Auch Button kritisiert derzeitiges Punktesystem

Obwohl er mit am meisten davon profitiert, ist Jenson Button von der derzeitigen Punkteverteilung nicht gerade begeistert

(Motorsport-Total.com) - Seit 1991 gibt es in der Formel 1 keine Streichresultate mehr, damals wurde die Belohnung für einen Grand-Prix-Sieg von neun auf zehn Punkte aufgestockt. Vor der letzten Saison jedoch verschob man die Prioritäten wieder eher in Richtung Zuverlässigkeit, indem seitdem der zweite Platz mit acht statt mit sechs, der dritte mit sechs statt mit vier und so weiter honoriert wird.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button möchte schon bald zum alten Punktesystem zurückkehren

Dieses neue Punktesystem wurde eingeführt, um die jeweilige Weltmeisterschaft trotz der Seriensiege von Michael Schumacher und Ferrari bis zum Ende spannend zu halten, was zumindest im vergangenen Jahr auch gelungen ist. Jetzt haben angesichts von elf Schumacher-Erfolgen in zwölf Rennen jedoch viele das Gefühl, dass die Dominanz des Deutschen nicht ausreichend honoriert wird - eine Ansicht, die selbst seine schärfsten Rivalen teilen.#w1#

Neuester Kritiker des Punktesystems ist BAR-Honda-Pilot Jenson Button, der aufgrund seiner konstanten Podestplätze mit am meisten davon profitiert: "Wenn du in fünf Rennen immer Zweiter wirst, dein Gegner dreimal gewinnt, aber zweimal durch Unfall ausscheidet, dann hast du mehr Punkte als er. Das ist nicht richtig", wird er von 'Motorsport aktuell' zitiert. Außerdem: "Wenn du als WM-Mitanwärter auf Platz zwei liegst und daran denkst, den Leader zu attackieren, wirst du dir das heute zweimal überlegen, denn es geht nur um zwei zusätzliche Punkte."

Dass die vorderen acht Plätze Punkte bekommen, wurde mit dem Hintergedanken eingeführt, den kleineren Teams bessere Chancen auf Zähler einzuräumen, doch in der Praxis wurde im Design der Autos nicht zuletzt wegen des Punktesystems so viel Rücksicht auf die Standfestigkeit genommen, dass fast nie Top-Fahrer ausscheiden - wodurch es für die Nachzügler im Endeffekt sogar schwieriger geworden ist, einmal in den Punktelisten aufzuscheinen.