• 05.10.2006 10:37

Alonso: "Habe mich allein gelassen gefühlt"

Fernando Alonso bleibt dabei und geht mit seinem Arbeitgeber Renault nicht auf Schmusekurs, er hätte von seinem Team mehr Unterstützung erwartet

(Motorsport-Total.com/sid) - Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso hat die Kritik an seinem Renault-Team bekräftigt. "In einigen Momenten der Saison aus einem anderen Blickwinkel habe ich mich ein bisschen allein gelassen gefühlt", sagte der Spanier am Donnerstag in Suzuka auf der Pressekonferenz vor dem Großen Preis von Japan. Dabei nannte der 25-Jährige die Rennen in Indianapolis und in Schanghai.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso, Flavio Briatore und Pat Symonds

Fernando Alonso, Flavio Briatore und Pat Symonds am Donnerstag in Suzuka

Alonso versuchte zwar, die Wogen nach den harschen Vorwürfen gegen sein Team wegen mangelnder Unterstützung im WM-Kampf gegen Michael Schumacher zu glätten und meinte, das seien "alles Gerüchte". "Das Team gibt das Maximum und gibt mir ein fantastisches Auto", sagte Alonso, und fügte hinzu, jeder im Team würde hart für die WM-Titel arbeiten.#w1#

Aber besonders die Vorkommnisse in Schanghai, als er durch Reifenprobleme um den möglichen Sieg gebracht und dann auch zwischenzeitlich von seinem eigenen Teamkollegen Giancarlo Fisichella überholt wurde, nagen noch am Spanier, der nach der Saison zu McLaren-Mercedes wechseln wird.

"Das ist wie bei der Tour de France auf einer Bergetappe, wenn du einen Platten hast und dein Team und deine Konkurrenten weiter den Berg rauffahren ohne anzuhalten", meinte Alonso. Er fand es zudem zumindest fragwürdig, dass er sich in der entscheidenden Phase der WM auf Überholmanöver mit dem eigenen Teamkollegen einstellen musste.

Sollte er sich im WM-Duell gegen Schumacher, das vor den letzten beiden Rennen mit 116:116 Punkten ausgeglichen ist, dennoch durchsetzen, würde es ihm viel bedeuten. Denn anders als noch vor ein paar Wochen, als er den Ferrari-Piloten in einem Interview als unsportlichsten Fahrer der Formel-1-Geschichte bezeichnet hatte, sprach er in Suzuka jetzt mit Hochachtung von seinem Konkurrenten, der am Ende der Saison seine einzigartige Karriere beendet: "Er ist eine Legende in der Formel 1. Es ist gut für mich, gegen ihn kämpfen zu können und punktgleich zu sein. Wenn ich jetzt gewinne, wäre die Befriedigung noch größer."