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BAR-Testfahrer stiehlt Ferrari zunächst die Show

Anthony Davidson hat beide Ferraris im ersten Nürburgring-Training geschlagen - Webber abgeschlagen bester Verfolger

(Motorsport-Total.com) - Zum ersten Mal in dieser Saison hat Ferrari ein Freies Training am Freitagmorgen nicht nach Belieben dominiert, was darauf schließen lässt, dass die Dominanz der Roten tatsächlich ein wenig wackelt. Schnellster war am Nürburgring zunächst BAR-Honda-Testfahrer Anthony Davidson, gefolgt von Michael Schumacher und Rubens Barrichello.

Titel-Bild zur News: Anthony Davidson

Anthony Davidson stahl den Ferraris am Freitagmorgen gewaltig die Show...

Davidson konnte in dieser Saison schon mehrmals überzeugen und belegte sein Talent mit einer Zeit von 1:29.447 kurz vor Schluss. Auch wenn er vermutlich neue Reifen und eher wenig Sprit an Bord hatte, muss man so eine Marke erst einmal setzen. Selbst die beiden Ferrari-Stars bissen sich um 0,184 (Schumacher) beziehungsweise 0,418 Sekunden (Barrichello) die Zähne am jungen Briten aus. An der Favoritenstellung Ferraris ändert dies freilich nichts.#w1#

Die Verfolger dieses Trios hatten schon mehr als zwei Sekunden Rückstand, weil sich viele der Top-Fahrer zunächst noch zurückhielten. So schaffte Mark Webber (Jaguar-Cosworth) überraschend den Sprung auf Platz vier, gefolgt von Ricardo Zonta (Toyota), Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes), Felipe Massa (Sauber-Petronas) und Ralf Schumacher (BMW-Williams). Die Zeiten sind aber noch zu vernachlässigen, da primär Reifen- und Funktionstests gefahren wurden.

Aufgefallen ist wieder einmal, dass sich speziell McLaren-Mercedes lange zurückgehalten hat, was beinahe schief gegangen wäre: Erst drehte sich Räikkönen auf seiner ersten schnellen Runde, dann verpasste Coulthard die Schikane kurz vor Start und Ziel. Monaco-Sieger Trulli (Renault/15.), Zonta, Michael Schumacher, Leinders (Minardi-Cosworth/24.) und Pantano (Jordan-Ford/20.) komplettierten eine wahre Dreher-Orgie am frühen Freitagmorgen.

Nicht ganz so gut wie erhofft hat das Wochenende für Nick Heidfeld (Jordan-Ford) und Christian Klien (Jaguar-Cosworth) begonnen: Heidfeld kam mit 4,5 Sekunden Rückstand auf Platz 18, Klien hatte einen um vier Zehntel größeren Rückstand und wurde damit 19. Immerhin blieben beide von gravierenden Fahrfehlern oder technischen Problemen verschont, was für das aussagekräftigere zweite Freie Training am Nachmittag hoffen lässt.

Verpatzter Auftakt auch für das Sauber-Team: Giancarlo Fisichella blieb schon nach ein paar Minuten stehen, weil ihm seine Crew empfohlen hat, den Motor abzustellen, um nicht einen Motorplatzer zu riskieren, während auch bei Stallkollege Massa untersucht werden muss, ob der Ferrari-V10 im Heck die Session am Nachmittag ohne Reparatur überstehen kann. Zumindest vom Speed her müssen sich die Schweizer aber keine Sorgen machen...