• 26.04.2002 09:30

  • von Marcus Kollmann

Barrichello zeigt sich zufrieden mit seiner Situation

Der Brasilianer im Gespräch über die Chancen der Scuderia in Spanien und die Spekulationen um seinen Verbleib beim Team

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Rubens Barrichello in den ersten drei Rennen dieses Jahres keine Punkte holen konnte, er aber in Imola - wo er zum ersten Mal mit dem F2002 ein Rennen bestritt - auf Rang zwei die schwarz-weiß-karierte Flagge sah, hofft der Brasilianer dieses Wochenende weitere WM-Zähler zu holen.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Rubens Barrichello fühlt sich in der Familie Ferrari wohl

"Ich war eigentlich nie sehr besorgt in den ersten drei Rennen keine Punkte geholt zu haben", erklärte der 29-Jährige am Donnerstagabend im Gespräch mit der Presse im Ferrari-Motorhome vollkommen entspannt und führte als Begründung an, dass er mit seinen Leistungen, wie zum Beispiel der Pole Position in Melbourne, bislang zufrieden war: "Ich blieb einfach ruhig, denn ich wusste, dass sich die Situation ändern wird. In Imola tat sie es dann", so der beim zweiten und dritten Rennen wegen technischen Defekts frühzeitig ausgeschiedene Pilot.

Die Konkurrenz darf man nicht unterschätzen

Da die Roten beim Heimspiel vor zwei Wochen mit einem Doppelsieg eindrucksvoll die Konkurrenzfähigkeit des F2002 zeigten und nach den bisherigen Testfahrten auf dem Circuit de Catalunya zu urteilen auch dieses Wochenende sehr stark sein dürften, rechnet die Konkurrenz der Ferrari-Piloten schon mit dem Schlimmsten. Doch Rubens Barrichello lässt sich von den Äußerungen nicht beeindrucken und versichert: "Wir beginnen hier wieder bei Null, auch wenn wir zwischen den Rennen in Malaysia und Brasilien viel getestet haben. Wichtig ist, dass das Auto auf allen Strecken gut funktioniert, was mich natürlich zuversichtlich für dieses Wochenende stimmt", verleugnet der 150-fache Grand Prix-Teilnehmer jedoch nicht, dass er sich große Chancen ausrechnet. Gleichzeitig möchte der im letzten Jahr mit Aufhängungsschaden im Rennen ausgefallene Rennfahrer die Konkurrenz jedoch nicht vorzeitig abschreiben.

"McLaren war hier in der Vergangenheit immer wirklich stark. Sie testen hier viel, genauso Michelin. Es ist ehrlich gesagt schwierig abzuschätzen, was man erwarten kann. In Imola sagten alle, dass die Strecke den Williams liegen würde und wir gewannen das Rennen. Bridgestone hat hart gearbeitet, um einen Reifen zu produzieren der unter sehr heißen Bedingungen konkurrenzfähig ist. Michelin hat ebenfalls gearbeitet, jedoch mehr um bei kühlen Bedingungen besser zu sein. Es schaut so aus, als würde es heiß werden und ich gehe davon aus, dass wir für diese Bedingungen einen guten Reifen haben werden", setzt Barrichello volles Vertrauen in Bridgestone, die schon in Imola einen unter allen vorherrschenden Bedingungen besser funktionierenden Reifen am Start hatten als die Konkurrenz.

Über Vertragsverlängerung wurde noch nicht gesprochen

Wurde bereits nach den ersten punktelosen Rennen des Brasilianers in den Medien offen über seinen Nachfolger bei Ferrari spekuliert, entspannte sich die Situation nach Barrichellos zweiten Platz beim San Marino-GP zuletzt wieder. Für den Rennfahrer gehören diese Meldungen mittlerweile zum Tagesgeschäft: "Was die Medien so berichten interessiert mich nicht, denn den einen Tag steht geschrieben ich fahre nächstes Jahr nicht mehr für Ferrari, am nächsten Tag heißt es dann, dass ich doch fahre. Im Moment ist die Situation entspannt. Michael und ich bilden ein gutes Team und arbeiten gut zusammen was die Weiterentwicklung des Autos anbelangt."

Ob der 29-Jährige jedoch auch 2003 für den italienischen Traditionsrennstall an den Start gehen wird, ist im Moment noch offen: "Wir haben uns noch nicht hingesetzt, um über die Zukunft zu sprechen. Jedoch fühle ich mich bei Ferrari zuhause und das Team scheint auch mit mir zufrieden zu sein. Im Moment bin ich mit meiner Situation im Team sehr zufrieden", erklärte der Paulista am Donnerstagabend und bestätigte somit, dass er auch 2003 für die Roten fahren möchte.