• 11.09.2002 18:52

  • von Fabian Hust

BAR-Honda vor "Härtetest des Gesamtpakets"

Angesichts der kürzliche Motorenprobleme bei Honda erwartet BAR in Monza eine echte Härteprobe für Material und Technik

(Motorsport-Total.com) - Wie alle anderen Teams bis auf Arrows testete auch BAR-Honda in der vergangenen Woche in Monza, wo ausnahmsweise Testfahrten direkt vor dem Grand Prix erlaubt waren ? einfach deshalb, da die Teams zuvor nicht auf einer Hochgeschwindigkeitsstrecke testen konnten, dies aber aus Sicherheitsgründen unerlässlich ist. BAR war vier Tage lang mit zwei Autos und vier Fahrern (Jacques Villeneuve, Olivier Panis und den Testfahrer Anthony Davidson sowie Patrick Lemarie) anwesend. Neben Setup-Arbeiten standen auch Reifen-, Elektronik- und Motorentests auf dem Programm.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve im BAR 003

Jacques Villeneuve raste in Monza 2001 auf den sechsten Platz

Teamchef David Richards: "Wir hatten in der letzten Woche in Monza einen sehr konstruktiven Test und haben intensiv mit Honda daran gearbeitet, die Zuverlässigkeitsprobleme nach Spa in den Griff zu bekommen. Der Kurs ist zu den Autos besonders hart, es wird also ein weiterer richtiger Test für unser Gesamtpaket sein."

"Die Reifen werden an diesem Wochenende ohne Zweifel eine wichtige Rolle spielen, wie sie es schon in Belgien taten. Wir sind aber ermutigt, dass wir dort die schnellsten Bridgestone-Autos hinter Ferrari waren und hoffen, diesen Fortschritt in Italien mitnehmen zu können. Dies ist das letzte Rennen in Europa in diesem Jahr und auch wenn wir eine harte Herausforderung erwarten, so ist es immer noch unser Ziel, unser Punktekonto vor dem Ende der Saison aufzustocken."

Jacques Villeneuve hat nicht unbedingt die besten Erinnerungen an Monza. 1997 kam er im Williams auf den fünften Platz, 1998 schied er auf Platz vier liegend nach einem Dreher aus und nur im letzten Jahr reichte es mit Rang sechs zu einem weiteren Platz in den Punkten: "Monza ist die einzige Hochgeschwindigkeitsstrecke, die übrig geblieben ist, was eine Menge langer Geraden, ein paar wenige Kurven und sehr wenig Abtrieb bedeutet. Es ist eine Strecke für echte Rennfahrer und auch wenn ich in der Vergangenheit dort gemischte Erfolge hatte komme ich immer wieder gerne hier hin. Dort herrscht nämlich eine großartige Atmosphäre."

"Die Strecke hat ein paar schöne Teile, die ich wirklich genieße, wie zum Beispiel die erste 'Lesmo', die erhöht ist und bei mittlerer Geschwindigkeit im dritten oder vierten Gang durchfahren wird. Und mittlere Geschwindigkeit bedeutet für Monza, dass es immer noch 160 bis 170 km/h sind. Es ist ziemlich uneben und das Heck fühlt sich sehr leicht an."

"Auf der anderen Seite mag ich die zweite 'Lesmo' überhaupt nicht. Sie war eine schöne Vollgaskurve, bis sie verändert wurde. Nun hat sie keinen guten Rhythmus mehr, man geht in die Bremsen, lenkt ein, kommt an den Scheitelpunkt und rutscht dann ein wenig. Monza ist eine echte Powerstrecke, sie wird aus diesem Grund das Paket austesten und ich hoffe, dass wir zuverlässig bleiben und die Überholmöglichkeiten ausnutzen können."

Olivier Panis gelang es bisher noch nicht, in Monza in die Punkte zu fahren. Ein neunter Platz im vergangenen Jahr war bis dato das beste Ergebnis: "Monza ist eine sehr schnelle Strecke, die aber aus der Sicht eines Fahrers nicht besonders schwierig ist, da es nicht viele Kurven gibt. Es ist sehr wichtig, dennoch die richtige aerodynamische Balance zu finden. Man braucht sehr wenig Abtrieb, um auf den Geraden schnell zu sein und eine gute mechanische Haftung, um die Schikanen stabil anbremsen zu können. Das kann bedeuten, dass wir dort guten Rennsport sehen könnten. Es gibt eine Menge Stellen, an denen man überholen kann und zwei oder drei gute Kurven, die herausfordernd sind, so wie zum Beispiel die 'Parabolica'-Schikane und die beiden 'Lesmo'-Kurven."

"Sowohl im als auch außerhalb des Fahrerlagers herrscht wegen den Fans eine gute Atmosphäre. Die Tifosi sind großartig und sie können wirklich eine gute Stimmung erzeugen. Die Italiener lieben die Formel 1 und aus diesem Grund ist es auch für einen Nicht-Ferrari-Fahrer schön, dort zu sein."