• 21.08.2005 13:16

  • von Marco Helgert

BAR-Honda würde für Button zahlen

Bewegung im Fall Jenson Button: Sollte sich WilliamsF1 bereit für Verhandlungen zeigen, könnte BAR-Honda den Engländer freikaufen

(Motorsport-Total.com) - Die Zukunft von Jenson Button in der Formel 1 hängt weiter in der Schwebe. Dabei muss der Engländer nicht um seinen Verbleib in der Königsklasse bangen, vielmehr möchten zwei Teams den 25-Jährigen verpflichten. Die Präferenz ist dabei klar verteilt: Button möchte bei BAR-Honda blieben, doch WilliamsF1 proklamiert einen rechtsgültigen Vertrag mit dem Engländer.

Titel-Bild zur News: Jenson Button und Nick Fry

Nick Fry (hinten) öffnete für Jenson Button (vorn) eine neue Tür

In den vergangenen Wochen kam wenig Bewegung in diese Geschichte, die Rollen waren klar verteilt: Button will bei BAR-Honda bleiben, WilliamsF1 will ihn unbedingt haben. Nun schaltet sich der momentane Arbeitgeber von Button wieder ein. Das BAR-Honda-Team wäre bereit sich einzubringen, um eine Lösung in der Angelegenheit zu finden. Bisher hielt sich der Rennstall aus Brackley bedeckt.#w1#

BAR-Honda ist bereit für Vorschläge

Nun aber stürmt BAR-Honda-Teamchef Nick Fry nach vorn: "Wenn WilliamsF1 auf uns zukommt und einen Deal machen möchte, dann sind wir offen für Diskussionen", so der Engländer. Doch Button müsse seine Zukunft dennoch selbst regeln. "Wenn es aber hilft und WilliamsF1 uns einbeziehen möchte, dann würde wir auch helfen."

Dabei gibt es offenbar schon konkrete Vorstellungen darüber, wie diese Hilfe aussehen könnte. Um einen künftigen Motorenvertrag von WilliamsF1 mit Honda soll es aber nicht gehen, vielmehr steht eine finanzielle Lösung im Raum - man könnte Button also aus seinem Vertrag mit WilliamsF1 herauskaufen.

Zunächst müsse WilliamsF1 aber einen Vorschlag machen. "Ich denke, dass Jenson beiden Teams sehr viel wert ist", so Fry. "Ansonsten würden wir uns nicht um ihn zanken, aber der Wert lässt sich nur schwer fassen." Für Button öffnet sich damit eine Tür, aus dem nicht mehr erwünschten Vertrag mit WilliamsF1 doch noch herauszukommen.

Brundle: "BAR braucht zwei starke Fahrer"

Doch dafür müsse WilliamsF1 den ersten Schritt machen und bisher sah es nicht danach aus, als ob Frank Williams von einer Verpflichtung Buttons abrücken möchte. Für Yasuhiro Wada, der Chef von Hondas Formel-1-Operation, ist ein Herauskauf jedoch nur eine Notlösung. "Wenn aber Geld einen Unterschied macht, dann müssen wir darüber nachdenken. Aber nachdem, was WilliamsF1 erklärte, hat es mit Geld nichts zu tun. Wenn sie über Geld verhandeln wollen, dann machen wir mit. Aber das ist nicht der Fall."

Ex-Formel-1-Fahrer und Coulthard-Manager Martin Brundle macht sich unterdessen bereits Gedanken, wie eine BAR-Honda-Fahrerpaarung Button/Barrichello für Furore sorgen könnte. "Wenn Button bleiben sollte, hat Barrichello einen harten Job vor sich", erklärte er in der 'Sunday Times'. "Button ist sehr schnell, jung - und das ganze Team arbeitet um ihn herum, genau wie Ferrari um Schumacher."

Dennoch sei Barrichello die richtige Verstärkung für das Team. "BAR braucht zwei starke Fahrer, die sich gegenseitig antreiben. Im Moment haben sie Sato, der zwar schnell ist, aber nicht konstant", so Brundles Einschätzung. "Die BAR-Bosse Nick Fry und Gil de Ferran werden wohl ein bisschen Lobbying in Japan machen müssen, damit Honda über die Nationalitäten hinwegsieht und zwei Spitzenfahrer verpflichtet."