• 27.02.2025 11:44

  • von Stefan Ehlen, Co-Autor: Alex Kalinauckas

Aston Martin: Teile des Teams sind schon auf 2026 gepolt

Teamchef Andy Cowell erklärt: Wie Aston Martin zwischen der Formel-1-Saison 2025 und dem großen technischen Umbruch im Jahr danach abwägen muss

(Motorsport-Total.com) - Welche finanziellen Schwerpunkte setzen die Teams im Jahr vor dem großen Regelumbruch in der Formel 1? "Das fragen sich gerade alle zehn Teams", sagt Andy Cowell. Als Teamchef von Aston Martin steht er vor einer besonderen Herausforderung: Sein Rennstall wechselt zur Saison 2025 nämlich den Antriebspartner und muss deshalb mehr umbauen als andere Formel-1-Teams.

Titel-Bild zur News: Lance Stroll im Aston Martin AMR25 beim Formel-1-Test in Bahrain 2025

Lance Stroll im Aston Martin AMR25 beim Formel-1-Test in Bahrain 2025 Zoom

Deshalb haben die Vorbereitungen bei Aston Martin längst begonnen: "Es gibt Bereiche im Unternehmen, die bereits zu hundert Prozent auf 2026 fokussiert sind. Konzeptionell konzentrieren wir uns bereits ausschließlich auf das nächste Jahr, da für die beteiligten Mitarbeiter das Jahr 2025 praktisch abgeschlossen ist", sagt Cowell.

Damit meint er: Der aktuelle Aston Martin AMR25 ist fertiggestellt und wird bei den Formel-1-Wintertests in Bahrain gerade den ersten ausführlichen Probefahrten unterzogen. Damit ist die Grundlage für die Saison 2026 gelegt. Und diese Basis wird in den kommenden Monaten nur noch weiterentwickelt.

Wie intensiv diese Weiterentwicklung erfolgt, ist die nächste große Frage - und das nicht nur für Aston Martin. "Irgendwann im Jahresverlauf wird jede einzelne Abteilung den Übergang auf 2026 vollziehen", sagt Cowell. "Die Mehrheit der Ingenieure an der Rennstrecke und das Rennteam werden als letztes wechseln. Aber für vieles andere müssen wir im Prinzip von Woche zu Woche abwägen."


Fotostrecke: Formel 1 2025: Der Aston Martin AMR25 von Alonso und Stroll

Vorteilhaft wirkt sich hier aus, dass Aston Martin schon seit Langem Planungssicherheit hat: Der Vertrag mit dem neuen Antriebspartner Honda wurde bereits im Mai 2023 unterzeichnet.

So viel Vorlauf ist wichtig für die Technikabteilung eines Formel-1-Teams: "Wir werden vom Kunden- zum Werksteam, entwickeln unser eigenes Getriebe, unsere eigenen hinteren Querlenker und so weiter", sagt Cowell. Unter dem aktuellen Vertrag mit Mercedes als Zulieferer kann Aston Martin diese Komponenten noch zukaufen. "Deshalb ist 2026 ein großer Schritt für uns."

So intensiv wird 2025 bei Aston Martin

Cowell spricht von einer "anspruchsvollen To-Do-Liste für die nächsten zwölf Monate" und betont, dass sich Aston Martin "kontinuierlich steigern" wolle. "Ich möchte betonen: Wir nehmen wirklich jeden einzelnen Bereich im Unternehmen genau unter die Lupe, um herauszufinden, was wir besser machen können. Und dann lautet die Anschlussfrage: Wie schnell können wir das umsetzen?"

Denn diese Maßnahmen könnten Abstrahleffekte auf die Formel-1-Saison 2025 haben, in der Aston Martin aus dem breiten Mittelfeld ausbrechen und zur Spitze aufschließen will. Cowell jedenfalls hält es für "möglich, die Lücke zu schließen".

"Wir arbeiten hart daran, Fortschritte zu machen", sagt der Aston-Martin-Teamchef. "Das hängt teilweise davon ab, wie die Ressourcen in diesem Jahr aufgeteilt werden. Investiert man hundert Prozent der Forschung und Entwicklung in dieses Jahr, um nach vorne zu kommen, weil man weiß, was möglich ist? Oder setzt man alles auf das nächste Jahr?" Diese Fragen lässt Cowell offen.

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