• 29.07.2010 16:22

  • von Roman Wittemeier

Barrichello: "Es tut mir einfach leid für ihn"

Rubens Barrichello fühlt mit seinem Freund und Landsmann Felipe Massa: Der leidigen Thematik Stallregie endlich ein Ende setzen

(Motorsport-Total.com) - Die Leiden des Felipe Massa kann Rubens Barrichello bestens nachvollziehen. Der Williams-Pilot musste sich in seinen Ferrari-Zeiten oft genug hinter Teamleader Michael Schumacher anstellen. Das gleiche erlebt sein Landsann nun im Schatten des Superstars Fernando Alonso. "Dass solche Dinge vorkommen, ist der Grund, warum ich öfter das Team gewechselt habe", sagt Barrichello, der die Rolle als Nummer zwei satt hatte.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Rubens Barrichello will mit Stallorder niemals mehr etwas zu tun haben

Unter dem regelrechten Jubel der anwesenden Journalisten erklärte der Brasilianer am Donnerstag auf der Pressekonferenz: "Wenn ich ein 'Bad Guy' sein muss, um Weltmeister zu werden, dann verzichte ich lieber auf den WM-Titel. Solch ein Weltmeister will ich nicht sein. So hat mich mein Vater erzogen, und so erziehe ich meine Jungs. Damit bin ich glücklich."#w1#

"Die Fahrer müssen gegeneinander fahren, alle, das ist der Sinn des Rennsports. Und wenn mir dann am Ende ein Punkt zum WM-Titel fehlt, dann ist das eben so", meint Barrichello nach der Ferrari-Stallorder am vergangenen Sonntag in Hockenheim. "Es tut mir sehr leid für ihn. Felipe ist ein Freund und ich hätte ihm gewünscht, dass er diese Erfahrung nicht machen muss. Er fühlt sich jetzt genauso, wie ich mich viele Male gefühlt habe."

Während sich viele Teamchefs und teils auch die Fahrer für die Abschaffung des Stallorder-Verbots aussprechen, hat Barrichello eine andere Ansicht. "Wir müssen irgendetwas tun, damit das aufhört. Sonst endet das irgendwann in einem großen Drama. Es liegt in den Händen der Topleute, dies zu ändern. Man sollte sauber gegeneinander fahren dürfen. Was hast du denn davon, wenn du die WM nur gewinnst, weil dir jemand Punkte geschenkt hat?"