• 26.07.2004 09:23

  • von Fabian Hust

Antonio Pizzonia bewahrte sich vor weiterer Kritik

Nach dem misslungenen Qualifying konnte Antonio Pizzonia im Rennen sein Team mit einer soliden Leistung überzeugen

(Motorsport-Total.com) - Antonio Pizzonia erlebte kein einfaches Wochenende. Seit einem Jahr war er kein Rennen mehr gefahren, konnte vom Druck befreit bei Testfahrten für das BMW-Williams-Team zeigen, dass er sich in Sachen Speed nicht vor den Stammfahrern Juan-Pablo Montoya und Ralf Schumacher zu verstecken braucht. An diesem Wochenende trat er als Einsatzfahrer ein schweres Erbe an, denn Mac Gené war vom Team nach zwei enttäuschenden Rennen gnadenlos abgesetzt worden.

Titel-Bild zur News: Antonio Pizzonia

Antonio Pizzonia fuhr auf dem Hockenheimring ein solides Rennen

Die Qualifikation ging für den Brasilianer in die Hose. Startplatz zehn - Montoya war Zweiter - war nicht das, was man sich im Team vorgestellt hatte. Obwohl es die erste Qualifikation des Fahrers für das Team war, sparte dieses nicht mit Kritik am 23-Jährigen und man machte klar, dass Pizzonia im Rennen in die Punkte fahren müsse, um die Vorgabe des Teams zu erfüllen.#w1#

Als der Große Preis von Deutschland abgewunken war, stand Montoya als Fünfter in der Ergebnisliste, Pizzonia als Siebter und erfüllte damit die Vorgabe des Teams. Im Ziel hatte der Testfahrer rund 19 Sekunden Rückstand auf den Kolumbianer. Ganz fehlerfrei war das Rennen von Pizzonia nicht, er leistete sich Eingangs des Motodroms einen Ausrutscher in das Kiesbett, der jedoch bis auf einen Positionsverlust ohne weitere Folgen blieb. Aber auch Montoya patzte und geriet neben die Strecke, wodurch er ebenfalls einen Platz verlor.

"Alles in allem bin ich zufrieden mit meiner Leistung heute", zeigte sich Pizzonia nach dem Rennen zufrieden. "Anfangs blieb ich ein paar Mal im Verkehr stecken und habe viel Zeit verloren. Als ich mich frei gefahren hatte, sind mir zwar schnelle Runden gelungen, aber am Ende hat es nicht gereicht, um Webber noch einzuholen. Ich bin froh, zwei Punkte für das Team geholt zu haben. Es ist ein Jahr her, dass ich einen Grand Prix gefahren bin. Ich wünsche mir mehr Rennerfahrung, dann kann ich mich auf jeden Fall steigern."

BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen ist mit dem Rennen seines Fahrers angesichts des schlechten Startplatzes zufrieden: "Ein Mal war er leicht neben der Strecke, aber abgesehen davon machte er keine Fehler, er überholte drei Autos, hatte ein paar gute Zweikämpfe mit ziemlich schnellen Jungs und er fuhr ein solides Rennen." Pizzonia, der vergangenes Jahr von Jaguar nach nur elf Rennen mitten in der Saison wegen schlechter Leistungen entlassen wurde, hatte in seiner schnellsten Rennrunde 0,806 Sekunden Rückstand, bei Montoya waren es 0,666 Sekunden.

Ob Ralf Schumacher beim kommenden Rennen in drei Wochen in Budapest wieder an den Start gehen kann, wird sich rund eine Woche vor dem Rennen entscheiden. Dem deutschen Stammfahrer war in Hockenheim anzumerken, dass er unbedingt so schnell wie möglich wieder in das Auto zurückkehren möchte. Die Ärzte werden in zwei Wochen anhand einer Computertomografie feststellen, ob die Knochenstrukturen wieder stark genug sind, um einen weiteren Unfall aushalten. Dann bekäme der 29-Jährige für den Großen Preis von Ungarn grünes Licht.