• 30.01.2002 19:14

  • von Reinhart Linke

Barcelona: Ferrari setzt trotz Unfällen Bestzeiten

Trotz der schweren Unfälle von Schumacher und Barrichello in Barcelona fuhren die Ferrari-Fahrer die schnellsten Runden

(Motorsport-Total.com) - Die Testfahrten im spanischen Barcelona wurden am Mittwoch mit dem dritten Testtag in dieser Woche fortgesetzt. Dabei fanden die Teams erneut bei frühlingshaft warmen 5 bis 19 Grad Lufttemperatur und herrlichem Sonnenschein ideale Testbedingungen vor. Der Asphalt der 4,730 Kilometer langen Strecke erwärmte sich unter Sonne bis auf 20 Grad. Trotz diesen guten Bedingungen hatten beide Ferrari-Fahrer am Mittwoch in Barcelona schwere Unfälle.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher überstand diesen Unfall am Mittwoch unverletzt

Michael Schumacher verlor bereits um kurz nach 12 Uhr die Kontrolle über seinen Wagen und schlug in der letzten Kurve vor Start und Ziel mit dem Heck in die Streckenbegrenzung ein. Der 33-jährige Wahlschweizer konnte seinem Wrack eigenständig entsteigen, wurde aber zu einer Routineuntersuchung ins Streckenkrankenhaus gebracht. Später gestand der Familienvater ein, wohl einen Fahrfehler gemacht zu haben und er dadurch die Kontrolle über seinen Wagen verloren hat. So endete der Tag für den Rheinländer vorzeitig nach nur 17 Runden. Trotzdem fuhr er mit 1:18.565 Minuten die zweitschnellste Runde des Tages.

0,4 Sekunden schneller war nur Teamkollege Rubens Barrichello. Der Brasilianer konnte 37 Runden auf dem spanischen Grand-Prix-Kurs zurücklegen, ehe auch er die Kontrolle über seinen F2001 verlor und mit über 200 Stundenkilometern in die Streckenbegrenzung einschlug. Auch der 29-Jährige blieb bei dem Unfall offenbar unverletzt. Da beide Ferraris jedoch so schwer beschädigt wurden, dass sie nur in der Fabrik in Maranello repariert werden können, brach Ferrari die Testfahrten vorzeitig ab. Trotzdem hielt Rubens Barrichello mit 1:18.112 Minuten die Tagesbestzeit.

Wie am Vortag erwies sich Sauber-Petronas-Fahrer Nick Heidfeld im neuen C21 als äußerst konkurrenzfähig. Der Sauber-Petronas-Fahrer legte am Mittwoch insgesamt 86 Runden auf dem Circuit de Catalunya zurück und erzielte dabei mit 1:18.749 Minuten die drittbeste Runde. Sechs Zehntelsekunden fehlten dem Mönchengladbacher dabei zum Tagesbesten. Teamkollege Felipe Massa war derweil nach 82 Runden 2,2 Sekunden langsamer als die Spitze und musste sich so mit dem zehnten Platz zufrieden geben. Auch der Brasilianer war mit dem neuen C21 unterwegs.

BMW-Williams-Testfahrer Marc Gené fuhr die viertbeste Runde. Obwohl der Spanier nur 21 Runden auf dem Kurs zurücklegte, fehlten ihm auf Platz vier eine Sekunde zum Tagesschnellsten. Genauso wie Marc Gené war auch Ralf Schumacher mit dem Vorjahreschassis von Williams unterwegs, in welches jedoch der neue BMW-V10-Motor eingebaut war. Der Wahlösterreicher legte 84 Runden zurück und war auf Platz sechs 1,1 Sekunden langsamer als der Tagesbeste. Juan-Pablo Montoya fuhr unterdessen mit dem neuen FW24 und spulte insgesamt 27 Runden ab. Seine schnellste Runde wurde mit 1:20.344 Minuten gestoppt, womit der Kolumbianer auf Platz neun 2,2 Sekunden Rückstand hatte.

Wieder einmal schnell war BAR-Honda-Fahrer Olivier Panis unterwegs. Der Franzose legte im Vorjahres-BAR003 ganze 77 Runden zurück und erzielte die fünftschnellste Runde. Zur Spitze fehlten ihm gut eine Sekunde. Jacques Villeneuve testete unterdessen wie am Vortag den neuen BAR004 und erzielte nach 62 Runden eine Bestzeit von 1:20.312 Minuten. Damit lag der Kanadier auf Platz acht 2,2 Sekunden hinter dem Tagesbesten.

Erneut seine Fähigkeiten unter Beweis stellte Marcel Laseé. Der Düsseldorfer fuhr mit dem Vorjahres-Jordan-Honda EJ11 am Mittwoch, seinem zweiten Testtag im Formel-1-Auto, 38 Runden und erzielte dabei eine Bestzeit von 1:20.531 Minuten. Damit war der 19-Jährige 2,3 Sekunden schneller als am Dienstag und 1,5 Sekunden schneller als Teamkollege Takuma Sato. Der Japaner war allerdings 30 Runden lang mit dem neuen EJ12 unterwegs, der noch nicht so ausgereift wie das Vorjahresauto ist. Unterdessen zeigte Giancarlo Fisichella, was mit dem Jordan-Honda offenbar möglich ist. Der Italiener übernahm am Nachmittag ein Auto und fuhr nach 27 Runden in 1:20.109 Minuten die siebtbeste Runde des Tages ? zwei Sekunden hinter der Spitze.

Bei Renault durfte am Mittwoch erstmals Jarno Trulli das neue Auto testen. Der Italiener legte mit dem R202 insgesamt 48 Runden zurück und war mit 1:20.671 Minuten zwar auf Platz zwölf 2,5 Sekunden langsamer als der Tagesbeste, gleichzeitig aber eine Zehntelsekunde schneller als Teamkollege Jenson Button. Der Brite legte mit dem ausgereiften Vorjahresauto 38 Runden auf der spanischen Grand-Prix-Strecke zurück.

Komplettiert wurde das Feld am Mittwoch von den Toyota-Fahrern Mika Salo und Allan McNish, den beiden je ein neuer TF102 zur Verfügung stand. Mika Salo legte insgesamt 73 Runden zurück und war in 1:21.628 Minuten auf Platz 14 gut 3,5 Sekunden langsamer als der Tagesschnellste. Teamkollege Allan McNish lag nach 47 Runden sogar 3,9 Sekunden hinter der Spitze auf dem 16. und damit letzten Platz.

Auch am Donnerstag werden die Testfahrten im spanischen Barcelona fortgesetzt.