Alonso und das Podium: "Das sollte möglich sein"
Ferrari-Pilot Fernando Alonso spricht im Interview über die Qualifikation von Australien und seine Chancen auf einen Podestplatz in Melbourne
(Motorsport-Total.com) - Ferrari war am Samstag nicht dazu in der Lage, in den Kampf um die Pole-Position einzugreifen. Sowohl Fernando Alonso als auch Felipe Massa bissen sich an der Topzeit von Sebastian Vettel (Red Bull) die Zähne aus und mussten sich dahinter einordnen. In seiner Medienrunde spricht Alonso darüber, was bei Ferrari nicht ganz nach Plan lief und erklärt, weshalb sein Rennstall schon am Sonntag eine bessere Figur abgeben könnte. Das Ziel des Spaniers ist nämlich das Podium.

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Fernando Alonso geht zuversichtlich in das Rennen: Platz ist das erklärte Ziel
Frage: "Fernando, Felipe und du schient etwas mehr Zickzack zu fahren, um Temperatur in die Reifen zu bekommen. War dies das Problem in der Qualifikation?"
Fernando Alonso: "Ja. Wir stellten schon am Morgen fest, dass die erste Runde recht schwierig war. Normalerweise gelingt es dir, deine Zeit in deinem zweiten Umlauf noch einmal ein bisschen zu drücken."
"Leider lassen die Reifen dann aber schon nach. Wir versuchten daher, den guten Grip der ersten Runde auszunutzen und wärmten die Pneus daher besser an. Das war aber nicht das einzige Problem, denn es fehlte uns auch an Leistung - vor allem im Vergleich zum Freitag. Im Qualifying hatten wir ein bisschen zu kämpfen."¿pbvin|512|3547|inside|0|1pb¿
Bei Ferrari stimmt der Grip noch nicht ganz
Frage: "Kannst du erläutern, was bei deinem letzten Versuch geschah? In den beiden ersten Sektoren warst du gut unterwegs, doch in Abschnitt drei wuchs dein Rückstand an..."
Alonso: "Das war meine entscheidende Runde, richtig? Okay. Heute verloren wir etwa ein bis zwei Zehntel in Sektor eins und in Sektor zwei war es genau so. Im dritten Abschnitt büßten wir aber immer eine komplette Sekunde ein."
"So verhielt es sich den ganzen Tag über. Red Bull scheint in der schnellen Schikane sowie in den Schlusskurven unheimlich schnell zu sein. In den Passagen, wo man im fünften oder sechsten Gang unterwegs ist, sind sie wohl mit Vollgas dabei. In der vorletzten Kurve scheinen sie ebenfalls sehr schnell zu sein. So ist die Situation."
Frage: "Am Freitag hattest du etwas Untersteuern. Wie erging es dir in der Qualifikation?"
Alonso: "Am Samstag fehlte es uns insgesamt etwas an Grip. Die Balance des Fahrzeugs war besser, doch in den Kurven rutschten wir zum Teil über alle vier Reifen weg. Dort fehlte es hin und wieder etwas an Balance."
"Wir probierten, einige Modifizierungen vorzunehmen, doch das veränderte möglicherweise den Grip des Autos. So hatten wir in Q1 etwas mehr zu kämpfen, als wir das erwartet hatten. Wir waren uns nicht sicher und setzten daher schon frühzeitig einen Satz weicher Reifen ein. In Q2 wurden wir von den gelben Flaggen nach dem Ausrutscher von Rubens Barrichello in Mitleidenschaft gezogen."
"Wir kamen herein und holten uns den zweiten weichen Reifensatz, um den Einzug in Q3 zu schaffen. Leider stand uns dort dann nur noch ein Set weicher Pneus zur Verfügung. Das half natürlich nicht. Wir fanden uns also in einer etwas unglücklichen Situation wieder."
Alonso hat keine Angst vor Red Bull
Frage: "Wie erschreckend ist der Abstand zu Red Bull und besonders die Lücke zu Sebastian?"
Alonso: "Das ist nicht weiter tragisch. Es war gerade einmal die erste Qualifikation der Saison. Ich denke, wir konnten unser Potenzial nicht zu einhundert Prozent umsetzen. Im ganzen Winter hatten wir nämlich nicht mit Sauber, Renault und Toro Rosso gekämpft. Das war auch am Freitag nicht der Fall. Heute waren sie Gegner für uns, also scheinen wir etwas verpasst zu haben."
"Wir waren nicht schnell genug. Ich rechne damit, dass die Lücke zu Red Bull am Sonntag etwas geringer sein wird. Hoffentlich können wir unser Potenzial in Malaysia vollkommen ausschöpfen und in Malaysia näher an sie heranrücken. Wie gesagt: Es war nur das Qualifying, doch Red Bull leistete am Samstag richtig gute Arbeit. Ihre Rundenzeiten sind sehr gut."
Frage: "Was rechnest du dir für das Rennen aus? Werdet ihr nun etwas mehr riskieren oder so verfahren, wie ihr das vielleicht schon vorher festgelegt hattet?"
Alonso: "Für den Sonntag verändert sich nichts. Wir werden eine normale Strategie haben - nichts, was zu aggressiv oder zu riskant wäre. Für das erste Rennen des Jahres haben wir uns vorgenommen, auf das Podium zu fahren."
"Das sollte möglich sein, wo wir doch von Rang fünf ins Rennen gehen. Ich kann mich gut daran erinnern, 2009 nicht in Q3 gelandet zu sein, das Rennen aber auf Rang vier abgeschlossen zu haben. In diesem Grand Prix können viele Dinge passieren. Der fünfte Platz ist eine fantastische Ausgangslage, um unter die Top 3 zu fahren."

