• 28.10.2013 21:56

  • von Christian Schrader

"Aussie" auf Reisen: Ein Rück- und Ausblick von Ricciardo

Der Australier fasst seine Woche zusammen, blickt auf das kommende Rennen in Abu Dhabi und richtet ein paar Worte an seinen zukünftigen Teamkollegen

(Motorsport-Total.com) - Beim Großen Preis von Indien startete Toro-Rosso-Pilot Daniel Ricciardo von Platz elf und konnte am Ende mit Rang zehn immerhin einen WM-Punkt vom Buddh International Circuit mitnehmen. In seinem Blog fasst der Australier sein Rennen zusammen, geht auf den Unterschied von den Reifenmischungen Hard, Medium und Soft ein und blickt auf den Grand Prix von Abu Dhabi am kommenden Wochenende (1. bis 3. November 2013). Außerdem richtet er ein paar Worte an seinen zukünftigen Teamkommen, den frischgebackenen Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Erinnerungen festhalten: Ricciardo fasst im Blog seine Formel-1-Woche zusammen Zoom

"Der Indien-Grand-Prix war die Sorte von Rennen, die ich mag: viele Herausforderungen, einige gute Zweikämpfe und am Ende eine kleine Belohnung", schreibt der Toro-Rosso-Pilot. "Mitte des Rennes dachte ich, dass wir vielleicht ein bisschen besser als Zehnter sein könnten, möglicherweise unter den Top 8, aber dafür hatten wir nicht die Pace und mussten so Platz zehn mitnehmen."

"Ich bin sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie ich auf dem Buddh (International Circuit; Anm. d. Red.) gefahren bin", bilanziert Ricciardo seine Performance. "Du weißt, wenn du einen guten Job gemacht hast. Ich verlasse also Indien mit sehr guter Laune und mache mich auf den Weg nach Abu Dhabi."

Offensive Reifenwahl - "seltsame Dinge im Rennen"

"Hard und Medium sind jetzt ziemlich ähnlich, aber die Lücke zwischen Medium und Soft ist viel ausgeprägter." Daniel Ricciardo

Die Reifenwahl von Exklusivausstatter Pirelli stellt das Fahrerfeld vor Schwierigkeiten, betont er. "Da wir in den vergangenen Rennen mit dem Hard- und dem Medium-Reifen gefahren sind, machte der Wechsel auf Medium und Soft (wie in Indien; Anm. d. Red.) wirklich einen Unterschied." Auch in Abu Dhabi bringt der italienische Reifenlieferant die Mischungen Soft und Medium an den Start. "Das Wochenende ist herausfordernder", so Ricciardo. "Hard und Medium sind jetzt ziemlich ähnlich, aber die Lücke zwischen Medium und Soft ist viel ausgeprägter."


Fotostrecke: Die Karriere von Daniel Ricciardo

"Ich denke, es ist schön einen Reifen für das Qualifying zu haben, der eine Sekunde schneller ist, dafür aber nicht so lange hält", schreibt Ricciardo, nennt in dem Zusammenhang aber auch die Folgen: "Das führt augenscheinlich zu seltsamen Dingen im Rennen. Einige Jungs stoppen in Runde eins, das ist ziemlich verrückt", spielt der Australier auf die Taktik von Force-India-Pilot Paul di Resta an.

"Wenn wir beide außerhalb der Top 10 sind und es keine klare Marschroute gibt, dann splittet das Team oftmals die Strategien." Daniel Ricciardo

"Ich bin das Rennen auf den Prime- und JEV (Teamkollege Jean-Eric Vergne; Anm. d. Red.) ist auf den Option-Reifen gestartet. Ich wollte mit den Prime-Reifen starten. Wenn wir beide außerhalb der Top 10 sind und es keine klare Marschroute gibt, dann splittet das Team oftmals die Strategien, sodass für uns die beste Möglichkeit besteht, dass schlussendlich ein Auto in den Punkten landen kann", verrät Ricciardo.

Keine Zeit zum Durchatmen

Dabei hat "normalerweise der Besserqualifizierte die Wahl". In Indien war das Ricciardo, Vergne qualifizierte sich drei Plätze hinter dem Australier auf Rang 14. "Ich denke, JEV war nicht allzu verärgert, dass er die Alternative genommen hat", sagt er über seinen Teamkollegen, der am Ende als 13. gewertet wurde.


Fotos: Daniel Ricciardo, Großer Preis von Indien


Wie sieht Ricciardos weiterer Fahrplan für die Woche aus? "Von hier aus ist es ein kurzer Flug nach Abu Dhabi", weiß der Australier. "Dienstag werden wir ein bisschen trainieren und eine Runde in die Stadt schauen. Am Mittwoch habe ich dann ein Fotoshooting und eine Abendveranstaltung von einigen unserer Sponsoren. Dann gehen wir wieder direkt in den Rennmodus über."

"Von allen neuen Kursen ist der Yas-Marina-Circuit einer der Besseren." Daniel Ricciardo

Dabei darf auch eine kurze Analyse der 5,554 Kilometer langen Strecke von Abu Dhabi nicht fehlen. "Von allen neuen Kursen ist der Yas (-Marina-Circuit; Anm. d. Red.) einer der Besseren", gibt er an. "Ich mag, warum auch immer, den dritten Sektor sehr gerne, um und unter dem Hotel herum."

Ricciardo zeigt sich von Vettel beeindruckt

"Die Atmosphäre hat ein bisschen was von einem Straßenkurs, was Spaß macht. Dazu kommt noch die Dämmerung. Das ist eine großartige Idee. Es gibt dem ganzen eine sehr gute Atmosphäre und es ist einfach ein Unterschied zu anderen Orten", beschreibt er seine Eindrücke.

"Ich kann es kaum erwarten, den Besten der Welt als meinen Teamkollegen zu haben." Daniel Ricciardo

"Abschließend", so Ricciardo weiter, "noch ein paar Worte zu Sebastian Vettel, meinem vierfachen-Weltmeister-und-bald-Teamkollegen. Vier Titel nacheinander... phänomenal! Zu Beginn der Saison sah es so aus, als könnte es jemand anders schaffen, aber seit dem Sommer hat er niemandem auch nur einen Blick auf die Trophäe gewährt. Er ist einfach damit davongezogen", zeigt sich der Australier, der im kommenden Jahr den Platz von Mark Webber beim Weltmeisterteam einnehmen wird, beeindruckt.

"Es ist sehr eindrucksvoll und ich kann es kaum erwarten, den Besten der Welt als meinen Teamkollegen zu haben. Das ist die große Herausforderung und eine Möglichkeit für mich zu sehen, wie gut ich bin", schreibt Ricciardo und fügt abschließend hinzu: "Hoffentlich kann ich ihn so herausfordern, dass er für sein Geld kämpfen muss."