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello im F2001 vor Michael Schumacher

Barrichello fuhr heute ein äußerst starkes Rennen

Nach dem Rennen sagte "Rubhino": "Ich bin nicht sicher was beim Boxenstopp vorgefallen ist, jedoch hat mich das viel Zeit gekostet - genug, um das Rennen zu verlieren. Wie dem auch sei, wir haben eine gute Leistung gezeigt. Die Bridgestone-Reifen waren großartig und der Motor sehr leistungsfähig. Auf zwei Stopps zu setzen war wirklich die richtige Entscheidung, welche sich unser magischer Ross Brawn ausgedacht hat. Dadurch hatten wir die Chance mit den Williams kämpfen zu können. Ich überholte Juan-Pablo, nachdem ich gesehen hatte, dass er Probleme mit den Hinterreifen hatte. Als diese blockierten ging ich auf der Innenseite vorbei. Es war ein fairer Kampf. Ralf hatte ebenfalls mit seinen Hinterreifen und seinen Bremsen zu kämpfen, vor allem in der ersten Kurve. Er bremste dort recht früh. Er schien auf der Außenseite in der Schikane zu sein, verpasste diese und so kam ich an ihm vorbei."

Der Große Preis von Italien war angesichts der Ereignisse in Amerika und auf dem EuroSpeedway Lausitz nicht das Rennwochenende des Michael Schumacher. Der Deutsche lieferte zwar in der Anfangsphase des Grand Prix noch eine gute Vorstellung, als er zum Beispiel sich gegen seinen Bruder Ralf durchsetzte, wirkte ansonsten aber weniger aggressiv und stark als er sich bislang in der Saison präsentiert hatte. Nach Beendigung des Rennens, in dem er als Vierter die schwarz-weiß-karierte Flagge sah, sagte Michael Schumacher: "Zum Glück ist alles gut gegangen und nichts passiert. Ich bin glücklich, dass dieses Wochenende vorbei ist. Es ist wirklich schade, dass Rubens dieses Rennen nicht gewinnen konnte. Insgesamt ist aber am wichtigsten, dass heute Nachmittag nichts vorgefallen ist."

Jean Todt, Ferrari-Sportdirektor: "Ich bin aus zweierlei Gründen glücklich: Erstens, weil dieses schwierige Wochenende vorbei ist, zweitens weil wir mit einem unser Autos aufs Podium gefahren und mit dem anderen als Vierter ins Ziel gekommen sind. Unglücklicherweise hat uns ein Problem mit der Tankanlage bei Rubens ersten Boxenstopp um die sieben Sekunden gekostet. Aus diesem Grund ist er heute um den Sieg gebracht worden. Was Michael angeht, so ist er das Rennen ganz professionell gefahren. Aus verschiedenen Gründen war er heute aber mit seinem Herz nicht ganz bei der Sache. Wir hätten uns gefreut, hätten wir hier mit unseren Fans die beiden Weltmeisterschaftstitel feiern können, jedoch ist dies in Anbetracht der letzten Ereignisse dieser Tage nicht angebracht. Für uns war dies nur eines von insgesamt siebzehn Rennen. Im Namen des Teams möchte ich unsere besten Wünsche an Alessandro Zanardi übermitteln. Unsere Gedanken sind heute bei ihm."