Angeblich keine Staatsgelder für Lotus

Medien berichten, dass der Staat Malaysia mit Lotus nichts zu tun haben soll, was bei genauerer Betrachtung freilich völliger Unsinn ist

(Motorsport-Total.com) - Über diverse Nachrichtenticker läuft derzeit eine interessante Headline: "Malaysische Regierung nicht an Lotus-Team beteiligt." Was auf den ersten Blick in Zeiten der Weltwirtschaftskrise, in der auch ganze Staaten den Gürtel enger schnallen müssen, durchaus plausibel klingt, hat so viel Wahrheitsgehalt wie das "Crashgate"-Dementi von Flavio Briatore.

Titel-Bild zur News: Malaysia

In Lotus steckt so viel Staat wie in keinem anderen Formel-1-Team

Es stimmt zwar, dass private Investoren mehr als 30 Millionen Euro pro Jahr beisteuern sollen - darunter zum Beispiel Interimsteamchef Tony Fernandes von der Fluglinie AirAsia -, doch dass Lotus massiv von der malaysischen Regierung unterstützt wird, lässt sich nicht leugnen. Fakt ist nämlich: Lotus gehört bereits seit 1996 mehrheitlich dem Automobilhersteller Proton, der seinerseits wiederum ein malaysischen Staatsbetrieb ist.#w1#

Und wenn der Staat Malaysia mit dem malaysischen Nationalteam nichts zu tun hat, warum wurde das Projekt dann von Regierungsmitgliedern im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt? Warum pitcht Fernandes dann um die Unterstützung eines weiteren Staatskonzerns, Petronas, der von Peter Sauber abgeworben werden soll?

Außerdem macht Fernandes gar keinen Hehl daraus, dass das Team mittelfristig an der Rennstrecke in Sepang stationiert werden soll. Die wird - clevere Leser werden es schon erahnen - von der malaysischen Regierung kontrolliert...