• 22.03.2002 11:11

  • von Marcus Kollmann

Arrows-Team für Brasilien-Grand Prix optimistisch

Der ersten Zielankunft des A23 will man beim Heimspiel von Enrique Bernoldi nach Möglichkeit das erste Punktefinish folgen lassen

(Motorsport-Total.com) - Das Team von Tom Walkinshaw wünscht sich für das bevorstehende Rennen in Brasilien, dass man in gut einer Woche ein problemfreies Wochenende erleben und nach Möglichkeit die ersten Punkte in dieser Saison holen können wird. Nachdem Heinz-Harald Frentzen auf dem Sepang International Circuit die erste Zielankunft mit seinem neuen Team verbuchen konnte und er und sein brasilianischer Teamkollege das Potenzial des A23 zeitweise unter Beweis hatten stellen können, rechnen sich beide Fahrer für den dritten Grand Prix der Saison Chancen aus.

Titel-Bild zur News: Enrique Bernoldi und Heinz-Harald Frentzen (Arrows)

Bernoldi und Frentzen freuen sich auf den Brasilien-Grand Prix

Für den 23 Jahre alten Enrique Bernoldi wird das Rennen in Interlagos gleichzeitig der Heim-Grand Prix sein. Der 19-fache Grand Prix-Teilnehmer, der letztes Jahr auf Platz 16 liegend mit Hydraulikschaden ausfiel, hofft auf eine gute Leistung seines Teams, will er doch seinen Landsleuten Grund geben auf ihn stolz zu sein: "Ich werde den Großen Preis von Brasilien immer genießen, denn es ist ja schließlich mein Heimspiel. Allerdings ist die Kehrseite der Medaille, dass der Druck vor den eigenen Landsleuten doch größer ist. In Malaysia hatte ich vor meinem Ausfall ein gutes Rennen, weshalb ich hoffe, dass ich diesmal im A23 bis zum Ende durchkomme. Das Auto ist stark genug, um damit um Punkte zu kämpfen. Die Strecke selbst bietet einige gute Kurven und bietet Überholmöglichkeiten. Allerdings kann das Rennen auf Grund der welligen Streckenoberfläche sehr anstrengend werden", weiß der Paulista über dem ihm bestens bekannten 4,292 Kilometer langen Kurs zu berichten.

Für Heinz-Harald Frentzen war Brasilien bislang ein recht gutes Pflaster. Der 34-Jährige wurde im Vorjahr zwar nur Elfter, doch 1999 und 2000 konnte er als Dritter jeweils auf das Podium steigen. Zu gerne würde der Mönchengladbacher in seinem dritten Rennen für Arrows dem Team die ersten Punkte der Saison schenken: "Interlagos ist für mich bislang eine gute Strecke gewesen. Ich erinnere mich noch an einige für mich gute Rennen hier. Mit dem A23 machen wir weiterhin Fortschritte, weshalb wir in Brasilien noch besser dabei sein sollten. Nach Malaysia wissen wir, dass wir um einen Top 10-Startplatz kämpfen können. Ich hoffe, dass ich am Sonntag einen guten Start haben werde", erklärte Frentzen seinen sehnlichsten Wunsch, denn bei den bisherigen Rennen hatte es diesbezüglich für ihn immer Probleme gegeben.

Der Technische Direktor, Mike Coughlan, glaubt, dass man die bekannten Probleme beim Start nun endgültig abgestellt hat und freut sich ebenso wie die Fahrer auf das Rennen: "Das Team ist voller Vorfreude auf den Großen Preis von Brasilien. Nach den Schwierigkeiten in den ersten beiden Rennen, wollen wir endlich unser wahres Potenzial zeigen. In Malaysia konnten wir das nur kurzzeitig tun, doch dort sahen wir, dass wir schnell sind. Ich weiß, dass beide Fahrer Interlagos mögen und für Enrique ist es der Heim-Grand Prix, was ihn und das Team sicherlich noch zusätzlich anspornen wird. Wir wollen für die Startaufstellung gute Plätze herausfahren und sollten dann im Rennen dank unseres Speeds gut dabei sein."

Zu den mysteriösen Problemen bei den Starts zum Großen Preis von Australien und Malaysia hat Coughlan Folgendes zu berichten: "Der Grund für Heinz-Haralds Probleme in Sepang war ein technischer Fehler der Launch-control. Wir haben hart an der Behebung dieses Fehlers gearbeitet und hoffen, dass er nicht mehr auftreten wird. In Melbourne war der Stromverbrauch des Autos im Leerlauf zu groß, weshalb die Batterie schlapp machte. Um diesen Problemen auf den Grund zu gehen, haben wir einige Rennstarts simuliert und wissen, dass wir diese Sache behoben haben. Unsere Berechnungen nach dem Rennen in Malaysia haben ergeben, dass Heinz-Harald ohne das Problem mit der Launch-control am Ende Sechster hätte sein können. Das wir dieses Ergebnis wegen der Launch-control nicht erreichen konnten war für uns natürlich ein herber Schmerz. Wie dem auch sei, wir wissen, dass der A23 großes Potenzial besitzt", äußerte sich der Engländer zufrieden über den unter seiner Leitung entwickelten Boliden der viel leistungsfähiger als das letztjährige Auto aber im Moment auch noch fehleranfälliger ist.