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Andreas Seidl: Warum Lando Norris für ihn 2022 "sehr wichtig" war

McLaren-Teamchef Andreas Seidl betont, dass es kein böses Blut zwischen ihm und Daniel Ricciardo gebe - Lando Norris habe noch einmal einen Schritt gemacht

(Motorsport-Total.com) - Auf den beiden Seiten der McLaren-Garage erlebte man 2022 zwei verschiedene Welten. Lando Norris beendete die WM auf Rang sieben und damit als "Best of the Rest" hinter den Fahrern der drei Topteams. Zudem holte er in Imola das einzige McLaren-Podium in diesem Jahr.

Titel-Bild zur News: Lando Norris, Andreas Seidl

Lando Norris war für Andreas Seidl 2022 eine große Hilfe Zoom

Teamkollege Daniel Ricciardo erlebte dagegen seine wohl schwierigste Formel-1-Saison. Er verlor das interne Duell gegen Norris in der WM mit 37:122 Punkten, im Qualifyingduell stand es am Ende sogar 20:2 für den Briten. Die Folge: Ricciardo verlor sein Cockpit für 2023.

"Die zweitgrößte Herausforderung in dieser Saison [neben dem schwierigen Start] war es eindeutig, die Situation mit Daniel zu handhaben", gesteht Teamchef Andreas Seidl. Denn weil die Ergebnisse ausblieben, sorgte die Situation rund um den Australier für viel Unruhe.

Im Sommer einigte man sich schließlich darauf, den Vertrag am Ende des Jahres vorzeitig aufzulösen. Seidl betont, es sei "toll", wie Ricciardo mit dieser schwierigen Situation umgegangen sei, "besonders nach der Entscheidung, [...] dass wir uns am Ende des Jahres trennen."

Seidl: Kann Ricciardo noch in die Augen sehen

Er hätte das Team anschließend öffentlich kritisieren können, "was er nie getan hat", betont Seidl. Das zeige, was für ein "absoluter Weltklasse-Charakter" Ricciardo sei. "Das ist für mich auch ein positives Ergebnis in dieser Saison", sagt Seidl im Hinblick auf die Ricciardo-Trennung.

Er erklärt: "Ich bin sehr glücklich, dass wir es am Ende geschafft haben, die Saison stilvoll zusammen zu beenden und noch immer in einer Position zu sein, in der wir zusammen lachen und gemeinsam zu Abend essen oder ein Bier trinken können." Das sei sehr wichtig für ihn.

"Abgesehen von dem Budget und all der Technologie ist es noch immer ein menschlicher und ein Teamsport, in dem die Fahrer auch eine wichtige Rolle spielen", erinnert er. Positiv sei auch die Saison von Lando Norris gewesen - aber natürlich unter ganz anderen Gesichtspunkten.


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Norris habe häufig beeindruckende Leistungen gezeigt, "selbst wenn das im Hinblick auf die Ergebnisse nicht so sichtbar war", so Seidl. "Wir waren einfach nicht so konkurrenzfähig wie [2021]", erinnert er und stellt klar: "Er hat eindeutig einen weiteren Schritt gemacht."

Norris bei McLaren ein echter Leader

"Wenn ich sehe, wie er die Wochenenden angeht, wie er die Qualifyingsessions hinbekommt und die Rennen, dann ist das einfach beeindruckend, wenn man weiß, dass er erst in seinem vierten Jahr in der Formel 1 ist", so Seidl über Norris, der im November erst 23 geworden ist.

Das stimme ihn ziemlich zuversichtlich, weil es bedeute, dass Norris in seiner Entwicklung noch immer Potenzial habe. Zudem steht der Brite noch bis Ende 2025 bei McLaren unter Vertrag. Ein Lob bekommt Norris dafür, wie er mit der Situation in der abgelaufenen Saison umgegangen sei.

Denn McLaren war 2022 nicht so konkurrenzfähig wie in den Jahren zuvor. "Er war auch für mich sehr wichtig, besonders zu Beginn des Jahres, als wir diesen schwierigen Start hatten", verrät Seidl. Norris habe ihm da "geholfen", das Team zu führen und "positiv" zu bleiben.


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Mit dem Abschied von Daniel Ricciardo wird Norris in Zukunft wohl sogar noch mehr Verantwortung tragen. Denn neben Rookie Oscar Piastri wird er 2023 erstmals als der erfahrenere Pilot in eine Formel-1-Saison starten.

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