Auftakt in Melbourne: Silber und Rot dominieren!

Bestzeit für Kimi Räikkönen, Ferrari und McLaren-Mercedes fast zwei Sekunden vor dem Rest - Melbourne lieferte am Freitagmorgen das erwartete Bild

(Motorsport-Total.com) - Alle Experten haben gesagt: Ferrari und McLaren-Mercedes werden auch 2008 den Ton angeben! Und sie scheinen nicht zu irren: Die roten und silbernen Boliden dominierten im ersten Freien Training zum Grand Prix von Australien die Konkurrenz souverän und waren um fast zwei Sekunden schneller als der nächstbeste Verfolger.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen sicherte sich die erste Bestzeit der Formel-1-Saison 2008

Die Session begann bei sonnigen Bedingungen und Temperaturen von bis zu 34 (Luft) beziehungsweise 39 Grad (Asphalt) eher schleppend. Erst nach gut einer halben Stunde kam etwas Leben in den Albert Park. Relativ früh zeichnete sich dann auch die Dominanz der beiden Topteams aus dem Vorjahr ab - am Ende hatte Weltmeister und Vorjahressieger Kimi Räikkönen (Ferrari/25 Runden) mit einer Bestzeit von 1:26.461 Minuten seine Nase klar vorne.#w1#

Räikkönen klar voran

Der Finne schob sich erst ganz am Ende mit einer Superrunde noch an die Spitze und war um etwa eine halbe Sekunde schneller als Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes/+ 0,487/21 Runden), Felipe Massa (Ferrari/+ 0,497/25 Runden), der nie eine freie Runde erwischte und in seinem letzten Run gleich zweimal vom Toyota von Jarno Trulli (10./+ 2,553/23 Runden) aufgehalten wurde, und Heikki Kovalainen (McLaren-Mercedes/+ 0,653/19 Runden).

Schnellster Verfolger der Top 4 war Lokalmatador Mark Webber (Red-Bull-Renault/+ 1,802/18 Runden) mit einem Satz weicher Bridgestone-Reifen. Bei seinem Teamkollegen David Coulthard (13./+ 2,840/5 Runden) ging dafür einiges daneben: Erst saß sein HANS-System nicht ideal, dann kam er von der Strecke ab und nach knapp einer Stunde rollte er auch noch mit Öldruckverlust und einem rauchenden Renault-V8-Motor an die Box zurück.

Ähnlich miserabel erging es dem Williams-Team, denn Nico Rosberg (22.) konnte nur drei Installationsrunden absolvieren und musste dann genau wie Kazuki Nakajima (21./+ 8,592/3 Runden) tatenlos zusehen, wie sein FW30 zerlegt wurde, um Getriebeproblemen auf den Grund zu gehen. Nick Heidfeld (16./BMW Sauber F1 Team/+ 3,100/7 Runden) musste seinen F1.08 nach gut einer Stunde abstellen, als sich plötzlich alle Systeme unangekündigt abschalteten.

Glock bester Deutscher

Das BMW Sauber F1 Team erwischte überhaupt keinen optimalen Start in die neue Saison, denn der Abstand zur Spitze war auch bei Robert Kubica (7./+ 2,118/12 Runden) viel zu groß. Bester Deutscher war damit unterm Strich Timo Glock (2,452/16 Runden), der seinen Toyota vor Sebastian Vettel (Toro-Rosso-Ferrari/+ 2,496/22 Runden) auf Platz acht abstellte. Ebenfalls mittendrin in diesem Paket: Renault-Heimkehrer Fernando Alonso (6./+ 1,899/22 Runden).

Nico Rosberg

Setzte als einziger Fahrer im ersten Training noch keine Zeit: Nico Rosberg Zoom

Alonsos Stallgefährte Nelson Piquet Jr. spulte ein Programm von 21 Runden ab und hatte 3,896 Sekunden Rückstand auf die Spitze. In Erscheinung trat er aber vor allem mit dem ersten Ausritt der Saison gleich zu Beginn und mit der ersten Unterbrechung: Der Brasilianer drehte sich im dritten Sektor, stand in entgegengesetzter Fahrtrichtung und würgte dabei auch noch den Motor ab. Die Streckenposten mussten rote Flaggen zeigen und ihn aus der Gefahrenzone bringen.

Ansonsten gab es in den ersten 90 Minuten des Formel-1-Jahres 2008 keine wesentlichen Überraschungen: Im Mittelfeld geht es so eng zu wie erwartet, Honda ist wie erwartet das schlechteste Werksteam, vorne wird es wohl wieder ein rot-silbernes Duell geben. Wer allerdings unterm Strich die Nase vorne haben wird im Albert Park, das lässt sich wegen möglicherweise unterschiedlicher Benzinmengen im Moment noch nicht seriös einschätzen...