• 29.09.2006 18:00

Ammermüller: "Für den ersten Freitagstest nicht schlecht"

Mit dem 20-jährigen Michael Ammermüller hatte am Freitag in Shanghai ein weiterer junger Deutsche seinen ersten Auftritt auf der großen Formel-1-Bühne

(Motorsport-Total.com) - "Ich weiß nicht, ob man ihm damit einen großen Gefallen getan hat", meinte 'F1Total.com'-Experte Marc Surer angesichts der Tatsache, dass Michael Ammermüller auf der fahrerisch sehr anspruchsvollen Rennstrecke von Shanghai sein Debüt als Freitagstestfahrer für Red Bull Racing gab, obwohl er kaum Zeit hatte, sich auf seinen Einstand in der Formel 1 vorzubereiten.

Titel-Bild zur News: Michael Ammermüller

Michael Ammermüller hätte gern etwas mehr Vorbereitungszeit gehabt

Lediglich zwei Testtage absolvierte der Rennfahrer aus Pocking im spanischen Jerez und spulte dabei fast exakt 900 Testkilometer ab - eigentlich zu wenig, um behaupten zu können, optimal vorbereitet zu sein. Doch bis auf einen spektakulären Dreher, der ohne weitere Folgen blieb, leistete der erst 20-Jährige hervorragende Arbeit und überzeugte damit sogar Red Bull-Motorsport-Berater Helmut Marko, der für seine kritischen Aussagen bekannt ist.#w1#

Das 1. Freie Training beendete der Deutsche mit 2,886 Sekunden Rückstand als Neunter innerhalb der Top 10, im zweiten Durchgang verbesserte sich der Bayer sogar mit 2,139 Sekunden Rückstand auf den achten Platz. Ammermüller zeigte sich "recht zufrieden, denn ich bin mit diesem Auto erst zwei Tage in Jerez gefahren. Dann ging es gleich hierher. Die Zeit, seit ich es erfahren habe, war einfach zu kurz".

Problematisch wurde es für den Rennfahrer vor allem in den ersten 60 Trainingsminuten, als er sich nicht nur an das Auto sondern vor allem an die Strecke gewöhnen musste, die relativ wenig Haftung bot: "Die Strecke ist wirklich schwierig zu fahren", so das Urteil des GP2-Piloten, der das Auto als "schwierig zu fahren" empfand.

"Im zweiten Training ging es dann besser. Wir fuhren ein paar Longruns, auf denen ich keine Fehler gemacht habe. Ich war ziemlich konstant, das war ganz okay. Immerhin war ich Achter. Für den ersten Freitagstest ist das nicht schlecht."

Die Kurve, die Ammermüller in einen Dreher zwang, liegt dem Red Bull-Piloten "nicht so", wie er eingesteht: "Und dann habe ich auch noch ein bisschen übertrieben. In der Mitte ist das Heck ausgebrochen und dann war ich weg. Erst dachte ich: 'Scheiße, ein Dreher ist nicht gut!' Wenn man aber am Limit fährt, dann passiert so etwas."

Dass es im 2. Freien Training regnete, war für ihn keine Hilfe: "Für mich war es schon schwierig, denn wenn man das Auto nicht so gut kennt, dann ist das Vertrauen gleich schneller weg als normal. Für mich war es eher negativ als positiv." Als Brillenträger hat Ammermüller übrigens nur in der Box Probleme mit dem Beschlagen, weil dort der Luftzug durch den Helm fehlt: "Aber damit muss ich leben."