• 05.07.2002 15:27

  • von Fabian Hust

Barrichello lässt Schumacher im Regen stehen

Michael Schumacher biss sich im verregneten Freien Training in Silverstone an seinem Teamkollegen die Zähne aus

(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher ist für Rubens Barrichello längst nicht mehr der unschlagbare Teamkollege. Schon mehrmals in dieser Saison zeigte der Brasilianer, dass er sich hinter dem Weltmeister nicht zu verstecken brauchte. Im 1. und 2. Freien Training war der Nürburgring-Sieger bei bitter kalten und feuchten Bedingungen in Silverstone am Freitag eindeutig der stärkere Mann. Zunächst drehte sich Schumacher, dann kam er an die exzellenten Zeiten seines Stallgefährten nicht heran. So war Barrichello mit 1:31.457 Minuten nach 28 Runden um 0,424 Sekunden schneller als der Deutsche, der den Kurs von Silverstone 22 Mal umrundete.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher musste im 1. Freien Training den Abschleppdienst bemühen

Dichtester Ferrari-Verfolger auf dem durch immer wieder einsetzende Regenschauer bewässerten Kurs war Giancarlo Fisichella im Jordan-Honda, der trotz einer Hand voll Dreher mit 1,977 Sekunden Rückstand auf den dritten Platz kam. Das positive Ergebnis für die Gelben komplettierte Formel-1-Neuling Takuma Sato, der nach 37 Runden mit 2,444 Sekunden Rückstand den fünften Platz belegte.

Michelin scheint bei starkem Regen sogar einen kleinen Vorteil gegenüber Bridgestone zu haben, wenn die Japaner jedoch den Intermediate einsetzen können, sieht die französische Konkurrenz ziemlich alt aus. So konnte Montoya zwar im Regen die schnellsten Zeiten fahren, auf der langsam abtrocknenden Strecke dann musste er sich mit dem vierten Platz und 2,385 Sekunden Rückstand zufrieden geben. Während Montoya im 1. Freie Training einen Motorschaden zu beklagen hatte, verlief das Training für Teamkollege Ralf Schumacher bis auf einige Dreher problemlos. Auf Platz elf fehlten dem WM-Zweiten jedoch 3,309 Sekunden.

Überraschend stark auch Jacques Villeneuve im BAR-Honda, dessen Stärke bekanntlich weniger feuchte Rennstrecken sind. Der Kanadier hatte nach 39 Runden 2,916 Sekunden Rückstand und zeigte sich dementsprechend mit dem ersten Tag zufrieden. Teamkollege Olivier Panis wurde am Ende der 120 Trainingsminuten mit 4,077 Sekunden Rückstand auf dem 14. Platz geführt.

Bei McLaren-Mercedes hinterließ Kimi Räikkönen einen erfrischenden Eindruck, der nach 39 Runden mit 3,016 Sekunden Rückstand auf den siebten Platz kam. David Coulthard im zweiten Silberpfeil leistete sich wie viele seiner Kollegen den einen oder anderen Dreher und wurde am Ende nach 29 Runden auf den Zeitenmonitoren mit 3,713 Sekunden Rückstand auf dem 12. Platz geführt.

Bei Sauber war Felipe Massa trotz besorgniserregend vielen Ausrutschern in die Wiese nach 28 Runden mit 3,219 Sekunden Rückstand auf dem achten Platz der schnellere der beiden Sauber-Youngsters, Teamkollege Nick Heidfeld fehlten aber zwei Plätze dahinter liegend nur 0,076 Sekunden auf die schnellste Runde seines Teamkollegen.

Bei Renault war Jenson Button nach 30 Runden mit 3,287 Sekunden Rückstand auf dem neunten Platz schneller als Jarno Trulli, der sich mit 4,787 Sekunden Rückstand und dem 16. Platz zufrieden geben musste. Mit dem "neuen" Jaguar lief es zunächst ganz gut für die Grünen, mit abtrocknender Strecke fiel man dann aber auf die Plätze 13 und 15 zurück. Pedro de la Rosa hatte 3,867 Sekunden Rückstand zu beklagen, Eddie Irvine fehlten 4,225 Sekunden auf die Bestzeit von Rubens Barrichello.

Bei Minardi war Mark Webber ebenfalls auffällig oft neben der Strecke zu finden. Der Australier hatte als 17. 6,378 Sekunden Rückstand, Teamkollege Alex Yoong war weitere 0,162 Sekunden langsamer. Das Schlusslicht bildete Allan McNish im Toyota dem 7,020 Sekunden auf die Bestzeit fehlten. Teamkollege Mika Salo drehte nur eine ungezeitete Runde. Der Finne fühlte sich nicht wohl und musste sich übergeben, der Arzt empfahl ihm, das Training auszusetzen und sich zu schonen.

Gar nicht auf die Strecke fuhren wie befürchtet die Arrows-Piloten. Offenbar konnte mit Motorenlieferant Cosworth keine Einigung erzielt werden, dem das Team mehrere Millionen Euro schuldet. Möglicherweise ließ man das Freie Training aber auch bewusst aus, um Geld zu sparen, denn nur eine Qualifikation ist für die Starterlaubnis bindend. Die Autos, Mechaniker und Fahrer sind aber beinahe in gewohnter Manier an der Strecke.

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