• 13.09.2009 20:47

Barrichello: "Der Wille zum Sieg war größer..."

Der Monza-Sieger auf der Pressekonferenz über die richtige strategische Entscheidung, Sorgen über das Getriebe und seinen Sieg

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Jock Clear, dein Renningenieur, sagte während deiner Runde nach dem Überqueren der Ziellinie, dass an diesem Wochenende großartige Entscheidungen getroffen wurden. Lewis Hamilton und Kimi Räikkönen waren auf einer Zwei-Boxenstopp-Strategie, ihr beiden Brawn-Fahrer fuhrt auf einer Ein-Boxenstopp-Strategie..."
Rubens Barrichello: "Ja, das war gestern eine großartige Entscheidung. Die Jungs mit KERS hatten am Start einen Vorsprung von 20 Meter auf uns, das mussten wir im Hinterkopf behalten. Es wird Zeiten geben, wenn wir daran nicht mehr denken müssen, aber die Gerade nach dem Start war so lang, dass man daran denken musste. Glücklicherweise hatten wir einen guten Start und ich war schnell genug. Die Geschwindigkeit reichte aus, um nach ihrem letzten Boxenstopp vorne zu sein."

Titel-Bild zur News: Jenson Button, Rubens Barrichello, Ross Brawn (Teamchef)

Rubens Barrichello: Man sieht, wie viel Spaß dieser Kerl hat...

Frage: "Du hast in drei Rennen zwei Siege geholt. Das ist ziemlich gut, oder?"
Barrichello: "Es läuft sehr gut. Es ist nicht so gut wie die sechs Rennen, die Jenson gewonnen hat, aber es ist gut. Ich bin wirklich glücklich mit alldem Erreichten seit dem Beginn des Jahres. Ich hatte zu Beginn ein wenig mit den Bremsen zu kämpfen, aber seitdem wir sie in Silverstone gewechselt haben, bin ich darüber viel glücklicher."#w1#

"Wir hatten seitdem Entwicklungen am Auto und das Auto wurde besser und besser. Ich muss es dem Bremsen zuschreiben, dass meine Leistung ein wenig besser geworden ist. Ich fühle mich gut. Monza ist für mich eine großartige Strecke. Als wir hierhergekommen sind, wussten wir, dass wir eine gute Chance haben."

"Es fühlt sich großartig an. Ich habe das Rennen beendet und habe dafür keine Worte, da ich eine harte Nacht hatte. Du denkst an alles. Ich wusste nicht über das Getriebe und alles Bescheid. Ich denke nicht einmal darüber nach, dass wir es in Zukunft austauschen müssen. Es läuft sehr gut. Ich hatte überhaupt keine Probleme, und das ist einfach ein großartiges Gefühl."

Frage: "Welche Sorgen gab es in Bezug auf das Getriebe?"
Barrichello: "In Spa. Es hatte nichts mit dem Feuer zu tun. Es hatte mit der Tatsache zu tun, dass ich in das Anti-Stall-Programm geriet, als ich losfuhr, und da hatte ich etwas zu viel Drehmoment drauf. Zu viel Drehmoment bedeutet langfristig gesehen etwas, aber ich denke, dass der Wille zum Sieg wirklich größer war als das Problem. Es hat sich die ganze Zeit über gut angefühlt. Ich hatte eine großartige erste Runde. Das hat mir einen guten Tag und ein gutes Wochenende beschert."

Frage: "Wenn man sich die Rennen anschaut, die noch kommen, denkst du, dass Brawn auch bei diesen immer konkurrenzfähig sein kann?"
Barrichello: "Das denke ich. Singapur kann meiner Meinung nach ganz gut werden. Es herrscht dort warmes Wetter und ein Teil des Rennens findet um acht Uhr statt. Es war glaube ich auch acht Uhr im vergangenen Jahr, da ist es immer noch ziemlich heiß. Die Sonne ist zwar nicht mehr da, aber ich denke, dass wir dort eine ziemlich gute Leistung erwarten können."

"Wir haben Suzuka, wo es kühl sein könnte, und Abu Dhabi, wo es kalt sein kann, was seltsam ist, aber man hat es uns so gesagt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich nach Abu Dhabi komme und es kühles Wetter gibt, aber das könnte der Fall sein. Brasilien kann für uns ebenfalls sehr gut sein. Meiner Meinung nach ist das Paket gut."

"Wir sind das Team, das am meisten gewonnen hat, aber wir sind auch das konstanteste Team. Wo wir nicht sehr gut waren, waren wir doch noch ganz in Ordnung. Also Dankeschön an alle in der Fabrik, und alle hier, dafür, dass wir ein großartiges Auto haben."

Frage: "Als du auf die Gewichte geschaut hast, hattest du dann das Gefühl, dass ihr stark sein könnt?"
Barrichello: "Ich denke, dass ich für mich selbst und für Jenson sagen kann, dass wir beide gestern eine sehr gute Runde gefahren sind. Mit der Menge an Benzin, die wir im Auto hatten, denke ich, dass dies eine großartige Leistung war. Wenn du über Hundertstelsekunden sprichst, dann hat dies etwas mit Glück zu tun. Zwischen uns war nichts."


Fotos: Rubens Barrichello, Großer Preis von Italien, Sonntag


"Ich hatte einfach Glück, dass ich einen Tick schneller war und eine Runde später an die Box kommen konnte. Selbst am Freitag kamen einige Leute und sagten, dass sie Probleme hatten, aber der Freitag war im Vergleich zum Beginn des Jahres anders. Andere nehmen Benzin raus und fahren ein paar gute Runden, während wir konservativ waren und nach allem schauten, was wir uns anschauen mussten."

"Am Samstag waren wir schnell und ich denke, dass wir die Pole-Position hätten erzielen können, wenn wir dieselbe Menge Benzin an Bord gehabt hätten wie die anderen. Aber wir hatten die beste Strategie und am Ende des Rennens zehn Punkte. Das ist das, was zählt."


Frage: "Ich glaube, du bist mit den härteren Reifen in das Rennen gestartet. Normalerweise sind die Brawn beim Aufwärmen der Reifen nicht die besten, aber du warst der einzige, der auf der ersten Runde auf dem harten Reifen eine wirklich gute Runde gefahren ist, alle anderen haben gelitten. Was ist nun der Unterschied?"
Barrichello: "Ich denke, dass das Team in Bezug auf das Setup großartige Arbeit geleistet hat, um zu sehen, wo das Problem liegt, durch das wir ein paar Rennen inklusive Ungarn zu kämpfen hatten. Das war eine große Leistung, denn mechanisch und aerodynamisch ist das Auto besser. Im zweiten war es eine gute Wahl, denn ich hatte schon gestern auf den Reifen ein großartiges Gefühl."

"Ich war überrascht, dass wir uns auf den härteren Reifen so gut qualifizieren konnten. Wir waren am Start ziemlich schwer, und ich wollte den konstanteren Reifen haben. Gleichzeitig habe ich eine Lücke herausgefahren. Es sieht danach aus, als hätte ich den weichen und Jenson den härteren Reifen gehabt, weil ich einen Vorsprung herausfahren konnte, und er dann begann, leicht auf mich aufzuholen."

"Ich verlor auf den härteren Reifen gegen Ende des Rennabschnitts ein wenig Stabilität im Heck, was etwas war, das ich nicht erwartet hatte. Als ich den weicheren Reifen aufzog, fühlte sich das Auto gut an, fühlte sich wirklich gut an. Ich konnte aus diesem Grund ein gutes Tempo aufrechterhalten."