• 07.04.2008 10:12

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Bahrain zufrieden: 100.000 Zuschauer knapp verpasst

Die genauen Zuschauerzahlen für das Bahrain-Wochenende liegen nun vor - Streckenchef Martin Whitaker zieht zufrieden Bilanz

(Motorsport-Total.com) - Zwar wurde der Grand Prix von Bahrain medientechnisch vom Fall Max Mosley aus den Schlagzeilen gedrängt, aber sportlich und organisatorisch betrachtet war die Veranstaltung auch im fünften Jahr wieder ein voller Erfolg. Bis auf einen übereifrigen Streckenposten, der nach dem Crash von Takuma Sato im Qualifying auf die Strecke düste und damit eine Rotphase auslöste, wurden keinerlei Pannen gemeldet.

Titel-Bild zur News: Gulf Air

Im Rahmenprogramm gab es wieder einen Tiefflug eines Jets von Gulf Air

Kein Wunder also, dass Streckenchef Martin Whitaker zufrieden Bilanz zog: "Es war ein großartiger Event", erklärte er nach dem Rennen gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Uns ist am wichtigsten, dass sich die Teams und Sponsoren darauf verlassen können, dass es vom Umfeld her keine Probleme gibt. Viele Teams lieben unser Rennen, denn Bahrain ist das 'Friendly-Race'. Ich glaube, darauf können wir mit Recht stolz sein, denn diesen Namen haben wir uns verdient."#w1#

Bahrain bezeichnet sich als "Friendly-Race"

Der Faktor Freundlichkeit liegt den Bahrainis besonders am Herzen, was auch der Grund war, weshalb FIA-Präsident Mosley höflich ausgeladen wurde, damit kein Wirbel zustande kommt. Kronprinz Scheich Salman bin Isa Al Khalifa bestätigte Whitakers "Friendly-Race"-Kommentar: "Wir sind ein sehr freundlicher und offener Ort", beschrieb er seine Heimat. "Wir denken, dass wir Charakter haben, daher freue ich mich heute sehr."

"Wir sind ein sehr freundlicher und offener Ort." Scheich Salman

Dies wurde mit einem neuen Zuschauerrekord honoriert - inzwischen liegen auch die genauen Zahlen vor. Zwar wurde die 100.000er-Marke entgegen erster Meldungen doch ganz knapp nicht geknackt, aber insgesamt wurden 99.981 Formel-1-Fans vor Ort gezählt. Davon kamen 23.500 am Freitag, 33.500 am Samstag und 42.981 am Sonntag. Die überdachte Haupttribüne mit einer Kapazität von 34.000 Sitzen war sogar komplett ausverkauft.

"Das Rennen spricht für sich selbst", meinte Scheich Salman zufrieden, und Whitaker fügte an: "Wir waren zum zweiten Mal hintereinander ausverkauft. Die Leute kommen, um unterhalten zu werden, und sie wissen, dass sie bei uns mit ihren Familien und Kindern aller Altersgruppen sicher sind und einen schönen Nachmittag erleben können." Europäische Dimensionen wird der Besuch in Bahrain aber wahrscheinlich nie annehmen.

Hotelpreise ärgern die Journalisten

Eines der wenigen Probleme, die immer noch bestehen, sind die völlig überteuerten Hotelpreise, die vor allem für die mit dem Formel-1-Tross reisenden Journalisten eine Belastung sind. Aber Whitaker hofft, dass sich durch Neubauten der Wettbewerb verschärfen und "der Markt von selbst regulieren wird. Es werden gerade ein paar Hotels gebaut, aber diese Situation ist uns natürlich ein Dorn im Auge. Scheich Salman wird da etwas unternehmen - und zwar sofort!"

"Diese Situation ist uns natürlich ein Dorn im Auge." Martin Whitaker

Und dann ist da noch die Tatsache, dass Bahrain in diesem Jahr zum letzten Mal der einzige Grand Prix im Mittleren Osten war, denn 2009 wird erstmals auch ein Formel-1-Event in Abu Dhabi stattfinden. Der Stadtkurs könnte dem Bahrain International Circuit den Rang ablaufen, meinen viele, aber Scheich Salman sieht das Konkurrenzverhältnis der beiden Golf-Grands-Prix nicht negativ: "Je mehr wir haben, desto besser!"

Dieser Ansicht ist auch Whitaker: "Wir haben nichts gegen ein bisschen Wettbewerb, denn dadurch entsteht eine größere Fangemeinde. Davon profitieren ja alle", so der Brite, der Abu Dhabi selbstbewusst die Stirn bietet: "Wir setzen hier einen Standard, und zwar nicht nur für den Mittleren Osten, sondern für die ganze Welt. Das ist eine große Errungenschaft für eine Strecke, die erst seit vier Jahren existiert. Wir arbeiten weiter sehr hart daran."