• 10.09.2002 10:42

  • von Fabian Hust

Arrows-Team gibt Lebenszeichen von sich

Mit der Rückerstattung von Schulden an einen Gläubiger hat Arrows seit langem wieder ein positives Zeichen von sich gegeben

(Motorsport-Total.com) - Nach zwei komplett ausgelassenen Rennen hat das Arrows-Team einem Bericht der Nachrichtenagentur 'Reuters' zu Folge ein positives Lebenszeichen von sich abgegeben, auch wenn weiterhin völlig unklar ist, ob das Team von Tom Walkinshaw in Monza an den Start gehen wird oder nicht. Demnach soll das Unternehmen einem Gläubiger die Schulden zurückgezahlt haben.

Titel-Bild zur News: Arrows

Nimmt das Arrows-Team am Italien-Grand-Prix teil oder nicht?

Nach Aussage von Rechtsanwälten der Arbeitsagentur 'Champion Recruitment Limited' hat Arrows den komplett ausstehenden Betrag gezahlt und damit möglicherweise eine für heute fällige verpflichtende Einstellungsanweisung in letzter Minuten verhindern können, die das Unternehmen beantragt hatte.

Dennoch wird es heute in Leeds am obersten Gerichtshof zu einer Anhörung kommen, bei der das Gericht das Team im schlimmsten Fall als insolvent erklären könnte, so dass das Team die Formel-1-Lizenz endgültig verlieren würde. "Der Klägergläubiger wurde ausgezahlt, aber eine Menge anderer Gläubiger haben sich angehäuft und wollen in die Fußstapfen treten. Das Gericht wird entscheiden, ob ihnen dies gestattet werden wird", so ein Vertreter der Gläubiger. Unter anderem pocht Jos Verstappen auf sein Geld, nachdem er trotz gültigem Vertrag Anfang der Saison vor die Türe gesetzt wurde.

Experten rechnen damit, dass das Gericht dem Arrows-Team nach der ersten Auszahlung eines Gläubigers die Möglichkeit geben wird, für einen begrenzten Zeitraum Geld für weitere Zahlungen aufzubringen, so dass dem Team die Chance gegeben wird, um eine Insolvenz herumzukommen. Hierfür müsste das Gericht jedoch die Möglichkeit erkennen, dass das Team realistische Chancen besitzt, einen Investor zu finden, der die rund 100 Millionen Euro Schulden übernimmt.

In Belgien erweckte das Team mit einer Pressemitteilung den Anschein, kurz vor einer Übernahme durch einen amerikanischen Investor zu stehen, doch da man angeblich zu viel Papierkram zu erledigen hatte, konnte der Kauf nicht rechtzeitig über die Bühne gehen, weswegen das Team angeblich auf Anraten der Rechtsanwälte auf einen Start in Spa verzichtete. Die FIA reagierte mit der Forderung nach einer schriftlichen Erklärung, in der das Team bis Dienstag vergangener Woche erklären musste, warum man nicht an den Start gehen konnte.

Bisher gibt es weder von der FIA noch von Arrows Neuigkeiten, was einen Start in Monza angeht. Ein Arrows-Sprecher erklärte, dass man sich immer noch durch den Wust von Papierbergen kämpfen würde und es weiterhin unklar sei, ob man in Monza fahren wird oder nicht. Experten rechnen damit, dass der Motorsportweltverband dem Team die Formel-1-Lizenz entziehen wird, wenn es erneut nicht an den Start gehen sollte und damit die Formel 1 in ein schlechtes Licht rücken würde. Immerhin hat das Team vergangene Woche einen LKW und einen Bus nach Monza geschickt.