• 08.11.2001 11:17

  • von Fabian Hust

Arrows leitet Verfahren gegen Ex-Sponsor ein

Arrows-Teamchef Tom Walkinshaw hat einen Ex-Sponsor und Anteilhaber seines Teams verklagt

(Motorsport-Total.com) - Ende Februar dieses Jahres gab Eurobet bekannt, das Arrows-Team nicht länger sponsern zu wollen. Das Unternehmen war eines der Hauptsponsoren des Rennstalls von Teamchef Tom Walkinshaw und gehört zur britischen Wettfirma Coral, welche im vergangenen Jahr geschätzte 163 Millionen Mark Verlust machte, weswegen der Sponsor Arrows nicht mehr unterstützen wollte. Im vergangenen Jahr steckte Coral 90 Millionen Mark in die Bewerbung der Marke Eurobet.

Titel-Bild zur News: Tom Walkinshaw

Tom Walkinshaw befindet sich erneut in Mitten eines Rechtstreits

Als Grund für den Vertragsbruch des Zweijahresvertrages gab das Internet-Wettunternehmen Anfang des Jahres "außerordentliche hohe" Kosten an, die man nicht mehr tragen wolle. Das Unternehmen war damals ferner der Meinung, dass man nach einem Jahr in der Formel 1 das Ziel erreicht habe, die Marke bekannt zu machen und man wollte deshalb eine Ausstiegsklausel im Vertrag nutzen, um das Team von Tom Walkinshaw zu verlassen. Eurobet betonte im gleichen Atemzug, dass die Entscheidung nichts mit der Leistung des Teams zu tun hatte.

Seltsam war nur, dass weiterhin lange Zeit die Logos auf den Autos des Arrows-Team zu sehen waren und das Unternehmen auch die Formel-1-Journalisten mit Pressematerial versorgte - trotz der Kündigung. Nun hat Arrows-Teamchef Tom Walkinshaw bestätigten Berichten zufolge einmal mehr eine Klage gegen einen seiner Partner eingeleitet - dieses Mal eben gegen Coral. Da die Werbung weiterhin auf den Autos zu sehen war - warum auch immer - fordert der Schotte nun eine ausstehende Zahlung in Höhe von umgerechnet 33 Millionen Mark.

Die Lage ist äußerst unangenehm, denn Eurobet gehört wie bereits erwähnt zu Coral, und dieses britische Unternehmen gehört dem Investmentunternehmen 'Morgan Grenfell Private Equity', das wiederum zu 40 Prozent am Arrows-Team beteiligt ist. Dass es sich Tom Walkinshaw leisten kann, den eigenen Geschäftspartner zu verklagen hat einen Grund, denn das Unternehmen wollte unlängst seine Anteile am Team verkaufen, fand dann aber keinen Käufer. Ein Hintergedanke des 54-Jährigen könnte sein, dass er darauf spekuliert, die Anteile für wenig Geld zurückkaufen zu können.

Einem Bericht der 'Financial Times' zu Folge soll Tom Walkinshaw ferner eine gesonderte Klage gegen die 'Morgan Grenfell Private Equity' eingereicht haben. Coral unterdessen hat gelassen auf die Unterstellungen Walkinshaws reagiert und spricht von einem "wasserdichten" Vertrag. In einem Statement zeigte man sich sicher, den drohenden Prozess vor Gericht zu gewinnen.