• 16.05.2010 11:38

  • von Fabian Hust

Barrichello über Monaco: "Es ist verrückt"

Der Williams-Pilot spricht über die großen Herausforderungen, die Monte Carlo mit sich bringt, und die Hoffnung, das Rennen eines Tages noch zu gewinnen

(Motorsport-Total.com) - Wenn jemand Monte Carlo gut kennt, dann Rubens Barrichello, der hier bereits 17 Rennen bestritten hat. Und auch wenn das Rennen auf dem engen Stadtkurs eigentlich nicht mehr zeitgemäß ist, ist der Williams-Pilot sehr froh, dass die "Königsklasse des Motorsports" nach wie vor im Fürstentum Halt macht.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Rubens Barrichello findet Monte Carlo traumhaft, aber irgendwie auch verrückt...

"Monaco ist ein sehr spezielles Rennen", so der Brasilianer auf der Webseite des Teams. "Wenn man darüber nachdenkt, dann ist es verrückt, dass die moderne Formel 1 immer noch dorthin geht, denn es gibt dort keine Auslaufzone und es ist so eng."#w1#

"Auf der anderen Seite bereitet es einem viel Vergnügen, dort schnell zu fahren. Es ist eine völlig andere Herausforderung als auf jeder anderen Strecke in der Formel 1, denn dort fährt man eher mechanisch als aerodynamisch. Man ist die ganze Zeit über absolut am Limit des Autos."

Das trifft natürlich vor allem auf das Qualifying zu, das in Monte Carlo bekanntermaßen die halbe Miete ist. Wer von der Pole-Position startet, hat deutlich bessere Chancen das Rennen zu gewinnen als auf anderen Strecken: "Es macht unglaublich viel Spaß, auf dieser Strecke mit dem Auto an das Limit zu gehen. Es ist so, als würde man die Streckenbegrenzung gar nicht sehen - man fokussiert sich komplett auf das Fahren."

Auch der Start des Rennens ist in Monte Carlo speziell: "Man muss am Start auf alles vorbereitet sein, denn die Strecke wird erst breiter und dann in Richtung Ste Devote wieder schmaler. Da muss man sehr flexibel sein. Es gibt selbst dort immer die Chance, Plätze gutzumachen, aber man muss entspannt sein. Wenn man im Hinterkopf hat, dass man in der ersten Kurve überholen muss, dann ist die Chance groß, dass etwas passiert."

Unter normalen Umständen gibt es in Monte Carlo "absolut keine Chance zu überholen", wie Barrichello aus eigener Erfahrung weiß: "Wenn die Strecke am Abtrocknen ist, gibt es eine Chance, aber wenn sie komplett trocken ist, ist es unmöglich, selbst wenn man drei Sekunden pro Runde schneller ist. Man kann nicht innen hinein stechen, wenn der andere nicht ein großes Problem hat."


Fotos: Rubens Barrichello, Großer Preis von Monaco


Allerdings wünscht sich wohl kaum ein Fahrer in Monte Carlo Regen, denn dann wird eine schwierige Strecke noch deutlich schwieriger: "Regen macht es immer schwieriger, vor allem in Monaco, weil es dort viele Markierungen gibt, die sehr rutschig werden. Die muss man dann genau im Auge haben und versuchen, nicht auf diese Linien zu treffen."

Bisher ist es Barrichello nicht gelungen, in Monte Carlo zu gewinnen - immerhin wurde er vier mal Zweiter: "Als ich 1997 im Stewart in einem Regenrennen Zweiter wurde, das war ein großartiger Tag, an den ich großartige Erinnerungen habe. Es ist ein Ort, an dem ich mich übertreffe und gut fahre. Ich habe schon oft an die Türe geklopft und ich denke immer noch, dass meine Zeit kommen wird."