• 19.05.2004 12:07

  • von Fabian Hust

Arden will spätestens 2006 in die Formel 1

Ex-Formel-3000-Pilot und Arden-Teamchef Christian Horner will ein Formel-1-Team gründen und spätestens 2006 einsteigen

(Motorsport-Total.com) - 14 Mal ging Christian Horner in der Formel 3000 an den Start - ein sechster Platz war sein bestes Ergebnis. Vor sieben Jahren gründete Horner sein eigenes Team, um sich selbst an das Steuer der Autos zu setzen. 1997 und 1998 noch selbst als Fahrer unterwegs, lässt der 30-Jährige heute für sich fahren. Vitantonio Liuzzi (Italien) und Robert Doornbos (Niederlande) gehen für den Briten dieses Jahr in der Formel 3000 an den Start - Liuzzi und sein Team führen derzeit die Meisterschaft an. Als Teamchef ist Horner erfolgreich, seit 2001 gehört das Team in der Formel 3000 zu den stärksten Teams, vergangenes Jahr gewann man mit dem heutigen Jaguar-Testfahrer Björn Wirdheim beide Meisterschaftswertungen.

Titel-Bild zur News: Liuzzi und Horner

Vitantonio Liuzzi im Gespräch mit Teamchef Christian Horner

Der nächste logische und angestrebte Schritt ist für Christian Horner der Wechsel in die Formel 1: "Die Formel 3000 ist eine ideale Plattform für uns", so Horner gegenüber der 'motorsport aktuell'. "Wir haben die Chance, regelmäßig zu gewinnen. Trotzdem ist die Formel 3000 nicht das Ende der Fahnenstange."#w1#

Derzeit kommt sich Horner vor, als hätte er die zweite Liga gewonnen, dürfe aber nicht in die erste Liga aufsteigen: "Allein das Eintrittsticket in den GP-Zirkus kostete in den letzten Jahren 48 Millionen Dollar." Zusammen mit dem Aufbau eines Teams und der Entwicklung des Autos entstünden hohe Kosten: "Diese Einschreibegebühr kann ich nicht auftreiben, aber ich hoffe, dass wir einen Kompromiss finden."

Immerhin möchte FIA-Präsident Max Mosley die Sicherheitszahlung in Höhe von 48 Millionen Dollar abschaffen. Bedingung ist jedoch, dass die Teams dieser Regeländerung zustimmen, doch die kleinen Teams (Sauber, Jordan und Minardi) stellen sich derzeit quer, weil sie befürchten, dass ein zusätzlicher Konkurrent ihnen die letzten Preisgelder wegschnappt: "Ich kann ihre Frustration verstehen", so Horner, der auf einen baldigen Kompromiss hofft.

Ein weiterer Punkt, der Horner sehr helfen würde, wäre die Möglichkeit, in der Formel 1 Vorjahreschassis zu erwerben, was derzeit auch diskutiert wird: "Dann ist die Formel 1 plötzlich wieder ein realistisches Ziel", glaubt der Brite. Es wäre für Horner sogar denkbar, dass sein Team als Junior-Team eines Herstellers wie Renault fungiert, wodurch junge Nachwuchstalente gefördert und "aussortiert" werden könnten.

Mit seinen Formel-1-Plänen meint es Christian Horner ernst: "Wenn im Juni eine endgültige Entscheidung gefallen sein sollte, dann wären wir für 2005 bereit, sonst eben erst 2006." Horner glaubt, dass er mit einem Budget von 25 Millionen Dollar pro Saison auskommen kann, wenn man auf ein Vorjahreschassis zurückgreifen kann. Teams wie Arrows und Prost sind seiner Meinung nach gescheitert, weil sie sich mit den Entwicklungskosten übernommen haben.