Austin: Anwohner gehen auf die Barrikaden
Nächtliche Bauarbeiten und ungelöste Verkehrsprobleme: Die Nachbarn des Circuit of The Americas sind von der Formel-1-Baustelle wenig begeistert
(Motorsport-Total.com) - Auf der Baustelle des Circuit of The Americas (CoTA) in Austin, auf dem am 18. November der Große Preis der USA stattfinden soll, wird derzeit fast rund um die Uhr gearbeitet. Nachdem die Bauarbeiten im Herbst wegen Unklarheiten bei der Vertrags- und Finanzierungssituation zum Erliegen gekommen waren, sorgte ein ungewöhnlich regnerischer Dezember für weitere Verzögerungen im ohnehin schon engen Terminplan.
© Circuit of the Americas
Die Bauarbeiten in Austin strapazieren die Nerven der Anwohner
Daher werden die Arbeiten momentan auch in der Nacht fortgesetzt, was zu Protesten der Anwohner führt. Vor allem die Flutlichtmasten, welche die Baustelle ausleuchten, sorgen für Verärgerung. "Es gibt 10 bis 12 dieser Lichter, die ganze Westseite meines Hauses wird angestrahlt", wird Don Haywood von der Tageszeitung 'The Statesman' zitiert. Cathy Olive, die Sprecherin der Nachbarschaftsvereinigung, berichtet der Zeitung, dass einige Anwohner durch die nächtlichen Bauarbeiten, die seit über zehn Tagen andauern, um den Schlaf gebracht werden.
Bei einem Treffen mit den Verantwortlichen des CoTA wollen die Anwohner nun ihre Beschwerden vortragen. Dabei soll es auch um die Verkehrssituation beim Rennen im November gehen. Olive, die in Elroy, einem Dorf unmittelbar an der Rennstrecke wohnt, erwartet "das größte Verkehrschaos in der Geschichte Austins." Zwar soll die direkte Zufahrt zur Rennstrecke, die Landstraße FM 812 auf vier Spuren erweitert werden, die übrigen Zufahrtswege sind jedoch nur schmale, zweispurige Straßen ohne Seitenstreifen.
Die Veranstalter planen offenbar, die direkten Anwohner mit einem Sonderausweis auszustatten, der ihnen eine Vorzugsbehandlung bei der Verkehrssteuerung garantieren soll. Doch dieser Plan stößt nicht auf Begeisterung. "Das werden wir im Keim ersticken, wir spielen nicht die Versuchskaninchen für ihre Planungen", stellt Frau Olive klar. Ein Sprecher der Rennstrecke erklärte jedoch, dass darüber noch nicht das letzte Wort gesprochen sei und man weiterhin den Kontakt zu den Anwohnern suchen werde.