April, April: Was die anderen geschrieben haben

Wir waren nicht die Einzigen, die versucht haben, unsere Leser in den April zu schicken - Übersicht über die besten Motorsport-Aprilscherze des heutigen Tages

(Motorsport-Total.com) - Es hat insbesondere im Internet schon Tradition, dass sich diverse Formel-1- und Motorsport-Fachmedien einen Spaß daraus machen, ihre Leser in den April zu schicken. Und so haben sich auch heute neben uns einige Kollegen die Mühe gemacht, sich einen Aprilscherz auszudenken.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Beinahe wäre Timo Glock dieses Jahr der Star unseres Aprilscherzes geworden Zoom

In unserer Redaktion machten vergangene Woche gleich mehrere Vorschläge die Runde. Zuerst wollten wir Hobby-Tennisspieler Bruno Spengler, den DTM-Piloten, bei den French Open antreten lassen, mit Vorbereitung bei den BMW-Open in München. Eine weitere Idee war, Timo Glocks frühere Radfahr-Tweets mit Profi Andreas Klöden zu nutzen, um den ehemaligen Formel-1-Piloten zur Tour de France zu schicken. Doch wegen der derzeit stattfindenden DTM-Tests in Budapest hatte Glock keine Möglichkeit, kurzfristig ein entsprechendes Video für uns aufzunehmen.

Auch die Idee, dass sich Bernie Ecclestone nach dem Prozess in München im Falle einer Verurteilung eine Zelle mit Uli Hoeneß teilen werde, ließen wir nach kurzer Überlegung fallen. Stattdessen entschieden wir uns für ein angebliches "Aufmotzen" der Formel 1 mit Magnesiumstreifen für mehr Funkenschlag und überschüssiges Benzin im Auspuff, das für Stichflammen sorgen soll. Ob die eine oder andere Zeitung (wie schon oft in der Vergangenheit) darauf reingefallen ist, erfahren wir morgen am Kiosk.

Unsere ungarischen Kollegen von Motorsport Csatorna konnten den DTM-Fahrer Antonio Felix da Costa dazu überreden, seinen Umzug aus Portugal nach Ungarn anzukündigen. Ungarn sei seine zweite Heimat, Angeln am Plattensee seine große Leidenschaft. Natürlich völliger Unsinn - auch wenn wir bestätigen können, dass Ungarn jederzeit eine Reise wert ist.

Besonders kreativ finden wir das Twitter-Zusammenspiel zwischen dem Caterham-Team, Testfahrer Robin Frijns und dessen Manager Timo Gans. Frijns kündigte an, dass er bei seinem Einsatz am Freitag in Bahrain mit einem orange lackierten Caterham antreten wird. Laut Gans sei das Klausel 1.4.14 des Fahrervertrags zwischen seinem Schützling und Caterham, die sogenannte "Orange-Car-Clause".

"Das war unsere Nummer-1-Priorität in den Verhandlungen", twitterte Gans, und Frijns ergänzte: "Hoffentlich sind die Reflektionen für die anderen Fahrer nicht zu extrem. Aber es ist nicht schlimmer als die McLaren-Chromlackierung, schätze ich." Womit der Niederländer übrigens (vermutlich unabsichtlich) unseren Aprilscherz aus dem Jahr 2006 aufgreift.

Das McLaren-Team knüpfte auf Twitter an die unterirdische Teststrecke an, die in den Animations-Filmchen aus der Reihe "Tooned" mehrmals gezeigt wurde, und enthüllte die bisher geheime Streckenskizze. In Wahrheit befindet sich unter der McLaren-Paragon-Fabrik in Woking natürlich nichts als Erdreich.

Red Bull wiederum kündigte ein neuartiges Lenkrad an, mit dem Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo ab sofort die Möglichkeit haben, direkt aus dem Cockpit des RB10 zu twittern. Dumm nur, dass Vettel auf dem Online-Kurznachrichtendienst gar nicht vertreten ist. Andererseits wäre so eine Aktion gerade Red Bull am ehesten zuzutrauen, und Tweets direkt aus dem Renncockpit hat es in der NASCAR schon gegeben. Kein Aprilscherz, siehe unsere Story vom März 2012 im US-Racing-Bereich.

Unser Motorrad-Vor-Ort-Reporter David Emmett "enthüllte" indes auf seinem Blog motomatters.com, dass Red Bull aus der Formel 1 aussteigt und stattdessen die Kontrolle in der MotoGP-Weltmeisterschaft übernimmt, um den in dieser Szene stark vertretenen Marktkonkurrenten Monster auszustechen. Angesichts der kritischen Kommentare von Dietrich Mateschitz in den vergangenen Wochen ist dieser Story sicher der eine oder andere Leser auf den Leim gegangen.

Damit themenverwandt: Angeblich soll Red Bull mit der schlechten Performance von Antriebshersteller Renault so unzufrieden sein, dass Mateschitz überlegt, die traditionsreiche Motorenschmiede Cosworth zu kaufen und im Juni einen fliegenden Wechsel von Renault- auf Cosworth-Power zu unternehmen. Dabei sollte jedem klar sein, dass Red Bull Renault derzeit wahrscheinlich nur für Mercedes-Antriebe verlassen würde.

Herzhaft gelacht haben wir über den Aprilscherz des Formel-1-Blogs wtf1, der berichtete, dass die BBC in ihren TV-Übertragungen künftig die heiß diskutierten Nasen mancher Grand-Prix-Boliden "verpixeln" muss, weil sich viele Seher über deren obszöne Form beschwert hätten. Verärgert über diese Zensur der "Gentlemen-Areas" seien allerdings jene Sponsoren, die man dadurch nicht mehr sehen könne.

Die Schweizer Formel-1-Hoffnung Fabio Leimer, 2013 GP2-Champion und in dieser Saison für Rebellion in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) am Start, gab via Facebook gleich den Rücktritt vom Motorsport bekannt: "Mein Deal mit Rebellion hat bedauerlicherweise nicht geklappt. Ich habe das Vertrauen in die Industrie verloren und werde meine Karriere beenden." Stattdessen wolle er künftig als Fahrinstruktor arbeiten. Wir wünschen Leimer, dass er doch noch ein Formel-1-Cockpit findet, bevor er sein Wissen über das Rennfahren weiterzugeben versucht.

Bereits einige Tage vor dem 1. April hatte uns das Falken-Motorsport-Team gebeten, bei seinem Aprilscherz mitzuspielen. Wir lehnten ab, weil wir Angst hatten, dass uns unsere Leser hinterher nicht abnehmen würden, dass wir nicht selbst auf den Aprilscherz hereingefallen sind, sondern diesen nur mittragen. Die Userkommentare können bekanntlich gnadenlos sein.

Dabei kann man dem Falken-PR-Team Kreativität sicher nicht in Abrede stellen. Man habe den neuen Porsche nämlich durch einen Feng-Shui-Meister energieoptimieren lassen, samt fest installiertem Bonsai-Bäumchen im Cockpit. Zur Pressemitteilung, die bereits gestern mit vielsagender Sperrfrist 1. April versendet wurde, lieferte das Team auch passende Fotos mit.

Wenn wir schon bei den geschlossenen Fahrzeugen sind: Die SportsCar-Info-Kollegen veröffentlichten heute eine Meldung, wonach das Manthey-Team im Rahmen des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring eine Demofahrt mit dem Porsche 919 Hybrid plane, um die LMP1 in Deutschland besser zu promoten. Der Porsche soll dafür neongelb-hellgrün lackiert werden, mit Olaf Manthey höchstpersönlich am Steuer...