Alonso: "Wir brauchen noch sechs, sieben Zehntel"

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso hätte die Rennsaison 2011 gerne auf dem Formel-1-Podest beschlossen, doch ein solches Ergebnis blieb dem Spanier in Brasilien verwehrt. Beim letzten Grand Prix des Jahres konnte Alonso zwar phasenweise mit McLaren mithalten und einige spektakuläre Manöver zeigen, doch dem Ferrari-Piloten wurden wieder einmal die härteren Reifen zum Verhängnis. Am Ende reichte es daher "nur" zu Platz vier, der Alonso allerdings sehr zuversichtlich für das kommende Jahr stimmt.

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Fernando Alonso ist trotz des verpassten Podestranges zufrieden und hofft auf 2012

Frage: "Fernando, war der Große Preis von Brasilien ein Sinnbild für die Saison? Auf der weicheren Mischung lief es prima, doch sobald die härteren Reifen am Auto sind, schwimmen euch die Felle davon..."
Fernando Alonso: "Nun, ja. Mit der weicheren Mischung fahren wir ein bisschen über unsere Verhältnisse. Ich denke nicht, dass wir das Tempo haben, um vor den McLaren zu sein. Aus irgendwelchen Gründen gelingen uns gute Starts und in den ersten Runden riskieren wir einiges."

"Deshalb finden wir uns plötzlich in einer Position, die eigentlich nicht unserem wahren Rang entspricht. Das betrifft unsere Geschwindigkeit und die Art und Weise, wie wir dorthin gelangen. Im Rennen wurden wir schließlich im letzten Stint wieder in unsere richtige Position gebracht."

"Um das Jahr zusammenzufassen: Wir holten im Training, im Qualifying und im Rennen das Maximum aus dem Auto heraus. Ich bin sehr zufrieden mit der Arbeit, die das Team an diesem Wochenende verrichtete. Wir hatten wieder einen fantastischen Start und eine perfekte Strategie. Die Boxenstopps waren ebenfalls prima, wir hatten ein gutes Tempo und kamen dicht hinter McLaren über die Linie."

"Wir konnten mit ihnen über die komplette Distanz hinweg kämpfen. Das sind gute Nachrichten. Es fehlt es uns nur an einem konkurrenzfähigen Auto. Wir brauchen einfach noch sechs, sieben Zehntel. Sollten wir diese finden, dürften Felipe und ich sehr oft auf dem Podest zu finden sein. Davon bin ich überzeugt."

Ferrari kann nur bedingt mithalten

Frage: "Sprechen wir über dein Duell mit Jenson Button gegen Rennende. Wir schwierig war es für dich, ihn hinter dir zu lassen?"
Alonso: "Es war sehr schwierig. Als Jenson aufholte, war er rund eine Sekunde schneller als ich. Uns war klar: Es würde knifflig werden, ihn auf Distanz zu halten."

"Wir kämpften zweimal in Kurve eins, ehe er in Kurve vier eine Überholchance hatte. Danach hatte ich keine Chance mehr, nahe an ihm dran zu sein. Meine Reifen waren am Ende der Stints einfach hinüber. Da saßen wir alle aber im selben Boot."

Frage: "Gehen wir noch einen weiteren Schritt zurück: Am Anfang konntest du ein tolles Manöver gegen Jenson Button zeigen..."
Alonso: "Ja, denn ich hatte wieder einen guten Start. Danach kämpfte ich mit Hamilton und auch mit Jenson. Auf den weicheren Reifen waren wir konkurrenzfähig und konnten es mit McLaren aufnehmen. Erst ab der Rennmitte, als wir mit den härteren Pneus fuhren, hatten wir nicht mehr das richtige Tempo."

¿pbvin|512|4263||0|1pb¿"Da verloren wir etwas an Boden und die Möglichkeit, auf das Treppchen zu fahren. So war es aber schon über die gesamte Saison hinweg. Es ist ein Rennen gegen unser eigenes Limit, bei dem wir versuchen, ein perfektes Wochenende zu haben. In einem normalen Grand Prix sind McLaren und Red Bull einfach etwas schneller als wir."

Alonso wähnt sich auf einem guten Weg

Frage: "Wie lautet dein Saisonfazit?"
Alonso: "Wir hatten einige perfekte Wochenenden, standen hier und da auf dem Podest und konnten es mit schnelleren Autos aufnehmen. Das Team verbesserte sich stark und konnte einige Schwachpunkte ausmerzen."

"Ich bin sehr stolz auf das Team und sehr zufrieden. Wir hatten in diesem Jahr kein so konkurrenzfähiges Auto, holten aber trotzdem mehr Punkte als 2010. Es lief also alles prima. Jetzt brauchen wir nur noch ein Siegerauto, um noch häufiger auf das Podest zu fahren."

Frage: "Fällt die Vorbereitung auf das neue Rennjahr in diesem Winter einfacher aus als noch vor einem Jahr?"
Alonso: "Es ist anders. Anders deshalb, weil uns große Fortschritte gelungen sind. Das Team verbesserte sich von 2010 auf 2011 wirklich dramatisch."

"Uns unterliefen einige Fehler, wir hatten einige Probleme mit dem Windkanal. Außerdem wurde das Team auf personeller Ebene etwas umstrukturiert. Bei Ferrari hat sich in den vergangenen vier bis fünf Monaten also einiges getan, um 2012 besser und stärker zu sein. Ich bin da sehr zuversichtlich."