Alonso sieht Schumacher und Button als schärfste Rivalen

Fernando Alonso stellt sich auf einen WM-Kampf gegen Jenson Button und Michael Schumacher ein, schreibt aber auch McLaren-Mercedes nicht ab

(Motorsport-Total.com) - Für die Mehrheit der Experten geht Titelverteidiger Fernando Alonso als absoluter Topfavorit in die Formel-1-Saison 2006 - und ebenso klar ist, dass neben Renault Honda, Ferrari und McLaren-Mercedes die Teams sind, die es zu schlagen gilt. Alonso selbst sieht dies ähnlich und stellt sich auf einen harten WM-Fight gegen Jenson Button und Michael Schumacher ein.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso erwartet dieses Jahr starke Konkurrenz von Honda und Ferrari

"Ich denke, dass Michael und Jenson Button meine Hauptrivalen sein werden", erklärte der 24-Jährige gegenüber der italienischen Fachzeitschrift 'SportAutoMoto'. "Schumacher ist immer ein Ass, das genau weiß, wie man eine Weltmeisterschaft gewinnt, und er will 2005 endlich vergessen. Er hat außerdem ein Team hinter sich, welches den 248 F1 nur nach seinen Wünschen entwickelt hat."#w1#

Hondas Zeiten nur ein Bluff mit wenig Benzin?

"Sie gehen bei Tests immer auf Performance los, aber es besteht kein Zweifel daran, dass sie ein tolles Auto haben." Fernando Alonso

"Honda war seit der ersten Ausfahrt aus der Box schnell, legte beeindruckende Rundenzeiten hin", fuhr er fort. "Sie haben eine andere Arbeitsmethode als wir: Sie gehen bei den Privattests immer auf absolute Performance los, aber dennoch besteht kein Zweifel daran, dass sie ein tolles Auto haben. Auch wenn manche Rundenzeiten mit wenig Benzin und weichen Reifen erreicht wurden, spricht die Stoppuhr eine deutliche Sprache."

Alonsos großer Vorteil gegenüber den Honda-Piloten könnte sein, dass er bei Renault die unumstrittene Nummer eins ist und für sein Standing keine Grabenkämpfe austragen muss, während Button und Neuzugang Rubens Barrichello zunächst einmal um die Vormachtstellung im Team rangeln werden. Außerdem nehmen sich zwei ähnlich starke Stallkollegen unter Umständen immer wieder gegenseitig Punkte weg.

"Button und Barrichello", analysierte der Spanier, "sind zwei sehr solide und hartnäckige Rennfahrer, die bis zum Ende eines Rennens durchfahren können, ohne auch nur den geringsten Fehler zu machen. Sie können Grands Prix gewinnen, wenn sie eine Chance bekommen. Ich erwarte aber, dass Jenson von den beiden besser sein wird, auch weil er schon daran gewöhnt ist, mit dem Team zu arbeiten."

Alonso schreibt die "Silberpfeile" noch nicht ab

"Ich würde darauf wetten, dass sie 2006 mehr als ein Rennen gewinnen werden." Fernando Alonso

Und was ist mit deinem zukünftigen Team, Fernando? "McLaren hat einige Probleme", entgegnete er, "und wir werden sehen, wo sie stehen. Ich glaube aber nicht, dass das Auto eine fundamentale Schwachstelle hat, also werden sie sicher dabei sein, sobald sie die Zuverlässigkeit im Griff haben. Ich hoffe, dass sie in den ersten drei oder vier Rennen wertvolle Punkte liegen lassen, denn dann wird ihnen die Aufholjagd umso schwerer fallen. Sie haben aber sicher keine interne Krise und ich würde darauf wetten, dass sie 2006 mehr als ein Rennen gewinnen werden."

Bleibt noch ein letzter Unsicherheitsfaktor für Renault: Die französischen Sparmeister verzichteten aus finanziellen und logistischen Gründen darauf, sich den Wintertest in Bahrain anzutun, bei dem Ferrari und Honda wertvolle Informationen über Setup und Reifenwahl sammeln konnten. Gerade im Freien Training am Freitag könnte sich dies spürbar auswirken, auch wenn man sich bei Renault deswegen keine Sorgen macht.

"Es war richtig, in Europa zu bleiben, aber es wäre natürlich anders gewesen, wenn mehr Teams nach Bahrain gegangen wären", so Alonso. "Es waren in Bahrain nie mehr als fünf Autos auf der Strecke, also war der Asphalt sandig und schmutzig. Jeden Tag mussten sie die Ideallinie mühevoll reinigen, aber mit einem Windstoß war wieder alles wie vorher. Diese Woche wird die Strecke drei bis vier Sekunden schneller sein. Ferrari, Honda und Toro Rosso haben Zeit und Geld verschwendet."