• 19.05.2011 15:44

Alonso verlängert, Vettel muss bis 2017 warten

Fernando Alonso hat bis Ende der Saison 2016 bei Ferrari unterschrieben - Weltmeister Sebastian Vettel muss sich mit einem Wechsel gedulden

(Motorsport-Total.com/SID) - Fernando Alonso wird bis einschließlich der Formel-1-Saison 2016 in Rot Jagd auf Sebastian Vettel machen. Der Traum des Weltmeisters von einem Engagement bei Ferrari wird sich deshalb nicht vor 2017 erfüllen. Der zweimalige Weltmeister Alonso verlängerte vor seinem Heimrennen in Barcelona seinen Vertrag und macht damit wohl seine Ankündigung wahr, nie mehr das Team wechseln zu wollen.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso wird bis zum Ende der Saison 2016 für Ferrari fahren

"Ich habe mich bei Ferrari auf Anhieb wohlgefühlt, empfinde es dort als meine zweite Familie", sagt Alonso, der Michael Schumacher mit den Titelgewinnen 2005 und 2006 in die vorübergehende Rente schickte und bei Vertragsende nur noch zwei Jahre jünger wäre als der Rekordweltmeister beim ersten Rücktritt.

Erst vor wenigen Tagen habe Ferrari ihn wegen der Verlängerung angesprochen, die Einigung erfolgte in Rekordzeit. "Wenn beide Seiten etwas wollen, geht es eben manchmal sehr schnell", erklärt Alonso, der künftig 20 Millionen Euro pro Jahr verdienen soll.

"Ich habe absolutes Vertrauen in die Menschen, die dort arbeiten - und in jene, die an der Spitze stehen", so Alonso. "Es war für mich daher nur logisch, meine langfristige Zukunft bei Ferrari zu sehen - in einem Team, bei dem ich zweifellos meine Karriere irgendwann einmal ausklingen lassen möchte." Der Spanier schließt nicht aus, noch weitere Jahre dranzuhängen. "Vielleicht werde ich 2017 noch einmal verlängern", sagt er sichtlich zufrieden: "Wenn ich mich nicht zu alt fühle und Ferrari mich noch will, warum nicht?"

Vettel wird sich gedulden müssen

Sebastian Vettel

Ein gemeinsames Team Vettel/Alonso wird es wohl eher nicht geben Zoom

Vettel, der nach eigenem Bekunden davon träumt, irgendwann für das Traditionsteam zu fahren, muss sich demnach gedulden. Die Entscheidung Alonsos beeinflusst ihn nicht nur, weil der Spanier im Vorjahr der schärfste Rivale im Kampf um den Titel war. Vettel hatte stets betont, dass es für jeden Rennfahrer ein Traum sei, irgendwann für Ferrari zu fahren.

Italienische Medien spekulierten immer wieder von einem Wechsel des Deutschen zur Scuderia, sogar von Vorverträgen war bereits die Rede. Nun scheint klar: Nach Ablauf seines aktuellen Vertrags bei Red Bull Ende des Jahres 2014 wird Vettel sicher noch nicht zu Ferrari wechseln, denn ein internes Teamduell mit Alonso scheint schwer vorstellbar.

Geht es nach Alonso, dann soll es in dieser Saison zunächst ein weiteres Titelduell zwischen dem jüngsten Weltmeister aller Zeiten und ihm selbst geben. Den WM-Titel 2011 hat der Ferrari-Pilot trotz aktuell 52 Punkten Rückstand nach vier Rennen und Platz fünf in der Gesamtwertung noch nicht abgehakt.

Alonso hat den WM-Titel 2011 noch nicht abgeschrieben

"Ich spiele gern mit Zahlen", erklärt Alonso schmunzelnd. Deshalb habe er sich hingesetzt und die Punkte der bisher gefahrenen Grands Prix in Australien, Malaysia, China und der Türkei mit seiner Ausbeute aus denselben Läufen im Vorjahr verglichen. Das Ergebnis: Damals hatte er nur 28 statt wie diesmal 41 Punkte auf dem Konto.

Außerdem lag Alonso zur Mitte der Saison 2010 bereits 47 Punkte zurück, "und da hatten wir nur noch acht Rennen vor uns, diesmal sind es noch 15", wie er betont. Mit dem dritten Platz zuletzt in Istanbul habe er zudem den Aufwärtstrend eingeleitet: "Wir müssen nun regelmäßig aufs Podium fahren, dann bin ich überzeugt, dass wir um den Titel kämpfen können", so der Spanier.

Jene Zielstrebigkeit ist es auch, die im Hause Ferrari geschätzt wird, auch wenn die seit dem Vorjahr bestehende Ehe noch titellos ist. "Fernando hat auch in den schwierigsten Situationen sein Talent bewiesen", sagt Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo, der den 29-Jährigen kürzlich als Fahrer "mit dem stärksten Charakter" lobte: "Er hat alle technischen und menschlichen Qualitäten, um Teil der Ferrari-Geschichte zu sein, die hoffentlich um neue Erfolge reicher werden wird."