Ausscheidungsfahren für "Schumi II" keine Alternative

Das geplante Qualifikationsformat für 2006 findet Ralf Schumacher zu kompliziert - Saisonbilanz 2005 fällt überwiegend positiv aus

(Motorsport-Total.com) - 2006 soll bekanntlich ein Qualifying im Ausscheidungsverfahren ausgetragen werden, bei dem nach und nach Fahrer wegfallen und schlussendlich die schnellsten Zehn in einem finalähnlichen Showdown um die Pole Position fahren. Während die Reaktionen darauf bislang überwiegend positiv ausgefallen sind, ist Ralf Schumacher kein Freund der neuen Regelung.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher hält vom geplanten Ausscheidungsfahren nicht sonderlich viel

Der Toyota-Pilot wundert sich darüber, dass das Addieren von zwei einzelnen Sessions zu den Akten gelegt wurde, weil es zu wenig durchsichtig gewesen sein soll, nun aber ein noch ausgefalleneres System folgen könnte: "Der erste Modus wurde Mitte des Jahres abgeschafft, weil er zu kompliziert war, und das sollte nur heißen, dass man zwei Zeiten zusammenzählen soll. Selbst das war zu kompliziert", so Schumacher heute in Shanghai.#w1#

"Jetzt wollen sie einen Modus, wo man jede Viertelstunde jemanden ausschließt. Das soll dann mal jemand begreifen können! Am Ende sollen die letzten Zehn losfahren, die wiederum schon vorher tanken oder nicht tanken. Dann werden die alle gewogen und so weiter. Das verstehe ja noch nicht einmal ich! Das muss man sich durchlesen, aber selbst beim Durchlesen fällt es einem schwer, das nachzuvollziehen", kritisierte der 30-Jährige.

Seiner Meinung nach sollte man sich eine Änderung erst sorgfältig überlegen: "Man sollte es erstmal lassen, wie es ist, und sich dann in aller Ruhe zusammensetzen, wie man es besser machen kann. Sicher wird dazugehören, dass man ein Qualifying fährt, das ohne Sprit ist, das also nicht am Rennen hängt, sodass der Zuschauer nachvollziehen kann, welches Auto wirklich am schnellsten ist. Alles andere wird sich dann in der Zukunft zeigen", sagte er.

Die Saison 2005 bewertet Schumacher übrigens "im Großen und Ganzen" positiv, "denn wir waren besser als erwartet. Ich persönlich hoffe, dass sich nächstes Jahr im Qualifying etwas ändert, denn das war dieses Jahr ein wenig einseitig, auch wenn es sich im Rennen nicht so ergeben hat. Alles andere wird schon kommen. Höhepunkte hatten wir einige, natürlich vor allem das Podium in Ungarn. An einen Tiefpunkt kann ich mich spontan nicht erinnern", gab er zu Protokoll.