• 01.02.2008 14:31

Alonso wirft keinen Blick zurück

Mit McLaren-Mercedes hat Fernando abgeschlossen, aber Reue empfindet er im Nachhinein keine: "Es war ein Schritt vorwärts"

(Motorsport-Total.com/sid) - Als Weltmeister entthront, von einem Neuling überrumpelt und vom eigenen Team verstoßen - doch Fernando Alonso will das frustrierendste Jahr seiner Formel-1-Karriere nicht missen: "Ich bereue nichts", sagte der zweimalige Weltmeister, der nach nur einer Saison von McLaren-Mercedes wieder zur Renault-Familie um Ziehvater Flavio Briatore zurückgekehrt ist, gestern in Paris.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Das war die Vergangenheit, die Zukunft heißt Renault: Fernando Alonso

Wäre er doch 2006 nach seinem zweiten WM-Titel besser bei den Franzosen geblieben, mag manch einer dem 26-jährigen Spanier nach dem großen Missverständnis Silberpfeil sagen, doch Alonso wehrt solche Überlegungen lächelnd ab: "Ich denke nicht, dass das besser gewesen wäre. Bei Renault wäre ich im letzten Jahr höchstens um Platz drei gefahren, bei McLaren-Mercedes dagegen habe ich im dritten Jahr in Folge um den Titel gekämpft. Es war ein Schritt vorwärts, kein Zweifel", meinte der Champion von 2005 und 2006.#w1#

In schwierigen Situationen lerne man mehr und schneller, sagte Alonso. Er will mit diesen Erkenntnissen Renault wieder zurück an die Spitze führen: "Die Vergangenheit ist die Vergangenheit", sagte er und wendete sich neuen Aufgaben zu: "Wir haben genug Arbeit, aber ich habe einige Ideen."

In der Teamkonstellation bei Renault mit seinem neuen Kollegen Nelson Piquet Jr. sieht Alonso offenbar viel weniger Gefahrenpotenzial als mit Lewis Hamilton im Vorjahr: "Flavio wird die Situation regeln", sagte Alonso, beteuerte aber, dass bezüglich eines Nummer-eins-Status "nichts in meinem Vertrag" stehe.

"Wir wollen in jedem Rennen eine 50-prozentige Chance haben, aufs Podium zu fahren." Flavio Briatore

Dagegen wohl aber eine Klausel, dass er Renault nach der Saison verlassen kann, wenn sich der Aufschwung nicht einstellen sollte. Renault will den Rückstand zu den enteilten Topteams Ferrari und McLaren-Mercedes wieder verringern: "Wir wollen in jedem Rennen eine 50-prozentige Chance haben, aufs Podium zu fahren", sagte Teamchef Briatore, nach dessen Eindruck Alonso wieder "gelöster" ist. Der Spanier sei sehr professionell und ein absoluter Teamplayer, beteuerte der Italiener.

Alonso wusste auch, was er an Renault hat: "Das Team war eine sichere Option für mich. Vor 14 Monaten waren wir noch Weltmeister. Sie wissen, wie man ein Auto baut und Rennen gewinnt." Zum bislang letzten Mal mit Alonso am 8. Oktober 2006 in Suzuka, bevor der Spanier zwei Wochen später beim Saisonfinale in São Paulo seinen zweiten Titel perfekt machte.

Dieser Triumph bedeutet ihm übrigens mehr als sein erster Titel im Jahr zuvor: "Weil es erst im letzten Rennen entschieden wurde und Michael Schumacher noch eine kleine Chance hatte", sagte Alonso. "Mit ihm zu kämpfen bis zu seinem letzten Rennen, darauf kann ich stolz sein."