• 24.08.2007 17:17

  • von Inga Stracke

Alonso: "Von nun an wird alles besser"

Fernando Alonso spricht im Interview über den "Krieg der Sterne" und ärgert sich über die Medien - Kommentar zum Trainingsauftakt in Istanbul

(Motorsport-Total.com) - Am traditionellen Mediendonnerstag blieb Fernando Alonso der Strecke in Istanbul fern, anzutreffen war er nur bei einem PR-Termin für einen McLaren-Mercedes-Sponsor in der Stadt. Nach dem Freitagstraining konnte er sich aber nicht mehr vor den üblichen Mediengesprächen drücken - und in denen drehte sich natürlich alles um den "Krieg der Sterne" mit Lewis Hamilton.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Ob Fernando Alonso mit seinem neuen Bart Lewis Hamilton einschüchtern will?

Frage: "Fernando, gestern haben wir dich an der Strecke vermisst. Wo warst du?"
Fernando Alonso: "Im Hotel."#w1#

Klärendes Gespräch mit Dennis und Haug

"Ich hatte ein Meeting mit Ron und Norbert, in dem wir darüber gesprochen haben, was in Ungarn passiert ist." Fernando Alonso

Frage: "Hat es ein Meeting gegeben, ein Krisengespräch? Was habt ihr gemacht?"
Alonso: "Ich hatte ein Meeting mit Ron (Dennis; Anm. d. Red.) und Norbert (Haug; Anm. d. Red.), in dem wir darüber gesprochen haben, was in Ungarn passiert ist. Wir versuchen, das hinter uns zu lassen. Das ist uns gelungen, es ist kein Problem mehr - und jetzt wäre der falsche Zeitpunkt, an Ungarn zu denken, denn es sind noch sechs Rennen zu fahren. Wir müssen Weltmeister werden - und dafür müssen wir jetzt an die Türkei denken."

Frage: "Wie ist das Verhältnis zwischen dir und Lewis Hamilton? Redet ihr miteinander?"
Alonso: "Ja, natürlich. Ich habe gestern mit Lewis gesprochen. Wir haben dabei nicht gelacht, denn das ist keine lustige Sache, aber wir haben uns darüber unterhalten, dass wir den ganzen Sommer in den Medien waren, weil dieser Streit zwischen uns breitgetreten wurde. Dabei habe ich überhaupt kein Problem mit ihm und er auch nicht mit mir. Nach allem, was in Ungarn passiert ist, haben wir miteinander gesprochen. Alles ist sonnenklar, daher verstehen wir nicht ganz, warum uns alle einen Streit andichten wollen. Das stimmt einfach nicht."

Frage: "Wie lassen sich solche Situationen in Zukunft vermeiden?"
Alonso: "Ich weiß nicht. Ich fahre nur das Auto und tue das, was mir das Team sagt. Es liegt mehr am Team, solche problematischen Situationen besser zu kontrollieren. Ich denke, wir haben aus dem letzten Rennen etwas gelernt. Von nun an wird alles viel besser."

Frage: "Welche Lektion hast du denn genau gelernt? Würdest du im Nachhinein irgendetwas anders machen?"
Alonso: "Vielleicht lassen sie uns im Qualifying nicht mehr zum gleichen Zeitpunkt raus - solche Dinge. Das Team - wir alle - wird versuchen, einen besseren Job zu machen."

Alonso konzentriert sich auf die Weltmeisterschaft

"Wir sind in einer guten Position, die Fahrer- und Konstrukteurs-WM zu gewinnen." Fernando Alonso

Frage: "In der Pressemitteilung hieß es, dass ihr nun konstruktiv zusammenarbeiten werdet. Was bedeutet das?"
Alonso: "Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Wir haben über Ungarn gesprochen und waren uns einig, dass so etwas nicht mehr passieren darf. Stattdessen konzentrieren wir uns auf Ferrari, denn das ist das Ziel. Es sind noch sechs Rennen zu fahren und wir sind in einer guten Position, die Fahrer- und Konstrukteurs-WM zu gewinnen. Daher müssen wir an die Türkei und an die nahe Zukunft denken, um die Weltmeisterschaft wirklich zu holen."

Frage: "In Istanbul ist es derzeit sehr heiß - auch bei euch im Team?"
Alonso: "Nicht so heiß, wie ihr Tag für Tag schreibt! Alle versuchen, uns diesen Streit anzudichten, aber wir haben gestern miteinander gesprochen, auch in der Sommerpause schon. Was behauptet wird, ist nicht die Wahrheit. Wir wollen gewinnen, sind sehr konkurrenzfähig, aber gewisse Dinge stimmen einfach nicht. Die Atmosphäre im Team ist normal."

Frage: "Kommen wir zum Sportlichen: Wie ist es im Training für dich gelaufen?"
Alonso: "Endlich eine gute Frage (grinst; Anm. d. Red.)! Es war okay. Die Streckenbedingungen waren sehr schlecht, denn es war windig und die Fahrbahn hatte nicht viel Grip. Daher haben sich viele Leute gedreht - es war nicht einfach, das Auto zu fahren. In Sachen Performance sind wir aber da, nahe an den Ferraris dran. Vor uns liegt ein sehr interessantes Wochenende."