Barrichello: "Im Qualifying war ich schon immer gut"
Ferrari-Pilot Rubens Barrichello über die neue Saison und was er sich von den neuen Regeln der Formel 1 erwartet
(Motorsport-Total.com) - Auch in diesem Jahr muss sich Rubens Barrichello anlässlich der Ferrari-Skiwoche in Madonna di Campiglio wieder auf den rutschigen Untergrund begeben, auf dem er sich als Brasilianer so gar nicht wohl fühlt, da hilft auch das härteste Fitnesstraining nicht, dem er über den Winter nachgegangen ist: "Ich habe während den Wochen, die ich in Brasilien verbracht habe, eine Menge trainiert", so der Vizeweltmeister auf einer Pressekonferenz im italienischen Skiort.

© Ferrari
Im Schnee fühlt sich Rubens Barrichello nicht unbedingt wohl
"In diesem Jahr werde ich einmal ein Snowboard ausprobieren. Ich denke, dass es Spaß machen wird, aber ich möchte mich selbst nicht verletzten. Ich bin vor allem deshalb hier, da es das erste traditionelle Engagement der Saison ist und natürlich auch, um die Presse und Freunde des Teams und Sponsoren nach der Winterpause wieder zu sehen. Und es ist immer eine großartige Veranstaltung, bei der wir eine schöne Zeit miteinander verbringen."
Highlight der vergangenen Wochen war natürlich der Triathlon, an dem "Rubinho" teilgenommen hatte: "Freunde hatten mich überredet, mitzumachen und ich muss sagen, dass dies eine fantastische Erfahrung war. Ich war seit vielen Jahren nicht mehr schwimmen, auch wenn ich eine Menge Rad fahre und gerne laufe. Ich werde den Sport gerne weiter verfolgen und vielleicht eines Tages mir die olympische Distanz vornehmen. Aber ich denke nicht, dass ich an einem 'Ironman'-Event teilnehmen werde, denn das würde zu viel Vorbereitung verlangen und mich zu lang von meiner Familie trennen."
Was die kommende Formel-1-Saison angeht, seine vierte für das Ferrari-Team, gibt sich der Familienvater zuversichtlich: "Ich habe eine Menge an das neue Auto gedacht und Maranello hat mich die ganze Zeit über mit positiven Rückmeldungen auf dem Laufenden gehalten. Ich habe das Auto jedoch noch nicht gesehen. Ich ziehe es vor, mich bei der Präsentation überraschen zu lassen. Ich bin sehr motiviert und kann es kaum erwarten, mich wieder hinter das Lenkrad zu setzen."
Und natürlich wurde Barrichello auch gefragt, welche Ziele er für die kommende Saison hat: "Zunächst einmal würde ich gerne einen besseren Start in die Saison haben als letztes Jahr. Was den Rest angeht, so möchte ich natürlich besser werden. Das Wichtigste ist, dass man mit den Füßen auf dem Boden bleibt, positiv denkt und Ausdauer und Entschlossenheit zeigt. Ich hoffe, dass ich eine Menge Rennen gewinne, ansonsten kann man nur abwarten und schauen, was passiert. Es wird schwierig sein, so viele Punkte wie 2002 zu holen, aber wenn wir den Titel mit weniger Punkten gewinnen, so können wir damit auch ganz gut leben..."
Besonders freut sich Rubens Barrichello auf das neue Qualifying-Format: "Ich mag das neue System sehr und ich bin mir sicher, dass es für alle viel spektakulärer sein wird. Ich glaube, dass das Qualifying schon immer meine Stärke war. Natürlich werden die Fahrer deutlich mehr unter Druck stehen, es wird nicht länger möglich sein, einen Versuch nach einem Fehler abzubrechen. Das wird auch eine große Portion Glück erforderlich machen. Aber am Ende des Tages nehme ich an, dass immer noch der bessere Fahrer vor den anderen stehen wird."
Auch mit der Veränderung der Punkteverteilung ist der Ferrari-Pilot zufrieden: "Wenn ein Fahrer fünf Rennen gewinnt und der Andere immer Zweiter ist, so entsteht zwischen ihnen nur ein Abstand von zehn Punkten. Das bedeutet, dass wenn der führende Fahrer ausfällt und der Andere gewinnt, die Lücke wieder verschwunden ist. Ich bin zuversichtlich, dass die kommende Weltmeisterschaft nicht in Ungarn schon entschieden sein wird."

