• 22.04.2006 18:36

Barrichello: "Wollen dieses Rennen gewinnen"

Rubens Barrichello ist trotz Platz drei im Imola-Qualifying noch nicht mit allem bei Honda zufrieden, sieht sich aber endlich auf dem richtigen Weg

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Rubens, schön, dich wieder auf einer Pressekonferenz zu sehen. Du sitzt neben deinem früheren Teamkollegen, neben Michael Schumacher..."
Rubens Barrichello: "Das ist schön! Ich möchte mich beim gesamten Team bedanken, denn das Team hat großartige Arbeit geleistet. Bei den Tests konnten wir das Auto einigermaßen auf meine Bedürfnisse abstimmen. Die Bremsen schmecken mir jetzt viel besser, wofür ich den Mechanikern, den Ingenieuren und allen anderen, die dafür etwas getan haben, danken möchte. Sie wissen, dass ich mein Bestes gebe."

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello und Jock Clear

Rubens Barrichello (links) im Gespräch mit seinem Renningenieur Jock Clear

"Es gab einige Probleme bei der Eingewöhnung an das Auto, aber ich fühle mich jetzt etwas wohler. Imola ist eine gute Strecke für eine Verbesserung. Nach unseren Problemen in Australien mussten wir das Auto auf Rennbasis verbessern, daher wird morgen ein guter Test für uns sein. Wir sind jetzt sehr zuversichtlich und ich freue mich schon sehr auf das Rennen."#w1#

Integration ins neue Team fiel Barrichello nicht leicht

"Von außen sieht es wie ein Chaos aus, wenn ich fahre." Rubens Barrichello

Frage: "Bist du überrascht über diesen dritten Startplatz?"
Barrichello: "Nicht wirklich. Von außen sieht es zwar wie ein Chaos aus, wenn ich fahre, aber es ist nicht einfach, wenn man in ein neues Team kommt und sich an ein neues Auto gewöhnen muss. Unsere Pace war aber gut. In Australien wäre ich in die Top 10 gekommen, aber ich hatte auf meiner schnellen Runde Verkehr und schied aus. Mit diesen neuen Regeln kann das jederzeit passieren."

"Aber wie gesagt: Ich arbeite sehr hart mit dem Team. Sie hören auf meine Bitten - und das heute ist der Beweis! Ich möchte mich bei ihnen bedanken, denn sie haben hart gearbeitet. Jock (Clear, Renningenieur; Anm. d. Red.) hat gute Arbeit geleistet und das Auto gut für mich hinbekommen. Es ist noch nicht hundertprozentig perfekt, aber ich komme schon viel besser damit zurecht. Imola ist keine meiner Lieblingsstrecken, daher bin ich zufrieden."

Frage: "Wie sieht eure Rennstrategie im Vergleich zu der der anderen Teams aus?"
Barrichello: "Das werden wir erst morgen herausfinden, aber am wichtigsten ist, dass wir uns auf uns selbst konzentrieren. Wir verstehen inzwischen viele der Probleme, die wir in den Rennen hatten - und damit meine ich nicht nur Melbourne. Wir haben das Auto schneller gemacht. Ohne Frage ist es auch auf die Renndistanz gesehen schneller geworden. Ferrari und Michael scheinen auf einem anderen Level zu sein, aber wir wollen dieses Rennen auch gewinnen und werden dafür alles geben. Die Arbeit der vergangenen Woche scheint sich jedenfalls bezahlt zu machen."

Optimismus des Winters zum Teil schon verflogen

"Ich war vor dem ersten Rennen viel optimistischer." Rubens Barrichello

Frage: "Fernando Alonso steht in der Startaufstellung relativ weit hinten. Habt ihr dadurch vielleicht sogar noch eine kleine WM-Chance?"
Barrichello: "Nein. Ich war vor dem ersten Rennen viel optimistischer, aber dadurch, was alles passiert ist, sind wir ein bisschen hinten, auch wenn Jenson (Button; Anm. d. Red.) im Qualifying immer einen Superjob gemacht hat. In den ersten zwei Rennen zeigte er die Pace unseres Autos und war auch einmal auf dem Podium."

"Wir müssen wirklich hart am Auto arbeiten, wenn wir an die Spitze wollen. Es ist ein gutes Auto, keine Frage, aber wir müssen noch Kleinigkeiten verbessern, um siegfähig zu werden. Die Weltmeisterschaft ist noch offen, wie man an Ferraris heutiger Pace sieht. Es ist wie mit McLaren im Vorjahr: Die kamen auch erst spät, hier in Imola, um genau zu sein - hier waren sie erstmals schneller als die Renaults. Ob Renault vielleicht nicht alles gezeigt hat, wissen wir natürlich nicht, aber ich denke, dass die Weltmeisterschaft sehr lange sehr weit offen sein wird."