BAR-Honda erfreut über Buttons siebten Platz
Während Button zwei Punkte holte, schied Villeneuve nach einem verkorksten Grand Prix wieder mit technischem Defekt aus
(Motorsport-Total.com) - Frust und Freude herrschte heute nach dem 60 Runden langen Europa-Grand Prix im BAR-Honda-Team vor. Während sich Jacques Villeneuve von Beginn an auf Grund eines schweren Autos im Hinterfeld abmühte und mit den Minardi-Piloten um die Plätze 18, 19 und 20 kämpfte, sich nach einem geglückten Überholmanöver einen Fahrfehler leistete und sich zu allem Überfluss den Frontflügel in der NGK-Schikane beschädigte und am Ende wegen technischer Probleme wieder nicht ins Ziel kam, lief das Rennen für Jenson Button einmal mehr erfreulich.

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Button zeigte auf dem Nürburgring eine solide Leistung und wurde Siebter
Der Engländer hatte zwar nur einen mäßigen Start gehabt, konnte im Verlauf des Rennens aber von verschiedenen Ausfällen profitieren, was ihm schließlich Platz 7 einbrachte. Wie beim Malaysia-Grand Prix holte Button somit wieder zwei Punkte für sein Team, welches sich in der Konstrukteurswertung damit auf den fünften Platz schieben konnte.
Entsprechend dem Verlauf ihres persönlichen Rennens, fielen dann auch die Kommentare der beiden BAR-Honda-Piloten entsprechend positiver und negativer aus.
Jenson Button: "Ich bin wirklich glücklich über meine Zielankunft auf Platz 7, denn vom Renntempo her waren wir heute nicht wirklich gut. Mein Start war schlecht und der Abstand zwischen mir und den Jungs vor mir muss 30 Meter oder so betragen haben, doch ich konnte in der ersten Kurven wieder aufschließen und Webber überholen. Ich hatte mit starkem Übersteuern zu kämpfen und musste es auf den ersten Runden ruhig angehen lassen, um die Reifen zu schonen. Ansonsten hätte ich die ganze Zeit über Übersteuern gehabt. Für uns ist es ein hartes Wochenende gewesen und ich bin zufrieden darüber, dass wir ein paar Punkte holen konnten, denn die Jungs verdienen eine Motivation. Ihre Arbeit in der Box war heute unglaublich, denn Jacques und ich kamen ja in der gleichen Runde rein. Ich hoffe, dass wir nächstes Wochenende in Magny-Cours etwas mehr erwarten dürfen."
Jacques Villeneuve: "Ich bin froh, dass sich ein sehr schlechtes Wochenende seinem Ende zuneigt. Sobald wir einmal in Schwung waren lief es gar nicht einmal so schlecht, doch es war ziemlich hart hinter den Minardis festzuhängen. Mir selbst unterliefen auch einige Fehler und ich hatte Glück, dass ich nach meinem Dreher in der Schikane weiterfahren konnte. Gerade als es so aussah als würde ich zumindest das Rennen beenden können, brach dann der zweite Gang und es war vorbei. Ich schätze, dass wir nur auf ein besseres Wochenende in Magny-Cours hoffen können."
Die Teamverantwortlichen hatten angesichts des erneut durchwachsenen Ergebnisses gemischte Gefühle.
David Richards, Teamchef. "Jenson ist ein fehlerfreies Rennen gefahren, wenngleich wir akzeptieren müssen, dass unsere endgültige Position eher durch die Ausfallrate als durch unsere eigene Leistung zu Stande kam. Die verbesserte Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit des Honda-Motors hat aber einen großen Anteil am heutigen Ergebnis. Nichtsdestotrotz sind zwei Punkte nun einmal zwei Punkte und wir liegen jetzt deutlich auf Platz fünf in der Meisterschaft. Jacques Rennen war auf Grund seines frühen Drehers, einem zusätzlichen Stopp zum Wechseln der Nase und dem Getriebeschaden am Ende, dem wir auf den Grund gehen müssen, sehr enttäuschend. Durch den schon in einer Woche stattfindenden Frankreich-Grand Prix, sowie der bevorstehenden Testpause wird es innerhalb der kommenden drei Woche vor dem Großbritannien-Grand Prix nicht viel Ruhe für unser Team geben."
Geoffrey Willis, Technischer Direktor: "Für das Team ist es ein schwieriges Wochenende gewesen, weshalb es sehr gut ist mit zwei weiteren WM-Punkten abzureisen. Jenson fuhr ein solides Rennen und hat dem Druck in der Mitte des Rennens gut standgehalten. Der Boxenmannschaft gebührt ein großes Lob, denn sie haben exzellente Arbeit geleistet, als sie Jacques Nase in Rekordzeit wechselten und Jenson 10 Sekunden später beim geplanten Stopp abfertigten. Jacques erlebte ein wirklich tristes Rennen. Er hatte einen schlechten Start, fiel auf Platz 19 zurück und musste sich dann einen Weg vorbei an den Minardis kämpfen. Bei einem Fehler in der Schikane beschädigte er dann seinen Frontflügel. Schlussendlich wurde sein Rennen durch einen Bruch des zweiten Ganges frühzeitig beendet. Die Ursache für dieses Defekt werden wir jetzt genauer untersuchen."
Shuhei Nakamoto, Technikdirektor, Honda Racing Development: "Jenson ist ein gutes Rennen gefahren und ich bin erfreut darüber, dass das Team wieder zu einer Form gefunden hat die Punkte ermöglicht. Mit der Leistung unserer Motoren über das gesamte Wochenende sind wir sehr zufrieden. Jetzt freuen wir uns darauf, die volle Leistungsfähigkeit in Magny-Cours demonstrieren zu können. Jacques hatte einen sehr harten Tag. Ich hoffe, dass er nächstes Wochenende in Frankreich wieder frisch motiviert zurückschlagen wird."

