• 06.08.2008 09:23

  • von Roman Wittemeier

Alonso: Nur kleine Schritte nach vorn

Fernando Alonso über die Renault-Aussichten bis zum Saisonende und die Spekulationen über einen möglichen Wechsel zu Honda

(Motorsport-Total.com) - Lieber Vierter mit Renault als Zweiter mit McLaren-Mercedes. Nach einem solchen Motto manövriert sich der zweifache Weltmeister Fernando Alonso durch die bisherige Saison. Die Geduld des Spaniers wird 2008 auf eine harte Probe gestellt, denn mit dem aktuellen Renault sind Podestplätze aus eigener Kraft kaum möglich. Immer wieder treibt Alonso die französische Werksmannschaft zu verstärkten Entwicklungs-Bemühungen an, doch bisher hat man sich nur in kleinen Schritten an die Spitze des Mittelfeldes schieben können.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso will erst nach der Sommerpause über seine Zukunft entscheiden

Es ist zum Verzweifeln: Kaum macht Renault einen Schritt nach vorne, kommen die direkten Konkurrenten von Toyota oder Red Bull und ziehen gleich, oder setzen sich gar nach vorne ab. Die Hoffungen der Franzosen fokussieren sich auf den großen Regel-Umbruch zum kommenden Jahr. Doch der spanische Topstar bleibt nach den bisherigen Erfahrungen dieser Saison skeptisch: "Ich glaube, es wird schwierig, auch wenn es ein komplett neues Reglement gibt", sagte er dem spanischen Radiosender 'Cadena Ser'.#w1#

"Es kann im kommenden Jahr Verschiebungen geben, aber ich habe noch nie ein Auto gesehen, welches in einem Jahr ganz hinten war und dann plötzlich im darauf folgenden Jahr das gesamte Feld von hinten aufgerollt hat", fügte Alonso an. "Es geht nur Schritt für Schritt. Es ist so unglaublich schwierig, die Lücke zu schließen. Egal, ob es um die Aerodynamik, den Motor oder die Reifen geht. Wo auch immer deine Probleme liegen, wird es extrem hart, die Lücke zu schließen."

Alonso ist nicht nur bezüglich der Renault-Entwicklung für das kommende Jahr skeptisch. Auch bei seinem möglichen neuen Arbeitgeber Honda sieht der Spanier die Zukunft nicht ganz so optimistisch, wie es beispielsweise der dortige Teamchef Ross Brawn immer wieder formuliert hatte. "Mal ganz ehrlich: Es wird schwierig, die Topteams zu überholen und ein Auto zu bauen, welches besser ist als deren Wagen."

Fernando Alonso

Fernando Alonso konnte in Ungarn Kimi Räikkönen lange hinter sich halten Zoom

Auch wenn die Aussichten sowohl für Renault als auch für Honda aus Alonso-Sicht nicht allzu positiv sind, kann sich der Spanier offenbar einen Wechsel zu der japanischen Werksmannschaft vorstellen - zumindest schließt er ihn nicht aus. "Sie sagen viele gute und positive Dinge und ich erkenne das an. Aber ich konzentriere mich immer noch auf dieses Jahr. Wir werfen noch lange nicht das Handtuch, sondern werden bis zur letzten Runde kämpfen." Ziel ist Rang vier in der Konstrukteurswertung, wo man zurzeit vier Zähler Rückstand auf Toyota hat.

Trotz der Geduldsprobe in der laufenden Saison scheint Alonso seinen Wechsel von der McLaren-Mercedes-Spitze ins Renault-Mittelfeld nicht zu bereuen: "Ich bin dort ab und zu auch nur Vierter oder Fünfter geworden. Das war nicht das, was ich erwartet hatte. In diesem Jahr werde ich auch Vierter oder Fünfter, aber wenigstens mit einem Team, welches sich solche Ergebnisse von mir wirklich wünscht." Der spanische Nationalheld ist immer noch überzeugt davon, dass man ihn beim britischen Topteam nicht zum Weltmeister gemacht hätte. "Ich bin sicher. Das liegt an den Ergebnissen und Erfahrungen zum Ende der vergangenen Saison. Ich hatte nicht die Atmosphäre, in der ich gerne arbeite. Es wäre ein sehr schwieriger Kampf um den Titel geworden."

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