Anderson: Red Bulls Loch im Unterboden nicht legal

Technikexperte Gary Anderson ist der Meinung, dass das umstrittene Loch im Red-Bull-Unterboden dem Reglement widerspricht, und wundert sich über die FIA

(Motorsport-Total.com) - Durch Mark Webbers Triumph beim Klassiker in Monaco ist Red Bull das erste Team, das in dieser Saison zwei Grands Prix gewinnt. Doch das erfolgreiche Wochenende wäre beinahe von einem Protest gegen den RB8 überschattet worden, denn der Bolide weist seit dem Rennen in Bahrain ein ominöses Loch im Diffusor auf.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Entspricht das Heck des Red Bull RB8 nicht dem technischen Reglement?

Die Truppe um Stardesigner Adrian Newey wurde vor dem Monaco-Wochenende schon zweimal ermahnt, von einem in der Luft liegenden Protest in Monaco sahen die Rivalen dann aber ab. Laut Angaben von Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko habe man sich wegen der Ungereimtheiten mit dem Technischen Delegierten der FIA, Charlie Whiting, in Verbindung gesetzt und die technischen Fakten auf den Tisch gelegt. Bereits am Samstagmorgen soll der Brite sein Okay gegeben haben.

Anderson: Reglement verbietet Loch im Unterboden

Durch den Unmut bei der Konkurrenz wird die Red-Bull-Lösung jetzt aber noch einmal von der FIA unter die Lupe genommen. Der endgültige Standpunkt soll demnächst bekannt gegeben werden.

Doch warum dauert es so lange, bis in der Angelegenheit endlich Klarheit herrscht? Technikexperte und Ex-Jordan-Technikchef Gary Anderson findet dies gerechtfertigt, denn er hält das Red-Bull-System ebenfalls für nicht reglementkonform. "Ich denke, dass es einen Systemausfall bei der FIA gegeben haben muss, was dieses Thema angeht", wundert er sich gegenüber der 'BBC'. "Red Bull besitzt offensichtlich eine Klarstellung der FIA, die das System absegnet, doch die anderen sind nicht einverstanden - und ich bin es auch nicht."

Warum ein kleines Loch im Unterboden derzeit für so viel Wirbel sorgt: "Dieses Loch, das sich im Unterboden vor den Hinterrädern befindet, verbessert die Aerodynamik", ist sich Anderson sicher. "Die Rivalen von Red Bull glauben, dass es nicht mit Artikel 3.12.5 im Technischen Reglement der FIA übereinstimmt, der verlangt, dass der Unterboden 'dicht' ist".

Liegt der Fehler bei der FIA?

Dennoch findet der Ire nicht, dass McLaren & Co. gegen Red Bull Protest einlegen hätten sollen. "Es ist weder der Fehler von Red Bull, noch der der anderen Teams", deutet er an, dass die FIA das System seiner Meinung nach von Vornherein verbieten hätte sollen. "Daher wäre es falsch gewesen, gegen Red Bull zu protestieren, was die Teams nach langen Diskussionen dann auch nicht getan haben."

Anderson hofft nun, dass die Regelhüter rechtzeitig vor dem Grand Prix von Kanada handeln und die Unklarheiten damit vom Tisch sind: "Ich hoffe, dass es vor dem nächsten Rennen endlich eine Klarstellung gibt, um die Missstimmung endlich aufzulösen."

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