Barrichello: "Ich bin schwer enttäuscht"
Brawn-Pilot Rubens Barrichello hat die "Crashgate"-Affäre mit Entsetzen zur Kenntnis genommen und will dieses Thema endgültig abhaken
(Motorsport-Total.com) - Als wäre das Thema in den vergangen Tagen nicht schon überaus präsent gewesen: Im Freien Training von Singapur leistete sich Renault-Fahrer Romain Grosjean ausgerechnet in jener Kurve einen Abflug, in der sein Cockpit-Vorgänger Nelson Piquet 2008 den "Crashgate"-Skandal ausgelöst hatte. Und auch nach dem Urteilsspruch durch die FIA schlägt diese Affäre sehr hohe Wellen.

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Rubens Barrichello traut Landsmann Nelson Piquet ein Renncomeback in der Formel 1 zu
"Ich bin schwer enttäuscht", kommentiert Rubens Barrichello die Angelegenheit um Renault. "Ich hätte mir niemals träumen lassen, dass so etwas passieren könnte. Ich habe immer gehofft, dass es nicht geschehen ist. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie es schon 2008 Gerüchte gab, wonach es gemacht wurde, um Fernando den Sieg zu ermöglichen. Schon damals konnte ich es nicht glauben."#w1#
Der FIA-Weltrat erkannte eine Schuld bei Renault, sprach aber eine milde Strafe aus. "Das ist eine schwierige Geschichte", meint Barrichello. "Ich könnte mir nicht vorstellen, ein Richter zu sein und über ein Strafmaß zu entscheiden. Ich möchte diese Rolle gar nicht übernehmen, denn sie ist unheimlich knifflig. Die ganze Sache ist ohnehin sehr traurig. Wir müssen das jetzt einfach vergessen."
Ob auch Nelson Piquet in Vergessenheit geraten wird, weiß sein brasilianischer Landsmann nicht einzuschätzen: "Angesichts der vielen neuen Teams, die möglicherweise einen Piloten mit etwas Geld und Erfahrung brauchen, könnte er durchaus eine Chance bekommen", sagt Barrichello. "Wenn du einen Sieg holst, dann ist alles andere vergessen. Er hat durchaus die Möglichkeit, wieder in der Formel 1 zu fahren."

