• 11.09.2002 17:57

  • von Fabian Hust

Davidson: "Zu 50 Prozent fahre ich auch 2003"

Anthony Davidson ist nach seinem Debüt im Minardi recht optimistisch, dass er auch 2003 in der Formel 1 fahren kann

(Motorsport-Total.com) - Zwei Rennen lang durfte sich Anthony Davidson als Ersatz von Alex Yoong bei Minardi versuchen und zog sich dabei achtbar aus der Affäre. So richtig wusste der BAR-Honda-Testfahrer aber nicht, auf was er sich da einließ: "Ich wünschte, sie könnten meine Blasen an der Hand sehen", so der Brite gegenüber 'Autosport'. "Das Auto ist im Vergleich zum BAR viel anstrengender zu fahren, die Jungs dort werden ihnen sagen, dass ich nie Probleme mit dem BAT hatte." Offenbar hatten aber nicht einmal die 17.000 Testkilometer ausgereicht, um für die schwergängige Lenkung des Autos gerüstet zu sein.

Titel-Bild zur News: Anthony Davidson

Anthony Davidson ist nun wieder "nur" Testfahrer bei BAR-Honda

Davidson weiter: "Ich wusste nicht nur nicht, wie körperlich anstrengend es sein würde sondern auch wie hart es zu fahren sein würde. Ich wusste nicht, wie viel harte Arbeit auf mich zukommen würde. Ich habe natürlich wie alle anderen am Anfang herumgeblödelt, dass es sein Mega-Auto sein würde und es abgesehen vom Motor brillant sein würde, aber so einfach war es nie. Es war ein wenig naiv, so zu denken. Der Hauptgrund dafür ist das Geld. Man bemitleidet wirklich die Leute in der Fabrik, die hart arbeiten und wenn sie mit einer neuen Idee ankommen, wird gesagt, dass man dies oder das nicht machen kann, das ist ganz schön hart."

Der 23-Jährige ist dennoch fest überzeugt, dass er seine Hauptaufgabe, nämlich sich zu qualifizieren und Teamkollege Mark Webber unter Druck zu setzen, erfüllt hat: "Ich konnte im Qualifying sehen, dass er am Limit fuhr und sie meinten, dass er dies das ganze Jahr nicht gemacht hat. Sie sahen hier den richtigen Mark Webber. Ich denke, dass er ein Kerl ist, der mehr unter Druck gesetzt werden muss. Man wird so auf einen anderen Level getrieben, das ist wie Krieg, man möchte keinen Zweikampf verlieren und jede Runde ist Bestandteil des Kriegs. Man kommt in Bereiche, die man sich nie ausgemahlt hatte und darum geht es schlussendlich."

Was seine Chancen für die kommende Saison angehen, da ist der junge Brite zuversichtlich: "Ich bin mir zu 50 Prozent sicher, dass ich ein Cockpit haben werde. Wir haben ein paar Möglichkeiten und sprechen mit allen Teams, die Cockpits frei haben: Jordan, Jaguar, Toyota und Minardi. Es bedarf wohl keiner Denksportaufgabe, um herauszufinden, welches das Beste wäre. Ich mache mir jedoch keine Sorgen, ich warte einfach ab und glaube daran, dass es am Ende des Tages sowieso auf das Beste hinauslaufen wird. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich eines Tages ein Formel-1-Cockpit erhalten werde, aber ich bin mir nicht sicher, ob dies nächstes Jahr soweit sein wird."