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  • 30.10.2013 11:06

Alonso & Hamilton mit zaghaften Kampfansagen

Sebastian Vettels Rivalen um Fernando Alonso und Lewis Hamilton wollen den Vierfach-Weltmeister von seinem Thron stoßen, doch wie soll das gehen?

(Motorsport-Total.com/SID) - Es ist ja nicht so, dass Sebastian Vettel unschlagbar wäre. Im Badminton zum Beispiel lässt ihm sein Kumpel Kimi Räikkönen meistens keine Chance. Auch im Tischtennis soll er nicht besonders talentiert sein. Und im Geldscheffeln sind die Rivalen in der Formel 1 ohnehin besser. Trotz seiner 5-Millionen-Euro-Prämie von Red Bull für seinen vierten WM-Titel in Serie bleibt Vettel mit rund 22 Millionen Euro Jahresverdienst in der Geldrangliste hinter Fernando Alonso (Ferrari/33 Millionen) und Lewis Hamilton (Mercedes/28) zurück.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Vettel-Finger

Ihn von dieser Geste abhalten: Das ist das erklärte Ziel von Alonso und Hamilton... Zoom

Doch während Alonso und Hamilton ihren Reichtum auch gern zur Schau stellen und im Urlaub auf Luxusyachten relaxen, geht Vettel angeblich lieber herkömmlichen Freizeit-Beschäftigungen nach. "Ich brauche keine Yacht, ich gehe lieber schwimmen", sagt er. Was Vettel einzig und alleine interessiert: Die Nummer eins auf der Strecke zu sein. Und das ist er. Nach seinem vierten WM-Titel in Folge kämpft er eigentlich nicht mehr gegen Alonso, Hamilton und Co. - sondern gegen Rekorde der Legenden Juan Manuel Fangio und Michael Schumacher. Und gegen sich selbst.

Drei Rennen sind in diesem Jahr noch zu fahren - am Sonntag in Abu Dhabi, zwei Wochen später in Austin (USA) und danach noch in Brasilien. Doch das interessiert eigentlich niemanden mehr, alle wichtigen Entscheidungen sind gefallen. Ab jetzt gilt alle Konzentration bereits der Saison 2014. Alonso und Hamilton stellen sich die Frage: Wie stößt man Vettel vom Thron? Vettel selbst hingegen plant die Fortsetzung seines Triumphzuges: Wie hole ich meinen fünften, sechsten und siebten Titel?

Vettel in seiner eigenen Liga unterwegs

Besonders Mercedes hofft, dass die Silberpfeile im nächsten Jahr in den Kampf um die WM eingreifen können. Das Imperium will und muss zurückschlagen und hofft dabei auf die neu entwickelten Turbomotoren, die die Boliden ab dem nächsten Jahr antreiben werden. "Der ganze Rest von uns wird versuchen aufzuholen, und wir werden ihn hoffentlich in den nächsten Jahren jagen", sagt Hamilton, wirkt dabei aber nicht vollends von den Erfolgsaussichten überzeugt: "Er fährt in einer eigenen Liga, und er ist auf dem Weg, der großartigste Fahrer der Formel 1 zu werden, wenn er es nicht schon ist."

Angesichts der Übermacht von Vettel und Red Bull schwanken die Konkurrenten zwischen zaghaften Kampfansagen und Resignation. Doch einen scheint Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz weiter ganz besonders zu fürchten: Alonso. Der Spanier sei "im Psychokrieg der Schlimmste", sagt Mateschitz der 'Kronen Zeitung'. Mateschitz weiter: "Seine medialen Aussagen sind ganz bewusst gesetzt. Wie: Er kämpft nicht gegen Vettel, sondern gegen Newey, und er wirft seine Kappe ins Publikum - Vettel setzt sie halt wieder auf. So hat Muhammad Ali geboxt."


Fotostrecke: Vettel: Immer der Jüngste

Allerdings präsentierte sich "Samurai-Krieger" Alonso zuletzt merkwürdig zahm, fast gebrochen von der Übermacht Vettels. "Wir müssen im Winter hart arbeiten, um es ihm im nächsten Jahr so schwer wie möglich zu machen", sagt der Ex-Weltmeister. Eine Ankündigung, die dem Heppenheimer sicher nicht den Schlaf rauben wird.

Neue Regeln, neues Kräfteverhältnis?

Der Rest des Feldes hofft einfach, dass Vettels Dominanz mit den Regeländerungen und der Einführung der Turbo-Motoren gebrochen wird. "2014 werden die Karten neu gemischt", heißt es im Fahrerlager - Aerodynamik und Fahrverhalten der Wagen werden sich grundlegend ändern.

Doch Red Bull hat Vettel als besten Fahrer und Adrian Newey als besten Konstrukteur der Formel 1 im Team. "Immer, wenn sich die Regeln geändert haben, hatte Adrian die beste Idee", sagte Teamchef Christian Horner in Indien. Es klang wie eine Warnung an Alonso und Co.: Vettel wird weiter nur im Badminton und Geldscheffeln zu schlagen sein.