• 27.03.2009 12:16

Alonso: "Wir müssen schneller werden"

Renault-Star Fernando Alonso ist auf der Suche nach mehr Performance - Leichte Ernüchterung nach den Freien Trainings am Freitag

(Motorsport-Total.com) - Die Testfahrten hatten im Renault-Lager große Hoffungen geschürt, doch am ersten Tag des Grand-Prix-Wochenendes in Melbourne erlebte man leichte Ernüchterung. Nelson Piquet hatte große Probleme und auch Fernando Alonso konnte den neuen R29 in den Freien Trainings am Freitag nicht weit nach vorn bringen. Wie der Doppelweltmeister die aktuelle Situation einschätzt, schilderte er im Rahmen der offiziellen FIA-Pressekonferenz.

Titel-Bild zur News: Fernando AlonsoMelbourne, Albert Park Melbourne

Fernando Alonso sieht Renault noch nicht in der passenden Form

Frage: "Fernando, warst du mit dem ersten Tag zufrieden? Was sind deine Erwartungen für das Wochenende?"
Fernando Alonso: "Ich bin glücklich, aber ich könnte noch glücklicher sein. Wir haben noch Schwierigkeiten, unser Tempo richtig einzuschätzen. Es ist ja erst Freitag. Ich war im ersten Training Zehnter, im zweiten Durchgang Zwölfter. Das ist sicher noch keine ideale Position, um das Podest in Angriff zu nehmen oder sogar einen Sieg. Hoffentlich können wir morgen bei der Performance noch etwas zulegen. Wir müssen schneller werden."#w1#

"Wir können es uns nicht leisten, irgendwo im Mittelfeld zu starten, wenn wir im Rennen gut punkten wollen. Unsere Erwartungen für die morgige Qualifikation haben sich nicht geändert. Wir wollen in die Top 6, oder vielleicht zumindest unter die besten Acht. Wenn das nicht klappt, dann können wir sicherlich nicht zufrieden sein."

Setup noch nicht optimal

Frage: "Fühlte sich dein Auto heute anders an als beim Test?"
Alonso: "Nein, es gab keinen großen Unterschied. Natürlich sind die Strecken ein bisschen unterschiedlich und man muss sich mit dem Setup etwas anpassen und auch an die veränderten Bedingungen. Es war heute recht windig und wir erwarten ebenso für Samstag und Sonntag viel Wind. Wir müssen uns dementsprechend anpassen und ein paar Dinge am Setup verändern. Das war das gleiche, als wir bei den Wintertests von Portimão nach Jerez gekommen sind, die Strecken sind eben unterschiedlich."

"Es gibt einige Pisten mit Bodenwellen, andere haben viele langsame Kurven, manche eher schnelle Ecken. Kleinigkeiten muss man für jede einzelne Strecke anpassen. Wir sind hier mit einem Setup angefangen, welches mehr oder weniger dem aus Jerez entsprach, weil man es im vergangenen Jahr fast komplett übernehmen konnte. Es geht auch diesmal eher um Feinheiten bei der Anpassung."


Fotos: Fernando Alonso, Großer Preis von Australien, Freitag


Frage: "Erstmals seid ihr am Spätnachmittag gefahren, auch das Rennen wird zu dieser Tageszeit stattfinden. Wie war die Sicht?"
Alonso: "Es war vielleicht ein bisschen schlechter als im ersten Freien Training und auch schlechter als im vergangenen Jahr, weil die Sonne etwas tiefer stand. Es ist etwas schlechter, aber kein großes Problem. Es wird hoffentlich für alle okay sein. Natürlich besteht kein Zweifel, dass es um zwei Uhr mittags von den Sichtverhältnissen viel einfacher wäre."

Frage: "War es ein Problem beim Finden der Bremspunkte, weil manche im Schatten lagen, andere wieder nicht?"
Alonso: "Nein. In manchen Fällen machte die tiefstehende Sonne die Sicht zum Beispiel im Rückspiegel etwas schlechter als es im ersten Training um zwei Uhr der Fall war. Aber es ist kein großes Thema. Das wird schon okay sein, da bin ich sicher."

Frontflügel wird nicht verstellt

Frage: "Wenn du viele Autos um dich herum hast, wird das im Rennen zum Problem?"
Alonso: "Ich hoffe nicht. Natürlich ist es besser, wenn man alle Autos einfach hinter sich lassen kann. Das werde ich natürlich versuchen."

"Den Frontflügel habe ich heute nicht angerührt." Fernando Alonso

Frage: "Hast du viel mit dem verstellbaren Frontflügel und KERS ausprobiert?"
Alonso: "Mit KERS in jeder Runde, den Frontflügel habe ich heute nicht angerührt."

Frage: "Wirst du ihn im Rennen verstellen?"
Alonso: "Nein."

Frage: "Wie läuft es mit KERS? Kannst du uns bitte ein paar deiner ersten Erfahrungen schildern?"
Alonso: "Um die optimale Rundenzeit zu bekommen, setzen wir es nach Anweisungen des Teams ein. Ich nutze KERS dann an den Stellen, die sie für richtig halten. Wir haben natürlich die Möglichkeit, die gesamte Kapatität auf einen Schlag zu nutzen, aber das wird man wohl eher in einer entsprechenden Rennsituation mal machen, wenn du gegen einen anderen Fahrer kämpfst. Also dann, wenn du angreifen und vorbeiziehen willst. Vielleicht sollte man sich die gesamten 400 Kilojoule für einen einzigen Knopfdruck aufsparen, aber das müssen wir dann erst im Rennen herausfinden. Im Test war das immer eine andere Geschichte. Jetzt setzen wir es erstmals im Rennen ein. Das wird für alle eine ganz neue Erfahrung