• 28.05.2011 19:09

  • von Dieter Rencken

Alonso rechnet nicht mit Überholmanövern

Ferrari-Pilot Fernando Alonso unterstreicht im Interview, dass Überholen in Monaco schier nicht möglich ist - Leichte Kritik am Heckflügel-Einsatz

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso beschloss die Qualifikation von Monaco auf dem starken vierten Rang, obwohl der spanische Ferrari-Pilot in den Trainings sogar einen noch besseren Eindruck hinterlassen hatte. In 1:14.483 Minuten handelte sich Alonso jedoch einen Rückstand von 0,927 Sekunden auf Sebastian Vettel (Red Bull) ein, blickt dem Rennen aber zuversichtlich entgegen. Leichte Bedenken hat der zweimalige Weltmeister nur, was gewisse Bodenwellen und den verstellbaren Heckflügel anbelangt.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso und Ferrari holten im Qualifying den vierten Startplatz

Frage: "Wie waren die superweichen Reifen in der Qualifikation?"
Alonso: "Gut. Sie waren gut und bieten deutlich mehr Grip als die weiche Mischung. Mit den superweichen Pneus sind wir sehr zufrieden. Wir konnten das Auto mit viel Selbstvertrauen bewegen. Die Reifen waren okay. In Q3 hatten wir einen Reifensatz, der ziemlich viel Untersteuern produzierte. Weshalb, wissen wir nicht."

"Wir müssen daher schauen, ob die Drücke oder die Einstellungen der Flügel und dergleichen noch dieselben waren. Auf allen anderen Reifensätzen war es nämlich in Ordnung. Die superweichen Reifen bringt man prima auf Temperatur. Bei den weichen Pneus geht das nicht ganz so gut. Für den Sonntag sollte es passen."

Frage: "Was ist dein Eindruck vom verstellbaren Heckflügel in Monaco? Was denkst du: Wird das System am Sonntag eine Hilfe beim Überholen sein?"
Alonso: "Der verstellbare Heckflügel ist hier nicht viel anders. Ich sehe aber keine klare Stelle auf diesem Kurs, wo man überholen könnte. Heute nutzten wir das System nach Kurve eins und auf der Zielgeraden."

"Ich sehe keine klare Stelle auf diesem Kurs, wo man überholen könnte." Fernando Alonso

"Am Sonntag werden wir es eben nur auf der Zielgeraden einsetzen können, die aber nicht lange genug ist, um wirklich überholen zu können. Die Strecke ist dort auch nicht breit genug. Das gaben wir Fahrer schon vorab zu bedenken. Es wollte aber niemand zuhören."


Fotos: Fernando Alonso, Großer Preis von Monaco


Frage: "Es gab nun schon einige Zwischenfälle an dieser Bodenwelle nach dem Tunnel und auch in den vergangenen Jahren einige schwere Unfälle. Muss noch vor dem Rennen etwas an dieser Stelle gemacht werden?"
Alonso: "Ich weiß es nicht. Eine Antwort darauf habe ich nicht. Dass wir eine Bodenwelle in der Bremszone haben, ist jedenfalls keine Hilfe."

"Ich denke, ein Stück weit hängt das auch mit der Charakteristik der Strecke zusammen. Es ist eine Kombination vieler Dinge. In diesem Jahr haben wir aufgrund der neuen Regeln nur wenig Grip. Die Entwicklung bei der Aerodynamik schlägt extreme Richtungen ein. Man denke nur an den auspuffangeströmten Diffusor und an den Auspuff an sich."

"Es ist nun einmal, wie es ist. Bis morgen kann man nicht viel ausrichten. Was das kommende Jahr angeht, müssen wir schauen, ob es Veränderungsbedarf in diesem Bereich gibt. Am Sonntag müssen wir wohl einfach nur früher bremsen."

"Bis morgen kann man nicht viel ausrichten." Fernando Alonso

Frage: "Siehst du dich als Ferrari-Fahrer in der Pflicht, den Titel zu gewinnen?"
Alonso: "Ferrari ist meiner Meinung nach immer im Titelkampf vertreten. Am Jahresbeginn ist Ferrari stets das Team, das es zu schlagen gilt. So war es in der Vergangenheit."